"Kein Budget? Ähh, nee" - So lässt du dich ordentlich von Werbepartnern 💸 bezahlen (mit Fee Schönwald)

Solltest du gratis Produkte von Unternehmen gegen deine Postings und Reichweite annehmen? Kannst du eine Bezahlung für Postings verlangen, obwohl du noch keine große Reichweite hast? Und wie kannst du mit möglichen Werbepartnern über den Deal verhandeln?

Fee Schönwald erzählt, wie du deine Werbepartnerschaften monetarisieren kannst und als Creator endlich ordentlich bezahlt wirst. 

Fee ist Creator Coach & Social Media Expertin. Sie hat ihren ersten Blog bereits mit 12 Jahren gegründet und unterstützt seit ihrem Wirtschafts- und Kulturwissenschaftsstudium zahlreiche Unternehmen und Creators. 

In diesem Artikel dreht sich also alles darum, wie du für deine Arbeitszeit, deine Reichweite und deinen Content ordentlich bezahlt wirst. Du erhältst 3 konkrete Tipps, wie du beginnen kannst und an deine ersten Werbedeals kommst. 

Ebenso stellen wir dir typische Fehler vor, die du auf keinen Fall tun solltest, wenn du Werbedeals haben möchtest. Und geben dir verschiedene Verhandlungsmöglichkeiten an die Hand.

Klingt super? Dann nichts wie ran an den Artikel!

Inhaltsverzeichnis:

    Übrigens: Diesen Artikel und Podcast gibt es auch als Video:

    Oder du hörst dir den Podcast in deiner Lieblings-App an:


    Ab wann “darf” ich meine Werbepartnerschaften monetarisieren?

    Spoiler: Das ist die falsche Frage. Viele Creator denken, dass sie erst ab einer bestimmten Followeranzahl Geld von Unternehmen verlangen dürfen. Gehörst du auch dazu?

    Wenn ja, dann lass dir eins sagen: Das ist völliger Humbug! Wieso?

    Weil du keine 10.000 Follower haben musst, um von Werbepartnern bezahlt zu werden. Das geht bereits mit 1.000 Followern. 

    Zwar sehen wir öfter, dass Creator mit einer großen Reichweite diese und ihre Aufmerksamkeit zu Werbezwecken verkaufen. Aber dies heißt nicht, dass du es nicht auch darfst oder kannst!


    3 konkrete Tipps von Fee Schönwald: Wie du an deine ersten Werbedeals kommst

    Schritt 1: Optimiere dein Social Media Profil

    Mach Unternehmen auf dich aufmerksam.

    Dein Social Media Profil ist dein Aushängeschild!

    Unternehmen und deine Zielgruppe sollten sofort wissen, welchen Mehrwert du bietest und in welcher Nische du dich befindest. Daher solltest du dich ehrlich und kritisch mit deinem Profil auseinandersetzen.

    Schau dir dein Profilbild an - bist du darauf gut zu erkennen? Wenn nicht, dann solltest du ein Profilbild wählen, auf welchem dein Gesicht im Fokus steht und du gut beleuchtet (aber Achtung nicht überbelichtet!) bist.

    Deine Profilbeschreibung ist das erste, was potentielle Werbepartner sehen, wenn sie auf dein Profil gehen. In dieser sollten alle wichtigen Informationen stehen - Wer du bist, was du machst, in welcher Nische du bist und wer deine Zielgruppe ist.

    Beschäftige dich vorab auch mit deiner Strategie und Nische. Daraus leitest du dann deine Profilbeschreibung und deinen Content ab.

    Eine 2. Meinung bezüglich deines Profils lohnt sich!


    Schritt 2: Melde dich auf Influencer oder UGC Plattformen an

    Starte mit Plattformen!

    Bevor du Unternehmen von dir aus anschreibst, solltest du dich lieber zuerst auf Influencer-Plattformen oder UGC-Plattformen (User Generated Content) anmelden. Warum?

    Plattformen sind deine Unterstützer. In ihnen sind alle notwendigen Informationen über Unternehmen und Creator aufgelistet. Das heißt, die Recherche bleibt dir erspart! Du musst dich nicht selbst über Unternehmen und deren Werte, Produkte und Vision informieren. 

    Du kannst ganz einfach pitchen, wenn dich etwas interessiert!

    Auch super - besonders für Mikro-Influencer - ist der automatisierte Bezahlprozess. Denn wer hat schon Lust, unzählige Rechnungen zu schreiben?

    Zwar verdienst du hierbei weniger, weil die Plattformen auch etwas vom Kuchen abhaben wollen - aber du hast einen festen Rahmen und Ansprechpartner an deiner Seite. Und dies ist für Anfänger viel Wert!


    Schritt 3: Schreib Unternehmen selbst an

    Werde selbst aktiv!

    Wenn du weißt, wie Unternehmen ticken und wie du mit ihnen kommunizieren kannst, dann kannst du diese auch selbst anschreiben.

    Und das Gute: Durch die Plattformen hast du auch schon Referenzen vorzuweisen, die deine Chancen erhöhen!

    Sag den Unternehmen, wie sie von der Kooperation mit dir profitieren würden. Zeig ihnen, wer du bist und sei authentisch.

    Unternehmen wollen auch sehen, dass du dich mit ihnen beschäftigt hast und nicht wahllos 100te Unternehmen anschreibst. Du musst dir dafür nicht die ganze Webseite durchlesen. Du kannst auch eine KI - wie Chat GPT - fragen.

    Wichtig: Checke aber immer gegen und vertraue der KI nicht blind, sie kann sich auch Informationen ausdenken, wobei dies bei Rahmeninformationen über Unternehmen eher weniger der Fall ist. Aber sicher ist sicher!

    Das perfekte Anschreiben ist, wenn du deine Botschaft und die Informationen in ein Storytelling verpackst und das Unternehmen so von dir fesselst!

    Und falls du doch eine Absage erhalten solltest, mach dir nichts draus. Versuch es nochmal, wenn du eine größere Reichweite hast und deinen Content optimiert hast.

    Allerdings solltest du Unternehmen erst, wenn du die 1.000 Follower geknackt hast, selbst anschreiben. Damit du auch wirklich ernst genommen wirst und nicht auf die Blacklist kommst.

    Jap, du hast schon richtig gelesen. Einige Unternehmen führen eine Blacklist von Creatorn. Ich kann dich aber beruhigen. Auf diese kommst du nur, wenn du gravierende Fehler machst - wie unseriös zu sein, Massen-E-Mails zu verschicken usw.


    Vermeide unbedingt diese 4 typischen Fehler bei Werbedeals

    Fehler 1: Du hast keine Contentstrategie

    Du bekommst keine oder nur unseriöse Anfragen für Werbedeals?

    Dies kann an der fehlenden Contentstrategie liegen. 

    Eine Contentstrategie wird oft unterschätzt, ist aber das Fundament für deinen Social Media Auftritt

    • Lege deine Ziele fest.

    • Analysiere deine Zielgruppe.

    • Definiere die Contentformen.

    • Arbeite deine Botschaft heraus.

    • Erstelle so deine eigene Brand.

    Wenn du an einem Tag dein Foto von deinem Hund hochlädst, an einem anderen berichtest du von deiner Reise und am nächsten zeigst du dein Mittagessen - dann wissen die Unternehmen gar nicht, in welcher Nische du vertreten bist und ob sie durch dich ihre Zielgruppe erreichen. 

    Das heißt: Spezialisiere deinen Content auf deine Zielgruppe und Nische. Denn genau darauf achten die Unternehmen - besonders wenn du noch keine große Reichweite hast. Und dies gilt für alle Plattformen.


    Fehler 2: Du verkaufst dich unter deinem Wert

    Viele Mikro-Influencer - also Creator mit einer geringen Reichweite - verkaufen sich oft unter ihrem Wert. 

    Sie erhalten zwar Anfragen, aber oft sind es dann sogenannte Bata-Deals - also du als Creator erhältst ein kostenloses Produkt für die Leistung, die du dann erbringst. Aber ist so ein Deal fair? Nein!

    Stell dir vor, du erstellst 300 Storys für eine Marke. In diesem Fall verdienst du eine gerechte Entlohnung und nicht nur ein kostenloses Shampoo.

    Es ist zwar verständlich, dass viele Mikro-Influencer auf solche Shampoo-Deals eingehen. Sie haben das Gefühl, dass sie Anerkennung und Prestige erhalten und werden schwach - doch genau hier liegt das Problem.

    Doch auch wenn du diese Produkte gratis bzw. im Gegenzug für deine unzähligen Posts  erhältst, sind diese noch lange nicht kostenlos. Du musst diese ja auch noch versteuern und dadurch kannst du bei den Deals schneller ins Minus rutschen, als dir eigentlich bewusst ist.

    Und rechne dann auch noch deinen Arbeitsaufwand und die ganze Zeit hinzu. Unterschätz dies bitte nicht und lass dich nicht unter deinem Wert verkaufen!


    Fehler 3: Du kaufst dir Follower

    Der Kauf von Followern kann Konsequenzen mit sich ziehen!

    Zum Glück sind es nicht viele, aber einige Creator kaufen sich 1.000 oder 5.000 oder sogar mehr Follower, um von Unternehmen gesehen zu werden.

