Trau dich: Wie Lucas Böse als Designer erfolgreich neue LinkedIn-Contentformate entwickelt 🎨

 

Mit neuem Content auf LinkedIn losgelegt als Designer

Schonmal von Pistazieneis-Content gehört? Der ist persönlicher, wagt ein bisschen mehr - und funktioniert.

In dieser neuen Interview-Reihe interviewen wir ein paar coole Leute, die ihren Content umgestellt oder ausgebaut haben und - etwas wagen.

Heute für dich am Start: Designer Lucas Böse, der sich bei LinkedIn reinhängen wollte und dafür ganz eigene Content-Formate entwickelt hat.

Hier kannst du lesen:

  • mit welcher Strategie und Posting-Frequenz Lucas in 6 Monaten über 3000 LinkedIn-Follower gesammelt hat

  • wie er seine Content-Stücke (die ziemlich hohen Wiedererkennungswert haben!) plant und erstellt

  • warum er sich entschieden hat, offensiv mit seinem Stottern umzugehen

  • was seine besten 3 Posts waren und warum.

Los geht’s!


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Podcast-Episodentipp: So will René Bunzel auf LinkedIn 1 Mio. Impressionen knacken 💪


Lucas, du hast mit LinkedIn angefangen, hast Stand heute 3198 Follower und bist “Top Brand Design” Voice. Wie hast du das in so kurzer Zeit gemacht?

“Generell muss man sagen, dass LinkedIn sehr viel Arbeit ist, wenn man es richtig für sich nutzen möchte. Ich habe vor sechs Monaten angefangen, regelmäßig auf LinkedIn zu posten. Und zwar fünf Mal die Woche. Zeitgleich habe ich bei anderen großen Creatorn viel kommentiert und interagiert.

Wenn dein eigener Content dann noch irgendwie heraussticht und du kontinuerlich aktiv bist, wird das gemerkt. Und dann gehen sie mal auf dein Profil. Dann musst du dafür sagen, dass dein Profil optimal genutzt ist und ansprechend aussieht.

Im Kern ist es überall das gleiche: Steckst du viel Zeit rein, kommt auch dementsprechend was bei rum, wenn du es richtig angehst. Ich fokussiere mich aufs Teilen von Erfahrungen, echten Quick-Tipps und Einblicken zu meiner Person. So baue ich mir nach und nach meine Personal Brand auf.”

Läuft bei ihm 😎 Lucas’ Karrussell-Posts erfreuen sich großer Beliebtheit (diesen und seine zwei anderen besten Posts analysiert er weiter unten im Artikel!)

 

Dein Content hat einen ziemlich hohen Wiedererkennungswert. Kannst du uns hinter die Kulissen nehmen, wie du das erarbeitet hast?

“Bevor ich auf LinkedIn aktiv wurde, war ich sehr aktiv auf Instagram. Dort hatte ich bereits ein einheitliches Design für mich entwickelt.

Mit dem Wechsel zu LinkedIn und meiner eigenen Weiterentwicklung wollte ich aber etwas neues. Etwas, das noch mehr zu mir passt. Daher habe ich von 6 Farben auf 4 Farben reduziert. Vorher waren es vier Hauptfarben, nun sind es nur noch zwei. Allein das bewirkt schon Wunder.

So designt Lucas seine Posts

Dann nutze ich drei Schriftarten: Eine für Headlines, eine für ‘normale’ Texte und eine für Akzente. So hat jede Schrift seine Aufgabe und die Leser sehen sofort, wie sie die Bilder und Slides lesen müssen.

Und dann arbeite ich mit Fotomontagen. Ich nehme mich selbst nicht so ernst, daher soll das auch in meinen Bildern sichtbar werden. Wie wärs mal, auf einem Hai zu reiten? Wie würde ich als Karate-Kämpfer aussehen? Oder bin ich mir zu fein, mich mal in ein Frauen-Outfit zu photoshoppen? Das ist einfach ungewöhnlich auf LinkedIn.”

Vorher…

… und nachher!

Du hast dich entschieden, “offensiv einzusteigen” und dein Stottern in deinem Content selbstbewusst in den Vordergrund zu stellen. Hattest du Bedenken - und wie kam das an?

“Natürlich hatte ich Bedenken.

Ich bin seit meiner Kindheit Stotterer und ich habe lange gebraucht, das überhaupt zu akzeptieren. Dabei geholfen haben mir 2 Stotter-Therapien und natürlich der Rückhalt von Freunden und Familie.

Mobbing habe ich zum Glück nie erlebt, dennoch ist man gerade in der Pubertät sehr darauf getrimmt, eben nicht anders zu sein.

Nach einigen Jahren im Berufsleben hab ich dann entschieden, dass es so nicht weitergehen kann und 2020 eine weitere Therapie gemacht. Dort habe ich dann einen Ansatz gelernt, der neu für mich war und den ich gut in meinen Alltag einbringen konnte.