    Doch da solltest du aufpassen. Agenturen und Unternehmen können auf 3 verschiedene Weisen erkennen, ob du dir Follower gekauft hast.

    • Sie haben mittlerweile Tools, die dein Profil analysieren und anhand bestimmter Faktoren können gekaufte Follower erkannt werden. 

    • Sie nehmen Stichproben von den Followern. Und können Fake-Profile erkennen, da diese sich deutlich von “normalen” Profilen unterscheiden.

    • Sie haben bis zu einem bestimmten Grad Zugriff auf deine Meta-Daten.

    Außerdem ist für Unternehmen nicht nur deine Followeranzahl sondern auch das Engagement entscheidend. Eine aktive Community ist das Asset geworden. 

    Daher gilt: Sei lieber ehrlich als unseriös!


    Fehler 4: Du verschickst Massen-E-Mails

    Hierbei solltest du unbedingt aufpassen!!!

    Wenn du mutig bist, kannst du natürlich 1.000 Unternehmen anfragen. Aber es ist eher aufwändig als vorteilhaft.

    Beachte auch, dass Massen-E-Mails in Deutschland verboten sind. Verfasse also lieber individuelle E-Mails bzw. passe deine Vorlagen an das Unternehmen an. Und verwende kein 0815 Anschreiben!

    Konzentriere dich am besten auf eine Handvoll Unternehmen und verschicke an jedes eine separate E-Mail.


    Verhandlungstipps für Influencer und Creators: So kannst du mit möglichen Werbepartnern verhandeln

    Arbeitsaufwand

    Creator zu sein ist dein Job!

    Und für deine Arbeit solltest du auch entlohnt werden. Egal, ob es dein Nebeneinkommen oder dein Haupteinkommen ist. Du arbeitest und kannst dafür mehr verlangen als ein gratis Produkt im Wert von 3 €.

    Oft argumentieren Unternehmen mit dem TKP (Tausenderkontaktpreis, auf Englisch auch CPM, cost per mille genannt). Der TKP gibt an, wie viel es kostet, tausend Personen innerhalb der Zielgruppe zu erreichen. Sie begründen ihre Shampoo-Deals also mit deiner Reichweite.

    Dennoch hast du einen gewissen Arbeitsaufwand - und der ist bei 50.000 Followern und bei 800 Followern da.

    Deine Postings sind eine Dienstleistung, die etwas Wert ist und die du monetarisieren darfst!


    UGC Content

    UGC Content ist User Generated Content. Unternehmen kaufen also bei dir Content (Videos, Fotos etc.) ein und können diesen beliebig auf ihren Social Media Profilen posten und als Ads ausspielen.

    Das Gute für die Unternehmen ist, dass sie deinen Content beliebig oft und in unterschiedlicher Form verwenden können. Die Reichweite ist dabei irrelevant. Für dich entsteht durch die Nutzungsrechte kein zusätzlicher Aufwand.

    Die Richtlinie für ein kurzes Video liegt bei 150€. Und du kannst mit einer Arbeitszeit von 90 Minuten +/- rechnen. Gerade, wenn du aktuell studierst oder in Elternzeit bist, ist dieses Format super als zusätzliches Einkommen!


    Arbeiten mit Brands: Darum solltest du unbedingt diversifizieren

    Sichere dich mit verschiedenen Einkommensquellen und Plattformen ab

    Alles auf eine Quelle und eine Plattform zu setzen, ist nicht ratsam!

    Denn fällt diese weg, bist du aufgeschmissen. Baue dir daher verschiedene Standbeine auf. 

    Neben Kooperationen mit Werbepartnern kannst du auch UGC oder Affiliate Deals anbieten. Und auch deinen Content kannst du auf anderen Plattformen duplizieren. Besonders durch Schwankungen des Algorithmus und der Reichweite solltest du dies in Erwägung ziehen.

    Zum Beispiel kannst du deine Instagram Reels auch als TikTok Videos oder YouTube Shorts hochladen - so bist du auf verschiedenen Plattformen vertreten, aber musst keinen zusätzlichen Content produzieren. Cool, oder?

    Direkt am Anfang solltest du dich eher auf eine Plattform konzentrieren. Aber wenn du dir schon eine Community aufgebaut hast und dich als Creator eingelebt hast, dann baue dir unbedingt einen Kanal auf, der nur dir gehört.

    • Webseite

    • Blog

    • Podcast

    • E-Mail / Newsletter Liste

    Dir stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung!


    Sichere dich vor einer Zugangssperrung ab

    Besonders wenn du noch am Anfang stehst und nur auf einer Plattform vertreten bist, solltest du dich vor einer Sperrung deines Accounts absichern!

    • Richte dir eine 2 Stufen Authentifizierung ein

    • Klicke nicht auf komische Links oder Mails

    • Gib nirgendwo dein Passwort ein

    Und wenn es dir als Creator wirklich ernst ist, kannst du überlegen, ob du dir einen blauen Haken bei Instagram kaufst - denn dann hast du einen festen Ansprechpartner, der dich bei Sperrungen und anderen Anliegen unterstützt!

    Und diese Sperrung solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es kann nämlich sehr schwer sein, wieder in den Account zu kommen.


    So kannst du dich als Creator pitchen: Kaltakquise und Co.

    Gehe mit der Entwicklung und lerne dazu

    Lerne, lerne und lerne!

    Als Creator solltest du Lust aufs Lernen haben. Es ist kein Business, welches stillsteht und sich nicht verändert. Das Creatorsein lebt von Veränderungen!

    Du kannst in diesem Job jeden Tag etwas dazulernen. Arbeite an deiner Marke, optimiere dein Branding und werde bei deinem Markenauftritt stimmiger!

    Auch der UGC macht eine spannende Entwicklung und bietet ein großes Potential für kleinere Creator. Hier kannst du auch immer mehr lernen und den Trend verfolgen. Es bietet eine super Möglichkeit, deinen Account zu monetarisieren.

    Was du jeden Fall tun solltest ist: Testen! Es bringt wenig, deinen gesamten Social Media Auftritt durchzuplanen. Klar, eine Strategie ist, wie gesagt, wichtig. ABER du musst erst ins Tun kommen und dann kommt der Stein ins Rollen.

    Probiere aus, was gut ankommt!


    Investiere in Kurse und Equipment

    Du willst nicht wirklich etwas ausgeben, solange nichts reinkommt?

    Ist verständlich, aber nicht immer vorteilhaft!

    Du kannst zwar alleine deine Ziele erreichen, wenn du motiviert und diszipliniert bist. Doch A) dauert es viel länger und B) lässt die Motivation oft nach, wenn keine Erfolge eintreffen.

    Und deswegen ist die Investition in Kurse und Equipment eine ganz klare Empfehlung! Durch Kurse, einen Mentor und professionelles Equipment kommst du nicht nur schneller, sondern auch einfacher ans Ziel.

    Und jetzt mal ganz ehrlich: Wenn du 2.000 € für deinen Urlaub oder die neue PlayStation ausgeben kannst, dann doch auch in deine Träume. Oder?


    Ist es zu spät, um als Creator durchzustarten?

    Du hast es wahrscheinlich schon oft gehört: “Der Markt ist gesättigt.” “Die Reichweite auf den Social Media Plattformen stagniert.” “Du solltest deine Energie nicht verschwenden.”

    Doch ist es wirklich schon zu spät, um als Creator zu starten? 

    Nein! Genau dies wurde auch schon vor 10 Jahren gesagt. Und aktuell ist ein sehr gutes Zeitalter für Creator.

    Besonders durch UGC haben Creator eine neue Möglichkeit für Werbedeals mit Unternehmen.

    Das Wichtige: Unternehmen und Nutzer wollen echte und persönliche Inhalte. Es ist also nur zu spät, um halbherzig anzufangen!


    Die Learnings kurz zusammengefasst

    • Du kannst auch schon mit 1.000 Followern deinen Account monetarisiern.

    • Du darfst dich auch mit einer geringen Reichweite ordentlich entlohnen lassen - nicht nur mit kostenlosen Produkten.

    • Das Engagement und die Contentqualität sind dein Asset.

    • Damit Unternehmen auf dich aufmerksam werden, muss dein Social Media Auftritt seriös und authentisch sein.

    • Eine klare Contentstrategie ist essenziell, um potenziellen Werbepartnern zu zeigen, dass du in deiner Nische positioniert bist und ihre Zielgruppe erreichst.

    • Influencer- und UGC-Plattformen sind eine super Möglichkeit, um an die ersten Werbedeals zu kommen.

    • Durch Storytelling und individuelle Anschreiben kannst du Unternehmen direkt von dir überzeugen.

    • Vermeide unbedingt Massen-E-Mails, wenn du Unternehmen nach Werbekooperationen fragst.

    • Unternehmen können oft erkennen, ob du Follower gekauft hast.

    • User Generated Content ist eine Möglichkeit, ohne zusätzlichen Aufwand Einnahmen zu generieren.

    • Sichere dich mit verschiedenen Einkommensquellen und Plattformen ab, um nicht von einem Kanal abhängig zu sein.

    • Schütze deinen Account vor Sperrung, zum Beispiel durch eine 2-Stufen-Authentifizierung.

    • Lerne ständig dazu, investiere in Kurse und Equipment und folge deinen Träumen. - Es ist nicht zu spät, anzufangen!


    Hör dir die komplette Geschichte von Fee Schönwald jetzt im Podcast an:

    Hast du Lust, dir das Interview mit Fee anzuhören? Dann suche in den gängigen Podcast-Apps nach CREATORWAY, Folge 0067!

    • Uneditiertes Transkript der Podcast-Folge:

      Victoria Weber:

      Fee, auf deiner Über-mich-Seite ist zu lesen, dass du schon mit 12 Jahren den ersten Blog gegründet hast. Erstens bist du ein Freak und zweitens, wie kam es dazu und was hast du bis heute gemacht? Also erzähl mal, da ist ein bisschen die Hintergrundgeschichte.

      Fee Schoenwald:

      Die erste Frage kann ich wahrscheinlich schon mal mit Ja beantworten.

      Victoria Weber:

      Haha!

      Fee Schoenwald:

      Ich war wahrscheinlich ein sehr seltsames Kind, beziehungsweise ich würde sagen, ich war sehr wissbegierig, beziehungsweise ich hatte immer total Lust, so kreative Dinge auszuprobieren. Also ich hab zum Beispiel auch irgendwie mit 10 dachte ich mir, ich möchte jetzt irgendwie mein erstes eigenes Kleid nähen. Und ich hatte keine Ahnung, wie das ging und hab dann irgendwie versucht, mich auf den Stoff zu legen und drum herum zu malen und so weiter und so ähnlich. Es kam, glaub ich, damals dazu, dass ich im Fernsehen gesehen hatte, dass es eine 12-jährige Modebloggerin gab, die hieß Tabby Gevenson. Beziehungsweise Tabby ist, glaub ich, immer noch relativ erfolgreich. Die hat einen Modeblog gegründet. Damals wusste auch noch niemand so richtig, was das bedeutet. Und saß auf einmal in einem Modeschauen in der ersten Reihe. Ich dachte mir, okay, ich bin zwölf und ich find Mode auch ganz cool. Vielleicht kann ich das ja auch irgendwie machen. Und war sozusagen auch immer schon relativ viel im Internet unterwegs. Meine Älterin mir da zum Glück immer sehr vertraut und mich dementsprechend dann mit den technischen Möglichkeiten auch ausgestattet. Und fand das dann einfach total spannend, sich da so kreativ ausdrücken zu können. Und habe dann dementsprechend auf Blogspot.com damals dann meinen ersten eigenen Blog gestartet und habe dann so vielleicht ein paar... Wochen oder Monate lang da dann immer Beiträge geschrieben. Dann tatsächlich auch über das Thema Do It Yourself, weil ich dann ja angefangen hatte zu nähen und zu basteln. Und ich tatsächlich damals schon in dem Sinne einen gewissen Geschäftssinn hatte, dass ich irgendwie damals erkannt habe, dass es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich viel deutschsprachigen Do It Yourself Content gab, weil ich immer, wenn ich nach irgendwas gegoogelt hatte, nach Nähanleitungen und so weiter, immer nur englische Seiten gefunden hatte. Und auch da habe ich mir dann so gedacht, Dann mach ich das doch einfach selber und hab dann dementsprechend schon relativ schnell meine ersten Schritte in dieser ganzen Creator-Szene gemacht.

      Victoria Weber:

      Ja krass, also nicht die durchschnittliche Zeugführerin würde ich sagen. Sehr, sehr cool. Ich meine, ich selber, das ist ganz lustig, und deswegen freue ich mich auch umso mehr, dass wir reden. Ich selber habe auch, und da war ich tatsächlich auch genau 12, 12 oder 13, habe mir zum ersten Mal in der Stadtbibliothek so ein HTML-Buch ausgebildet, weil ich war auch so ein Kind. Ich hatte die ganze Zeit irgendwelche neuen Themen, die mich interessieren. Ich so, boah, HTML. Ich gebe da so Klammern und so Zeichen ein und dann kommt da so eine Seite und habe damals auch bei... hieß das Beep World oder so, wo man sich so diese ersten Websites bauen konnte. Aber ich mein, Blogspot ist natürlich auch noch Classic. Find ich richtig, richtig cool. Und das lustige ist, dass das Gefühl, alles noch gar nicht so lange her, aber in der Zeit ist ja ungefähr. 50 Trillionen Sachen passiert, also ich denke, ich bin nicht so alt, aber dann merkt man halt immer so, man ist doch alt, wenn man halt so die.

      Fee Schoenwald:

      Ja, leider. Ich glaube natürlich jetzt die Gen Z und die jüngeren Influencer, die wissen gar nicht mehr, was Blogspot ist und so weiter.

      Victoria Weber:

      Die ganzen jungen Kids heutzutage.

      Fee Schoenwald:

      Und da spricht man dann nur über Social Media oder ich werde natürlich nur gefragt, ja, wie lange machst du denn schon Instagram? Und dass ich halt Instagram erst angefangen habe, nachdem ich schon mehrere Jahre gebloggt habe, ist dann immer so ein unerwarteter Punkt auf jeden Fall. Und ich glaube, was auch da wieder ein gemeinsamer Nenner ist, bei dir war es wahrscheinlich auch so. Damals war für uns ja auch noch überhaupt nicht abzusehen, dass daraus jemals irgendeine Art von Karriere werden würde. Damals war es halt tatsächlich einfach ein freaky Hobby für eine Zwölfjährige.

      Victoria Weber:

      Aber ein ziemlich cooles Hobby. Ja, okay, aber das heißt, da hast du so ein bisschen angefangen und du könntest jetzt mal so ein bisschen den Bogen schlagen, wie sich das zu dem geführt hat, was du heute machst und überhaupt, was du heute genau machst. Also wie du das in eine, ich sage jetzt nicht eine Satzbeschreibung, aber vielleicht wenige Sätze, dass man sich das vorstellen kann. Weil ich glaube, man könnte deine Beschreibung auch ins stundenlange ausatmen lassen, weil du ja so viele verschiedene Sachen auch gemacht und getan hast schon bis jetzt.

      Fee Schoenwald:

      Na klar, total gerne. Die Herausforderung ist da ja tatsächlich, dass da einige Jahre dazwischen liegen. Ich bin jetzt 27 Jahre alt und dementsprechend zieht sich schon in den letzten Jahren, würde ich sagen, der Faden durch mein Leben, dass mich halt so dieses Creator-Sein nie ganz losgelassen hat, beziehungsweise mich das immer sehr begeistert hat. Die Form hat sich dann natürlich verändert, wie wir gerade schon gesagt haben. Aus Blogspot wurde Instagram, aus... Instagram wurde ein Business und so weiter. Und das ging dann folgendermaßen weiter. Ich habe es halt dann als Teenager immer mal wieder so hobbymäßig gemacht, aber jetzt das nicht komplett die ganze Zeit durchgezogen. Also ich habe jetzt nicht seitdem ich zwölf bin, jeden einzelnen Tag irgendwie einen Blog geführt. Da hatte ich zum Glück dann immer noch genügend Zeit, halt auch Kind zu sein oder auch mein Teenagerzeit ganz zu genießen. Aber als ich dann mit dem Abi fertig war, hatte ich dann auf einmal relativ viel Zeit zur Verfügung, bis mein Studium angefangen hat. Und da hat es mich dann wirklich nochmal gepackt, das Ganze nochmal komplett neu aufzusetzen. Und ich würde sagen, dass waren auch die ersten Ansätze darin, dass ich das Ganze auch strategischer betrachtet habe und habe dann dementsprechend strategischer einen Blog aufgebaut. Und das ging dann dementsprechend auch alles auf einmal schneller mit dem Reichweitenaufbau. Habe dann trotzdem angefangen zu studieren, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften. und habe aber auch das komplette Studium und diese freie Zeiteinteilung dazu genutzt, mein eigenes Business parallel weiter aufzubauen. Und dann führte so eins zum anderen. Also auch da war es wieder ein Riesenvorteil für mich, dass ich natürlich ziemlich jung war und trotzdem schon ziemlich viel Erfahrung in dem Bereich hatte. Und deswegen hat sich es dann sehr schnell ergeben. dass mich z.B. auch Unternehmen danach gefragt haben, ob ich sie in Sachen Social Media beraten kann, dass ich immer mehr Aufträge bekommen habe, sowohl für Werbekooperation als auch für Workshops, für Vorträge. Und das hat mich natürlich extrem begeistert, weil es ja auch einfach das Thema ist, was ich so spannend finde. Und dann wurde da halt immer mehr eine Selbstständigkeit raus. Und seit 2019 bin ich jetzt Vollzeitselbstständig als Creator. Und seit 2020 gebe ich dieses Wissen inzwischen auch an andere Creator weiter, damit sie sich genauso wie ich eine flexible Selbstständigkeit aufbauen können mit dem, was sie lieben.

      Victoria Weber:

      Das ist doch, das ist sehr catchy zusammengefasst, finde ich super. Und es freut mich auch total, dass du auch als Speaker dabei sein wirst in unserer noch

      Fee Schoenwald:

      ..