2023 habe ich dann viele Gespräche geführt. Ich bin Teil der ProGroup von The Futur. Gegründet von Chris Do – den könntest du kennen! Für mich in meiner Branche eine Legende und ich bin sehr froh, ihn letztes Jahr im April live getroffen zu haben. Viele dieser Mitglieder haben mir dazu geraten, meine Schwächen zu meinem USP zu machen. Den letzten Schubser haben mir dann James Martin und Sebastian Beck gegeben. 

Ich hatte einfach keine Lust mehr, mich weiter zu verstecken.

Vor jedem Call den Disclaimer zu geben, dass ich ja Stotterer bin. Ich habe es zu einem Monster gemacht, das nie eines war. Als ich dann zu meinem LinkedIn-Start mein “Stotter-Outing” gepostet habe, kam nur positives Feedback. Und das bedeutet mir wirklich viel.

Außerdem habe ich direkt mein Stottern in meine Texte eingearbeitet, sodass z.B. meine Texte immer mit einem ‘Stotterer’ beginnen.”

Lucas baut sein Stottern jetzt einfach in seine LinkedIn-Texte ein.

 

Wie gehst du aktuell vor, um Content zu erstellen? Die meisten Dienstleister finden ja immer: “Keine Zeit für so was!”

“Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, dass Content Teil des Business ist.

Es ist kein “Ja, das machen wir auch noch, weil wir das ja müssen” – es ist dein Tor in die Sichtbarkeit, wenn du es richtig machst. Daher blocke ich mir täglich Zeit dafür.

Im besten Fall blocke ich mir einen Content-Tag und erstelle so viel ich kann. Ist aktuell nicht drin, aber ist wieder geplant.

Ansonsten ist das mein Feierabendritual: To-Do’s für den nächsten Tag ordnen und einen Post für den nächsten Morgen erstellen. Meist poste ich um 08.30 Uhr. Um 09.00 Uhr starte ich und dann ist es für mich so, als wäre mein Mitarbeiter Content schon im Office und hat schon mal vorgearbeitet. Dann geht’s an die ersten Kommentare und ans Interagieren bei anderen. Die kleine Morgenrunde quasi.

Man hat keine Zeit für Content, man muss sie sich nehmen.”

Welche drei Posts haben auf LinkedIn bei dir bisher am besten performt - und wie erklärst du dir das?

“Da ist die Frage, wie man Performance messen möchte. Ich machs hier jetzt mal anhand von Impressionen, weil ich hier besser weiß, woran es liegt: 

#1

Das Gesetz der Farbe: Dieser Beitrag war Teil meiner ersten Beitragswoche. In dieser Woche ging es darum, Menschen ohne viel Designkenntnis über die Basics zu informieren. Und zwar so einfach wie möglich. Hier ist der volle Fokus auf Mehrwert. Slideshows sind immer mehr Arbeit und das sehen die Menschen auf LinkedIn auch, würde ich behaupten. 

#2

Das Gesetz der Größe: Auch dieser Beitrag war Teil dieser Beitragswoche. Gleiche Herangehensweise, anderes Thema. Einfach sehr wichtig für viele Menschen, die nicht so wirklich wissen, wie Design handwerklich funktioniert.

#3

Die Oster-Karten: Hier habe ich aus Spaß Oster-Karten gestaltet, die man screenshotten und verschicken konnte. Mit Fotomontagen von mir, Sprüchen mit Branding-Bezug und einfach viel Humor. Glaube, das kam einfach gut an. Man kann es teilen, es bringt einem zum Schmunzeln und ist auch etwas, was es so auf LinkedIn seltener gibt.”

Gibt es noch etwas, das du gelernt hast, was du in letzter Zeit über LinkedIn und/oder Content gelernt hast, das dich überrascht hat oder dir sehr hilft?

“Mich überrascht sehr, dass längere Videos so gut funktionieren.

In der schnelllebigen Zeit von TikTok, YouTube Shorts und Co. sollte man meinen, niemand hat mehr Zeit für längere Videos. Aber ich poste teilweise 5 bis 7 Minuten-Videos und die werden sich angeguckt.

Aber auch hier werden ein paar Stimmen laut, die sich kürzere Videos wünschen. Daher schau ich mal zukünftig, wie ich das kombinieren kann. 

Und mir hilft sehr, dass Perfektionismus gar nicht so gern gesehen ist. Oder es wird auch gar nicht gesehen. Lieber die echten Einblicke. Das Unperfekte wird immer mehr gesucht und das mag ich sehr.”

Lucas Böse ist Designer und unterstützt Unternehmer mit Redesigns, ihre Expertise, ihre Persönlichkeit und ihr Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben. Hier findest du seine Website und hier seinen LinkedIn-Account.


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