      Victoria Weber:

      relativ, ich sag mal ominös angekündigten Onlinekonferenz. Da werden wir demnächst mal ein paar weitere Infos stoppen. Und was ich total cool finde, ist, dass du ja auch eins der Beispiele bist, dass man auch, also erstens Jugend ist ja in diesem Business sowieso kein Nachteil, aber dass man auch einfach so ein bisschen das nebenher aufbauen kann, trotz... Studium, ich gehe mal davon aus, du hattest dann keinen richtigen Job in Anführungszeichen, sondern du bist ja dann, wie du erzählt hast, auch dann direkt quasi so da reingeraten. Hattest du teilweise auch Angst, weil das werde ich ganz oft gefragt, ich habe auch aus dem Studium raus gegründet, ich habe zwar sehr viel auch nebenher gearbeitet, also in richtigen Firmen in Anführungszeichen her am Anfang, aber bei mir ist mein Business immerhin auch mein richtiger Vollzeitjob sozusagen. Hattest du Angst, dass du irgendwie was verpasst oder dass die anderen Leute... Also bei mir warst du im Studium. Die Leute haben halt, weil ich auch Wirtschaft studiert hab, die sind halt bei so fetten Konzernen und coolen Beraterjobs mit übertrieben viel Geld darum gelaufen. Und ich so, oh ich mach jetzt mal ein eigenes Ding. Hattest du so was ähnliches auch, dass du dachtest, so na, ist das so die richtige Entscheidung und der richtige Weg?

      Fee Schoenwald:

      Gut, dass wir tatsächlich noch darauf zurückkommen, sonst hätte ich den Punkt jetzt nämlich nochmal ganz links liegen gelassen. Ich habe tatsächlich nämlich auch noch gegen Ende meines Studiums für eine Influencer-Marketing-Agentur gearbeitet. Also ich habe mein Pflichtpraktikum bei einer Influencer-Marketing-Agentur gearbeitet und da hat sich halt auch der Faden so durchgezogen. Es war auch eine Zeit, in der sich wirklich wenig Menschen wirklich auch mit Influencer-Marketing schon so gut auskannten. sodass ich innerhalb von kürzester Zeit schon ein Jobangebot auf dem Tisch liegen hatte, weil es dann gleich so war, du kennst hier irgendwie die und die Tools und das kannten wir alles noch gar nicht und so weiter, möchte nicht uns irgendwie länger unterstützen. Und da ist der Punkt, dass ich durch dieses Praktikum und dann auch durch die anschließende Freelancetätigkeit das schon einmal für mich kennengelernt habe, wie es halt ist, in einer Agentur zu arbeiten und auch innerhalb des Praktikums, wie ist es, 40 Stunden die Woche in einer Agentur zu arbeiten. Ich will die Zeit auf jeden Fall nicht missen. Ich habe dort extrem viel lernen dürfen. Ich habe auch viele tolle Kontakte geknüpft. Ich habe auch während meines Studiums auch ein Start-up zum Beispiel sehr intensiv unterstützt, mit dem wir dann halt zusammen diese Schulungen zum Beispiel aufgebaut haben, die zum Beispiel andere Kontakte nochmal hatten als ich und so weiter. Und natürlich kann man dann auch immer sehr, sehr viel von genau diesen Partnern und diesen Erfahrungen lernen. Aber bei mir war es schon der Punkt, ich habe damals das Praktikum angefangen, in diesem 40-Stunden-Agentursetting, und ich wusste nach dem ersten Tag, dass das nicht das Setting ist, in dem ich dauerhaft arbeiten möchte. Und ich war halt Anfang 20 und niemand hat das so richtig ernst genommen in meinem Umfeld. Also ich glaube, mein Freund vielleicht schon.

      Victoria Weber:

      Also ja, ja, die wird sich schon mal gewöhnen.

      Fee Schoenwald:

      Genau.

      Victoria Weber:

      Ein Tag.

      Fee Schoenwald:

      Genau, also es haben dementsprechend alle zu mir gesagt, du wirst dich dran gewöhnen, das ist ganz normal und warte doch erstmal ab und einen Monat und so weiter. Aber ich bin bis zum Ende halt dieses Gefühl nicht losgeworden, dass das halt nicht das richtige Setting bzw. die richtige Art von Karriereleben für mich ist, gar nicht, weil ich das nicht kann oder weil, wie gesagt, ich jetzt sagen würde, es hat mir gar nichts gebracht. Es war toll. Aber ich habe irgendwie ab dem ersten Tag gewusst, dass ich gerne selbstständig wäre, dass ich gerne meine eigenen Ideen umsetzen würde, dass ich gerne so arbeiten würde, dass ich nicht erstmal 10 Leute um Erlaubnis bitten muss, wenn ich irgendwie eine coole Idee habe. Und das hat mich dann tatsächlich echt nicht losgelassen. Und ich habe dann auch zum Beispiel von meinem ersten guten Freelancergehalt dann durch die Anschlussposition habe ich dann direkt... 2000 Euro genommen und die zum Beispiel eine Vollformatkamera investiert, was ich mir vorher neben dem Studium so nicht leisten konnte. Und auch da haben alle gesagt, ja, das ist jetzt wirklich so sinnvoll, möchtest du nicht erstmal sparen und das und das. Aber es war für mich zum Beispiel noch einfach dieses Commitment. Nein, ich sehe mich halt viel mehr in dieser Selbstständigkeit und ich brauche dann halt professionelles oder gutes Equipment, mit dem ich dann arbeiten möchte. Und ich gehe jetzt dementsprechend die Schritte. Und ja, das haben viele Leute definitiv nicht verstanden. Genauso als ich dann 2019 2000 Euro in einen Online Kurs investiert habe, der mir beim Businessaufbau extrem viel geholfen hat. Da haben auch viele gesagt, oh Gott, wie kannst du das machen? Du lässt dich abzocken und und und. Und ich würde trotzdem nicht sagen, dass es ein leichter Weg war. Also dass es schon viele mutige Entscheidungen erfordert hat und dass man halt sehr oft natürlich auch sagen musste. Ich weiß, dass du das nicht machen würdest, dass du das anders siehst. Ich weiß aber, dass das für mich jetzt die richtige Entscheidung ist. Und natürlich hatte ich auch Angst und Zweifel auf jedem Schritt des Wegs, und die hab ich teilweise auch immer noch. Aber ich hab halt darauf vertraut, dass dieses Bauchgefühl, das ich habe, dass das der richtige Weg für mich ist, dass dieses Bauchgefühl richtig ist. Und ich hab auch darauf vertraut, dass falls es das irgendwann nicht mehr ist, dass ich immer einen Weg zurückfinden werde. durch dieses Skills, die ich mit den Jahren aufgebaut habe, durch dieses Netzwerk, das ich natürlich auch dank dieser Selbstständigkeit aufgebaut habe. Ich habe trotzdem ein abgeschlossenes Studium und dementsprechend denke ich mir, dass ich, wenn es das halt irgendwann nicht mehr ist, im Zweifelsfall auch in zehn Jahren immer noch in einer Agentur arbeiten könnte, wenn ich das halt möchte. Aber bis jetzt hat sich das für mich auf jeden Fall so bestätigt, dass diese Selbstständigkeit auf jeden Fall das ist, was ich mir gewünscht habe und was ich mir auch vorgestellt habe.

      Victoria Weber:

      Voll gut. Das ist doch auch voll der gute Pep-Talk, falls jemand zuhört und sich denkt, so la la la. Weil das ist natürlich eine der Sachen auch jetzt Thema Crater-Cultiomy. Ich fände das so interessant, weil in meiner Welt dreht es hier irgendwie alles um dieses Thema und es gibt einfach unendlich viele Leute, die haben das noch nie gehört. Die finden das alles voll komisch. Die denken, was ist das denn? Und dieses Unverständnis, das... Also am Ende des Tages kann man halt auch mit manchen Leuten über manche Themen einfach nicht reden, weil das Einzige, was passiert ist, sie ziehen einen dann runter und sagen so, alles voll blöd oder alles voll teuer oder alles voll komisch. Ich konnte das auch voll nachvollziehen mit dem, was du gesagt hast, 2000 Euro in so einen Kurs investiert oder so. Also was ich in mein Business teilweise investiere, das will ich auch keinem erzählen, der nicht selber eins hat, weil die Leute würden denken, ich bin komplett Banana.

      Fee Schoenwald:

      Ja.

      Victoria Weber:

      Deswegen, das ist, glaube ich, dann so, da ist man dann in so einer eigenen kleinen Bubble, wo dann einfach nur mit den Leuten auch, ich glaube tatsächlich auch nur mit den Leuten reden sollte, die entweder da sind, wo man schon sein möchte,

      Fee Schoenwald:

      Gute Nacht!

      Victoria Weber:

      oder die halt zumindest sich in diesem Feld bewegen, weil ich glaube, bei allen anderen ist das so vollkommen. Also die Leute geben ja gerne Geld für einen 2.000 Euro Urlaub aus, aber für so eine 2.000 Euro Weitausbildung ist das dann oh mein Gott.

      Fee Schoenwald:

      Kannst genau.

      Victoria Weber:

      von daher. Okay, aber das ist jetzt ein komplettes Lebenthema. Wir müssen wieder auf das eigentliche Thema kommen,

      Fee Schoenwald:

      Ja, immer für sich.

      Victoria Weber:

      denn wir wollten heute mal so ein bisschen reden zu dem Thema Werbung jetzt. Kurzer Hintergrund, wer jetzt hier schon länger in dem Podcast hört, wir reden ja die ganze Zeit davon, dass Crayta muss nicht Influencer heißen, es gibt tausend verschiedene Monetarisierungsmodelle und überhaupt. Gleichzeitig haben wir aber die Kategorie Influencer und Werbemodelle bis jetzt komplett sträflich vernachlässigt in diesem Podcast und das holen wir gerade nach. Das heißt, du befindest dich gerade in einer Serie von Interviews. wo wir auch demnächst ein paar sehr, sehr coole Leute in Zukunft auch mit am Start haben, wo es eben wirklich auch darum geht, so, ja, okay, wenn man Reichweite hat oder auch Content cool erstellen kann, dann ist das auch eine Möglichkeit, um das zu monetarisieren. Und deswegen ist eben die Frage, wer beteals mit Marken, das ist dein Thema und deswegen wollte ich darüber ein bisschen sprechen, weil ich selber habe, ich glaube vor ein oder zwei Jahren ist es inzwischen, bei mir hat es auch damit angefangen, dass ich selber, also ich bin inzwischen sowieso ein bisschen, ja, weiß nicht, ob man das jetzt... Techfluencer nennen kann, aber so in dieser Webdesignbubble hat es bei mir jetzt auch so angefangen. Und bei mir kam das auf mich zu. Also ich habe Leute gefragt, hey hier und so weiter. Inzwischen mache ich halt so Kollaborationen und mache irgendwelche Talks und alles Mögliche. Aber ich glaube, wenn man das ernsthaft vorhat, dass man das auch viel strategischer anfangen kann. Und nicht einfach erst mal jahrelang warten, bis irgendjemand auf einen zukommt. Und deswegen meine erste Frage so, ok bei mir war es jetzt wahrscheinlich der Fehler, welches... Wenn ich das hätte schneller machen wollen, hätte ich wahrscheinlich auch Leute zugeben sollen. Aber was sind denn andere Fehler, die Leute machen, wenn du sagst, ich will jetzt anfangen mit Werbedeals, was siehst du da so für Sachen, die nicht so schlau sind?

      Fee Schoenwald:

      Da gibt es tatsächlich einiges. Ich begleite jetzt auch schon seit mehreren Jahren Creator und vor allem auch Mikro-Influencer, weil das ist ja auch schon ein wichtiger Punkt. Viele denken, dass man halt erst 10.000 Follower braucht, 50.000 Follower, um Geld mit Werbung zu verdienen. Und das stimmt halt definitiv nicht. Also viele von meinen Kunden haben vielleicht auch 1.000 Follower oder sogar noch knapp unter 1.000 Follower und haben ihre ersten bezahlten Werbekooperationen. Und da gibt es natürlich viele Herausforderungen, die Ihnen begegnen. Und was glaube ich ein wichtiger Punkt ist, wenn man das Ganze wirklich strategisch angehen möchte, ist, dass man als allererstes vielleicht auch ehrlich und kritisch sich seinem eigenen Profil einmal nähert. Und da ist es ja oft so, dass viele denken, ich möchte jetzt Geld mit Werbekooperationen verdienen. Die haben dann meinetwegen vielleicht jetzt schon 1000 Follower oder 5000 Follower und posten halt munter vor sich hin. Und fragen sich dann aber zum Beispiel, warum dann jetzt keine Anfragen kommen. Weil das ist ja genau der gegenteilige Fall. Viele Creator und viele Influencer haben einfach ihre Reichweite aufgebaut. Und dann kommen ja die ersten Werbeanfragen irgendwann von alleine dementsprechend. Gerade wenn man schon eine größere Reichweite hat. Das war bei mir auch der Weg und bei dir dementsprechend dann ja auch. Wenn man jetzt aber an dem Punkt ist und sieht, okay, ich poste jetzt schon eine Weile und ich habe vielleicht auch schon ein paar Follower, ich bekomme aber... keine Werbeanfragen oder halt nur unseriöse Werbeanfragen, denn es ist wichtig, sich das eigene Profil genau und kritisch anzuschauen, um hier vielleicht jemanden nach einer zweiten Meinung zu fragen. Weil was ich ganz oft sehe, ist, dass zum Beispiel ein Profil ist, was dann auch aussieht wie Kraut und Rüben vom Content her zum Beispiel. Also, dass dann sehr privat geführt wird. Das heißt ganz konkret zum Beispiel, da ist dann... Ein schneller Schnappschuss von dem Hund. Danach kommt ein Foto vom Mittagessen. Danach kommt irgendwie ein Urlaubsfoto. Dann kommt hier mal ein englisches Zitat. Dann wird aber wieder auf Deutsch geschrieben. Das kann man natürlich alles machen, wenn man das so möchte. Aber das wirkt dann sehr privat geführt, das Profil. Das wirkt dann sozusagen nicht so strategisch, wie wenn man sich jetzt zum Beispiel auch schon auf einem bestimmten Bereich fokussiert hat. Das ist der Punkt, gerade wenn man keine Riesenreichweite hat. Ich glaube, wir sprechen hier nicht unbedingt von den Influencern, die 100.000 Follower haben. Die brauchen diese ersten Schritte nicht mehr. Sondern wenn man keine Riesenreichweite hat, ist es umso wichtiger, dass diese Reichweite, die man hat, die Zielgruppe und die Community spezialisiert ist. Denn wenn ich jetzt zum Beispiel ein Beauty-Unternehmen bin und ich möchte jetzt zum Beispiel meine Hautcreme verkaufen mit Mikro-Influencern, dann suche ich mir lieber ein...

      Victoria Weber:

      Die landen nicht bei mir.

      Fee Schoenwald:

      Dann suche ich mir ja zum Beispiel ein Profil aus. dass auf den Bereich Beauty spezialisiert ist und halt kein Profil, das halt ein Hundefoto, ein Foto vom Mittagessen und ein Foto vom Urlaub postet. Weil ich dann ja als Unternehmen davon ausgehe, okay, hier gibt es zwar 1000 Follower, aber 300 davon interessieren sich eigentlich nur für den Hund, 300 interessieren sich dafür, was sie kocht und 300 interessieren, sie sind jetzt irgendwie auch nur private Bekannte und so weiter. Und wenn das aber entgegen ein Profil ist, was... spezialisiert ist. Das muss ja auch zum Beispiel jetzt nicht jeder Post muss dann über Hautcremes sein, damit man mit einer Hautcreme zusammenarbeiten kann. Aber selbst wenn man einen Lifestyle-Account führt, ist es trotzdem sinnvoll auch diese Nische Lifestyle dann so ein bisschen zu spezifizieren und halt in dem entsprechend nicht wahllos alles zu posten, sondern auch zu sagen, okay ich teile vielleicht mein Leben, aber was bedeutet das? Ich teile zum Beispiel mein Leben als Mama, die noch einen Vollzeitjob nebenbei hat. Ich teile mein Leben als Medizinstudentin. Ich teile mein Leben als jemand, der extrem viel Wert auf mentale Gesundheit legt zum Beispiel. Und das können ja auch mehrere Themenbereiche sein, die man zum Beispiel in so einem Lifestyle-Account vereinbaren kann. Aber wenn man halt dementsprechend barlos alles Mögliche postet und dann dementsprechend auch das restliche Profil vielleicht nicht gerade strategisch optimiert ist mit der Profilbeschreibung, Profilbilds, Story Highlights und und und, dann wird man keine qualifizierten Anfragen von Unternehmen bekommen.

      Victoria Weber:

      Ja und ich meine, was du jetzt alles sagst, ich meine du hast ja hinterher schon so ein bisschen darauf abgespielt, dass es sich hauptsächlich um Instagram handelt, was du jetzt zum Beispiel machst, aber das gleiche gilt ja eigentlich für alle Kanäle. Also wenn man auf den Kanal guckt, ob das jetzt ein YouTube-Kanal ist oder egal, also wir reden jetzt hier spezifisch über Instagram, aber Gleiches gilt für alles. Man muss das drauf gucken und sehen, ah ja das ist für XY ungefähr.

      Fee Schoenwald:

      Ganz genau.

      Victoria Weber:

      Und dann ist es ja so ein bisschen einfacher auch für Leute, weil was ich glaube ich richtig viele unterschätzen ist. Die meisten gucken sich das ja nicht so lange an wie man selber. Man guckt ja nicht in jeden kleinen Post rein und sagt, was ist denn da in der Caption in der dritten Zeile geschrieben? Sondern man guckt halt kurz drauf und dann in dieser Sekunde,

      Fee Schoenwald:

      Genau.

      Victoria Weber:

      wahrscheinlich so halbe Sekunde, überlegt man so, ja nein, ja nein und die haben wahrscheinlich 27 Tabs auf, die Leute, die sich das angucken. Und da ist man sofort geschlossen, wenn das nicht sofort klar ist, was daraus kommt. Cool, okay, das ist einer der Fehler. Gibt es sonst noch irgendwelche Sachen, die du so beobachtest?

      Fee Schoenwald:

      Genau, also da fängt das erstmal an. Also das ist das Wichtigste. Im Wesentlichen würde ich halt sagen, oder da kommen wir glaube ich später nochmal zu, was die anderen Wege sind natürlich, um Werbepartner zu finden. Wenn wir jetzt nochmal ganz kurz bei den Fehlern bleiben, wenn man denn jetzt mal davon ausgeht, dass man eine Anfrage bekommen hat, dann erlebe ich es natürlich extrem oft, dass gerade Mikro-Influencer sich sehr schnell unter Wert verkaufen. Also das... Man sich zum Beispiel dann sehr schnell mit einem Bartardier abspeisen lässt. Bartardier ist jetzt Fachsprache und bedeutet, dass man ein kostenloses Produkt bekommt im Gegenzug für die Leistung, die man erbringt. Also wir nennen das in meiner Community immer Shampoo Deals, weil es oft irgendwie dann so Anfragen gibt, aller du bekommst ein kostenloses Shampoo und du musst nur 20 Posts und 300 Stories dafür erstellen.

      Victoria Weber:

      Yes! Yes! Ich freue mich!

      Fee Schoenwald:

      Ja. Aber das Problem ist, wenn man dann seine 1000 Follower hat und man hat noch nie eine Anfrage bekommen, dann denkt man sich, boah, das wäre schon ganz cool, so ein Shampoo, wo ich kein Geld für bezahlen muss. Und das kann ich natürlich auch total verstehen, so diesen Reiz, weil es halt auch irgendwo Prestige mit sich bringt und trotzdem dann irgendwie schon ein Gefühl von Anerkennung ist, gerade wenn man das vielleicht über andere Anfragen noch nicht so bekommen hat, dass dann viele halt hier schwach werden und dann sagen, ja gut, dann mach ich halt jetzt die 300 Stories, ich krieg ja immerhin das Shampoo. Und an sich kann das natürlich jeder für sich selbst entscheiden, unter welchen Konditionen man halt arbeiten möchte oder nicht arbeiten möchte. Das große Problem ist, dass gerade Mikro-Influencer sich halt nicht über alle Konsequenzen dieser Bata-Deals bewusst sind, wie zum Beispiel, dass diese Produkte halt nicht mal eben so kostenlos sind, sondern man die am Ende des Tages zum Beispiel auch noch versteuern muss. Das heißt, es kann so dann halt auch sein. dass man am Ende des Tages mehr Steuern dafür bezahlen muss, als dass man überhaupt mal einen Cent verdient hat, wenn man dementsprechende unbezahlte Kooperationen macht.

      Victoria Weber:

      Und dann hat man noch richtig Degminus gebracht, wo man dachte, cool, ich habe ja meinen Fancy-Shampoo bekommen.

      Fee Schoenwald:

      Genau.

      Victoria Weber:

      Ja. Ist es denn so, dass, dass es so bestimmte... Also ich denke persönlich immer daran, allein schon in Stunden, also wenn ich mir allein schon vorstelle, die ganze Story zu machen, wie viel Stundensatz da drauf geht, also selbst wenn man nur einen Stundenlohn von, sag ich jetzt mal, 10 Euro ansetzen würde, was ja ultraniedrig ist, alleine mindestens eine Stunde ist man ja sowieso damit beschäftigt, mindestens. Das heißt, allein dann könnte man einfach in DM gehen und sich kurz selber Shampoo kaufen. Also, ich weiß nicht, was für Shampoopreise sind, aber das heißt,

      Fee Schoenwald:

      Das kann man.

      Victoria Weber:

      dieses allein schon auch die Zeit, das war abgesehen auch von dem steiligen Aspekt, das ist halt das, was ich glaube, auch wahrscheinlich richtig viel unterschätzt wird, oder?

      Fee Schoenwald:

      Definitiv. Und das ist ja auch ein Punkt. Es wird dann immer sehr leicht nur mit Reichweite argumentiert. Also gerade wenn dann zum Beispiel die ersten zaghaften Versuche gestartet werden, vielleicht nachzuverhandeln. Das heißt, Mikro-Influencerin Lisa schreibt dann zum Beispiel, ja, aber eigentlich hätte ich schon gern 100 Euro für den Post. Dann sagt das Unternehmen oder die Agentur, ja, du hast aber nur 800 Follower und deswegen kriegst du nur das Shampoo. Und da muss man dann natürlich auch aufpassen, weil man dann dementsprechend auch natürlich argumentieren kann, ja. Das kann vielleicht sein, dass wir jetzt über die reine Berechnung der Reichweite und TKP-Preise und so weiter vielleicht nicht bei einem extrem hohen Betrag sind. Aber ich habe trotzdem den Arbeitsaufwand dementsprechend. Ich sitze trotzdem vielleicht eine Stunde an dieser Story oder, oder. Und diese Arbeitszeit darf natürlich auch fair vergütet werden, was man sich da natürlich auch bewusst machen darf. ist, dass die Person, die einem gegenüber sitzt und die andere E-Mail schreibt, ja auch fair für ihre Arbeit bezahlt wird. Und da ist unsere Arbeit als Creator auf jeden Fall nicht weniger wert.

      Victoria Weber:

      Und was natürlich auch interessant ist, also ganz kurz für die, die das nicht wissen, TKP, 1000er Kontaktpreis, quasi wie viele Leute das sehen, das ist so ein typischer rechnerischer Wert.

      Fee Schoenwald:

      Ich weiß nicht.

      Victoria Weber:

      Ich schmeiß auch immer mit irgendwelchen Abkürzungen um mich, aber ich hab mir jetzt angemüht, das kurz zu erklären.

      Fee Schoenwald:

      Ja, so wie ich.

      Victoria Weber:

      Das... Ne, ne, alles gut. Das sind ja auch Sachen, die... Also, ich mein, man kann ja dann auch, und das wäre im Prinzip so ein bisschen meine nächste Frage, man kann sich ja wahrscheinlich dann auch kreative Möglichkeiten überlegen, wie man das so ein bisschen dann besser verkauft. Weil was ist mir jetzt spontan, was ich jetzt zum Beispiel machen würde, wenn ich jetzt dieser Shampoo... also wenn ich jetzt die Gegenseite bin, dann würde ich sagen, okay, ich habe jetzt 800 Reichweite, aber ihr könnt das Bild zum Beispiel noch für XY benutzen.

      Fee Schoenwald:

      Ganz genau. Und genau da erreichen wir zum Glück gerade eigentlich ein ganz gutes Zeitalter für Creator,

      Victoria Weber:

      Solche Sachen.

      Fee Schoenwald:

      während ja andere Leute immer sagen, es wird immer schlimmer, als es viel zu spät anzufangen, wo es ja offensichtlich Quatsch ist. Ich glaube, wenn du schon so lange in dem Business ja auch bist, wirst du dich auch erinnern. Das hat man vor zehn Jahren auch schon gesagt, dass es zu spät ist, anzufangen. Dass es schon viel zu viele Leute gibt, die das machen. Es gibt ja schon fünf Mode-Blocks, da brauchst du keinen sechsten mehr. Und... Jetzt ist es aber tatsächlich so, dadurch, dass wir halt auch immer eine weitere, ich würde nicht sagen Verschiebung, aber vielleicht auch eine Ergänzung des Businesses zum Beispiel durch UGC-Content sehen, dass man da halt auch viel besser argumentieren kann, dass man sagt, ok, aber auch der Content für sich ist sehr viel wert. Wenn zum Beispiel halt auch hier erkläre ich vielleicht eben ganz kurz nur, was UGC ist. UGC steht für User Generated Content und im Wesentlichen geht es darum, dass Unternehmen Content, also Videos, Fotos, was auch immer bei Creatern einkaufen. die diese Unternehmen dann selbst benutzen. Also hier wird sozusagen keine Reichweite eingekauft, sondern das Video. Und das Video kann das Unternehmen dann halt auf dem eigenen Kanal posten oder als Facebook-Ad ausspielen oder, oder. Und selbst hier werden halt zum Beispiel 150 Euro, ist so ein mittlerer Wert vielleicht für Anfänger. Jetzt zum Beispiel für ein kürzeres UGC-Video kann man dann schon mal 150 Euro bekommen. komplett unabhängig von der Reichweite. Das heißt, da sind null Follower dabei und null Bekanntheit von dem Creator und gar nichts. Und dementsprechend fällt es eigentlich jetzt hier sogar einfacher zu argumentieren, dass man halt dementsprechend auch für die Content-Pieces vergütet werden möchte. Und es kostet einen als Creator ja keinen zusätzlichen Aufwand, dem Unternehmen zum Beispiel dann diese Nutzungsrechte einzuräumen. Denn das Video ist an sich ja schon produziert. Und wenn man dann zum Beispiel so argumentiert, hey, okay... Ich sehe, meine Reichweite ist jetzt gerade noch nicht extrem groß, aber ich habe vielleicht Content in toller Qualität und den könnt ihr zum Beispiel auf eurem Instagram-Kanal nochmal posten, den könnt ihr auf eurer Website verlinken, den könnt ihr als Facebook-Ad ausspielen, dann fällt es hier auch viel, viel leichter, dann dementsprechend auch noch einen vernünftigen Betrag durchzusetzen.

      Victoria Weber:

      Voll gut. Wir hatten tatsächlich, wer sich das näher anhören möchte, zwei Folgen zum Thema UGC. Einmal zum Thema, wie kann man damit starten und dann einen von einer Creatorin, die nur UGC macht. Das werden wir unter diesem Video auch noch verlinken, weil das ist ein mega, mega Ding. Und das war, glaube ich, früher auch nicht so krass bekannt und auch von Unternehmensseite wahrscheinlich akzeptiert, weil das ja ein mega Verhandlungsthema ist, wo man sagen kann, ja, der Inhalt selber ist ja auch schon super viel wert. Und darauf kann man ja die Reichweite noch draufsetzen. Also wenn du jetzt in deinem Beispiel sagst, 150 Euro, das ist der Wert für null Reichweite. Das heißt, wenn man jetzt sagt 1000 Follower, das würde ja da noch um drauf kommen als

      Fee Schoenwald:

      Genau.

      Victoria Weber:

      Bezahlung. Und so ist man ja schon bei bestimmten Mindestpreisen, die man auf jeden Fall verlangen kann.

      Fee Schoenwald:

      Genau, und dann lohnt es sich irgendwann schon mehr. Da gibt es gewisse Richtwerte. Zum Beispiel für ein Kurzvideo wird oft gerechnet, dass man vielleicht 90 Minuten braucht für so ein 15-sekündiges Kurzvideo. Gibt natürlich auch hier Ausnahmen. Es gibt auch Kurzvideos, die brauchen sechs Stunden. Es gibt Kurzvideos, die sind nach zehn Minuten fertig, weil die keine Cuts haben und so durchgefilmt werden. Aber das ist zum Beispiel ein Mittelwert, mit dem man dann ungefähr rechnen kann. Und dann sind wir eigentlich auch wieder bei einem okayen Stundenlohn, wenn wir jetzt zum Beispiel von 150 Euro, 200, 300 Euro sprechen. Und gerade für viele Mikro-Influencer, die zum Beispiel jetzt meinetwegen gerade im Studium stecken und einen anderen 450-Euro-Job zum Beispiel machen. Oder auch viele meiner Kundinnen sind Mamas in Elternzeit zum Beispiel. Wenn man da halt dann schon mal vielleicht 2, 3 Kooperationen pro Monat hat und seine 500, 600 Euro noch mal zusätzlich verdient, damit dass man am Wochenende noch mal ein bisschen Content erstellt, ist das für viele schon echt wirklich eine tolle Sache.

      Victoria Weber:

      Ja, auf jeden Fall. Und ich glaube auch dieses, was man natürlich auch immer für sich selber überlegen kann, allein, dass man, das klingt jetzt ein bisschen komisch, aber dass man sein Gesicht etwas hergibt oder auch einfach seine Zeit. Allein das muss man sich, glaube ich, auch so ein bisschen bewusst sein, dass das nicht einfach was ist, was jeder kriegt, sondern das muss halt einfach was Cooles. Also wenn man selber Qualität liefert und sagt so hier, das ist so eine Sache. Ich hatte auch vor einiger Zeit, also ich mache jetzt wie gesagt sehr viel auch so mit so Talks und so weiter und ich lasse mir inzwischen auch extra bezahlen. außer den Sonderfällen, wenn ich dann auch das Ding promoten soll, weil sonst... Es gibt auch ganz viele, die jetzt einfach so Sachen unter den Tisch gekehrt werden, für die andere Leute richtig viel Geld verlangen. Und das ist ja dieses, du kannst einmal die Reichweite nehmen, also als Richtwert dann der Content, den kann man verwenden. Also es gibt ja so viele verschiedene Aspekte, die man dann auch betonen kann und wo man nicht einfach immer nur nach diesem Followerzahler gehen sollte. Das finde ich sehr cool, dass du das dann noch mal sagst. Alright, ich meine wir sind jetzt so ein bisschen auch das war mein Fehler, dass ich so auch so ein bisschen rumgesprungen bin, weil eigentlich wollte ich natürlich so ein bisschen erst sagen wie man eigentlich einsteigt, aber ich glaube wir haben trotzdem einen ganz coolen Weg gefunden das so ein bisschen auch zu erklären. Wenn man, also vielleicht können wir trotz allem nochmal da zurückkommen, wenn ich jetzt sage, okay ich bin jemand, ich hab vielleicht ein bisschen Instagram Account und so weiter, wie fange ich da an? Also erster Schritt hast du ja schon gesagt, erstmal Profil optimieren, dass man sagt, okay jemand der da drauf guckt als eine Brandverantwortliche, der sieht, ah ja okay das ist fehl, die redet über XY. Und dann, ab welchem Punkt, findest du, kann man Leute jetzt von sich aus anschreiben, wenn wir sagen, jetzt Kalterquise, ich schreibe Unternehmen an. Und ich frage auch deswegen, weil ich das sehr, sehr interessant finde, ich habe selber noch zwei Webshops und wir bekommen ungefähr täglich Anfragen. Und die sind ungefähr zu 99 Prozent richtig, richtig schlecht. Und ganz oft haben die Leute weder Reichweite noch ein cooles Profil. Deswegen, wie macht man es denn richtig?

      Fee Schoenwald:

      Ganz genau. Also auch hier, wir gehen jetzt mal davon aus, das Profil ist optimiert. Und auch hier muss man natürlich differenzieren. Ist man jetzt wirklich hauptsächlich UGC Creator und sagt sozusagen, okay, es geht aber um den Content, den ich erstelle. Dann kann man natürlich auch ab Null Follower anfangen. Ich würde tatsächlich sagen, dass wenn man Unternehmen von sich aus anschreibt, würde ich schon vielleicht bis 1000 Follower warten, zumindest, dass man sozusagen da auch ernster genommen wird. Und du hast es gerade schon gesagt, es hängt natürlich extrem davon ab, welche Qualität jetzt auch eine Anfrage hat. Da ist es natürlich auch so an sich. Also es ist nicht verboten, sofort anzufangen, tausend Unternehmen anzuschreiben und an sich wird einem wahrscheinlich auch nichts Schlimmes passieren, außer dass die Unternehmen vielleicht alle nein sagen. Und wenn man jetzt zum Beispiel halt schon so mutig ist und sagt, hey, ich trau mir das jetzt schon zu, ich mach das jetzt einfach schon mal. würde ich auch niemandem sagen, das darfst du jetzt aber noch nicht machen, weil so und so. Ich habe damals wie gesagt ja auch immer angefangen, bevor ich Dinge wirklich gut konnte. Ich glaube, ich habe das erste Mal mit so 14, 15 angefangen, ein Unternehmen zu pitchen und habe dann auch irgendwie mich dann auch von Pitch zu Pitch verbessert. Also meine allerersten Pitch-E-Mails möchte ich auch nicht heute nochmal lesen. Das war wahrscheinlich auch, hallo, ich interessiere mich für eine Zusammenarbeit mit Ihnen. Und selbst davon sind dann trotzdem tatsächlich auch Zusammenarbeiten irgendwann. entstanden und ich habe dann halt dementsprechend auch hier immer wieder dazu gelernt und dann gemerkt, okay, wenn ich das so und so schreibe, dann kommt das gut an. Wenn ich den und den Betreff verwende, dann bekomme ich öfter eine Antwort und so weiter. Und auch hier gibt es natürlich nicht die eine Vorlage, die für alle Creator und für alle Unternehmen einwandfrei funktioniert. Was man auf jeden Fall natürlich machen sollte, ist, dass man sich über die Unternehmen richtig informiert, bevor man sie anschreibt und dass man dementsprechend auch keine... Massen-E-Mails am besten rausschickt, weil auch da könnte man tatsächlich irgendwann auch wieder in rechtliche Probleme bekommen, denn wir haben ja immer noch ein El-Khalte-Aquise-Verbot auch in Deutschland und wenn du jetzt wirklich anfängst, irgendwelche Massen-E-Mails an alle möglichen Verteiler und Unternehmen zu schicken und so weiter, wird es wahrscheinlich nicht von Vorteil sein. Das heißt, hier würde ich wirklich empfehlen. besser auszuwählen und dann im Zweifelsfall vielleicht erstmal sich eine Handvoll Unternehmen rauszusuchen und dann mal zu schauen, was passiert, bevor man jetzt hier wirklich all in geht.

      Victoria Weber:

      Die hat so Keule auspackt.

      Fee Schoenwald:

      Genau und was natürlich auch immer wichtig ist bei jeder Art von Kooperation, ob es nun um eine Werbekooperation geht oder jetzt zum Beispiel um einen Workshop, bei dem man gerne Speaker sein möchte oder um eine… Kooperation unter Creatern ist, dass man natürlich auch herausarbeitet, wie die andere Person davon profitieren kann. Das heißt, dass ich natürlich auch als Creator nicht hingehe und sage, hey, ich schreibe euch jetzt gerade, weil ich würde super gerne kostenlos euer Shampoo haben. Ich habe zwar null Follower und mache auch keine tollen Fotos usw., aber ich würde es halt voll gerne haben, sondern dass man natürlich dann in den Fokus stellt, was man dementsprechend der Gegenseite liefern kann, dass man auch deutlich macht, beschäftigt hat. Was ich auch meinen Kunden immer gerne empfehle, ist, dass man auch hier wirklich schon auch so in Storytelling geht und auch Persönlichkeit zeigt. Zum Beispiel habe ich neulich einen Pitch geschrieben, der sehr gut ankam. Da ging es, glaube ich, um eine Drogerie-Kette. Ich muss ja jetzt nicht sagen, für welche Drogerie-Kette. Die glaube ich auch auf einer Plattform tatsächlich einen Auftrag ausgeschrieben hatte und mein Pitch fing halt damit an mit ich bin schon ein Fan. von eurem Unternehmen, seit ich mit 13 mein Taschengeld zusammengeklaubt habe, um meinen ersten blauen Glitzerlitschatten bei euch zu kaufen. Und das ist natürlich was ganz anderes als einfach zu sagen, hallo, ich stelle Beauty und so und so Content. Das heißt, auch hier darf man natürlich direkt schon irgendwie sich überlegen, wie kann man die Aufmerksamkeit catchen, wie kann man so ein bisschen Persönlichkeit zeigen. Bei mir ist halt zum Beispiel, dass ich immer auch so eine Prise Humor auch mit rein nehme, weil mein Content auch so aufgebaut ist und dementsprechend kann man... solche Dinge dann auch schon direkt auch in seinen Pitch integrieren.

      Victoria Weber:

      Also ich kann nur aus dieser, ich meine, das ist jetzt kein riesen Ding und so, aber allein aus dieser Masse, ich will gar nicht wissen, was richtig große Brands an Zeug bekommen, ich kann aus dieser Masse nur sagen, es braucht sehr, sehr, sehr, sehr wenig, um sich zu unterscheiden, einfach mal ein bisschen Normales anschreiben, cool, zeigen, dass man sich damit minimal beschäftigt hat und auch für die Unternehmen, wo ich vorher gearbeitet habe, man hat einfach gesehen, also der Sprung von jemand, der hat sich einfach nur fünf Minuten länger Zeit genommen. Da katapultiert man sich schon sofort in die höchsten, ich sag mal, paar Prozent rein. Also es ist wirklich irre, wie wenig es braucht. Es gilt übrigens auch bei Bewerbungen.

      Fee Schoenwald:

      Ganz genau. Und es geht ja jetzt auch nicht darum, dass man jetzt zum Beispiel dann von

      Victoria Weber:

      Es gilt überall.

      Fee Schoenwald:

      der Drogerie-Kette jetzt die komplette Historie auswendig lernen muss und sagen muss, ich finde das ja toll, dass ihr 1998 gegründet, also um Gottes Willen, ne? Und auch da muss

      Victoria Weber:

      Das käme auch unglaubwürdig rüber.

      Fee Schoenwald:

      man... Ja, also darum geht es natürlich auch überhaupt nicht. Und man muss auch nicht alles dann über ein Unternehmen wissen und so weiter. Und auch da... Fortgeschrittene Creator fangen natürlich auch zum Beispiel damit an, dass die wirklich halt dann auch ihr Know-how verwenden, um zum Beispiel zu identifizieren, wo zum Beispiel ein Unternehmen dann noch Lücken hat. Dass man zum Beispiel sagt, ok, ich habe zum Beispiel gesehen, ihr schaltet die und die Werbeanzeigen, ihr schaltet aber zum Beispiel noch keine Werbeanzeige für das Produkt oder ihr habt diesen Approach noch nicht ausprobiert. Das könnte ich super für euch machen. Das heißt, auch hier gibt es natürlich bis ins High-End-Bereich natürlich auch keine Grenzen. Aber es reicht oft auch schon aus, wenn das wirklich so Kleinigkeiten sind, dass man sich mit dem Unternehmen beschäftigt hat, dass man den richtigen Ansprechpartner z.B. auch identifiziert hat und nicht an info at schreibt und dass man, wie gesagt, einfach auch so basic Dinge mit einfließen lässt. Und hier gibt es tatsächlich auch einen Tipp auch für faule oder auch smarte Menschen, wie man es nennen möchte.

      Victoria Weber:

      Das war's für heute.

      Fee Schoenwald:

      Man muss tatsächlich ja 2023 sicher auch nicht mal mehr unbedingt. die komplette Website von einem Unternehmen von oben bis unten durchlesen. Ich habe tatsächlich bei Pitches teilweise auch schon Chat-GPT befragt. Aber fassen wir mal bitte die wichtigsten Fakten zu diesem Unternehmen noch mal zusammen, wo dann zum Beispiel solche Sachen rauskommen wie, ja, dieses Unternehmen ist sehr auf Nachhaltigkeit orientiert. Dieses Unternehmen hat in der Vergangenheit das, das und das unterstützt und so weiter. Wenn man zum Beispiel sagt, ich will mir jetzt nicht zehn Unterseiten durchlesen müssen. Wenn es jetzt zum Beispiel Unternehmen ist, was es... schon ein bisschen länger gibt und es da mehr Inhalte zu gibt, dann kann man tatsächlich auch mit solchen Tools sich das Leben auch noch mal ein bisschen einfacher machen.

      Victoria Weber:

      Ja, das stimmt. Wobei, Chat-JPT mit Fakten bin ich persönlich auch mal so ein bisschen vorsichtig,

      Fee Schoenwald:

      Ich bin schon mal in der Mitte.

      Victoria Weber:

      weil da hatte ich auch schon... Also, gerade mit so Sachen, ich hatte mal einen Artikel, das war ein Testartikel, wo wir auch Sachen geschrieben haben, die einfach falsche CEO-Namen, die es überhaupt nicht gab und alles mögliche eingesetzt haben. Also da bin ich...

      Fee Schoenwald:

      Ja, man muss natürlich alles gegenchecken. Und wie gesagt, da geht es auch mehr um so Richtungen. Also, wie gesagt, ich würde mich würde ja sowieso keine E-Mail schreiben.

      Victoria Weber:

      Mhm.

      Fee Schoenwald:

      Alla, toll, dass ihr dann gegründet worden seid. Aber um zum Beispiel so Kernthemen zu identifizieren, Wörter, die zum Beispiel immer wieder auftauchen, wenn die Brand zum Beispiel in ihrer Außendarstellung Texte schreibt, dafür kann es schon ganz hilfreich sein, wenn es halt solche Sachen sind wie diese Brand legt sehr viel Wert auf Langlebigkeit der Klamotten und so weiter, dass man sozusagen Man kann manchmal Inspiration bekommen für die Wörter, die man in seinem Pitch verwenden kann. Aber man sollte natürlich vorsichtig sein, da jetzt konkrete Fakten zu verwenden, weil CET-GPT ja auch nur begrenzt aktuell ist. Bei meinen Recherchegeschichten wurden mir so oft noch mal Sachen vorgeschlagen aller Jahre. Und ein IGT-Video macht man dann so und so. Ja, es gibt seit zwei Jahren keine IGT-Videos mehr. Da merkt man natürlich schon, wer sich grundsätzlich ein bisschen auskennt mit der Materie.

      Victoria Weber:

      Ja, na ja. Und ich meine, was ich auch noch als Pro-Tipp geben kann, wirklich, was du auch irgendwie gesagt hast, keine Massensachen. Also das lustigste, was ich bisher bekommen habe, war, dass einer meiner Online-Shops, wie gesagt, mit noch ungefähr 50 anderen, auch teilweise sehr großen Shops, in so einer Mail an viele, also man hat alle gesehen. Und von den ganzen großen kamen dann halt diese ganzen automatischen Nachrichten auch an alle.

      Fee Schoenwald:

      Oh Gott.

      Victoria Weber:

      Und es war dann wie so ein riesengroßer E-Mail-Verlauf, wo alle alles abbekommen haben. Aber auch dann richtig, also teilweise auch wirklich ein Antworten, die dann an alle gingen. Also ganz ganz selten habe ich mir gedacht, krass wie das dann so abgeht. Und es haben halt alle mitbekommen. Und wenn man sich diese Person, die das Geschickte jetzt gemerkt hat, die bekommt dann halt vielleicht eher kein Ding.

      Fee Schoenwald:

      Ja, ich wollte gerade sagen, tatsächlich, viele Agenturen und Unternehmen führen auch Blacklist,

      Victoria Weber:

      Oder die wird jetzt vielleicht auf einer Blacklist stehen von irgendwelchen Spam Nachrichten.

      Fee Schoenwald:

      deswegen sage ich ja, man sollte durchaus vorsichtig damit sein. Also ich glaube halt, wie gesagt, meiner Erfahrung nach, ich habe ja selbst auch in einer Agentur gearbeitet und selbst teilweise auch so Anfragen bearbeitet und so weiter, deswegen kenne ich auch hier beide Seiten. Ich möchte immer einerseits die Angst nehmen, dass man denkt, man muss alles perfekt machen, bevor man anfangen darf. Andererseits, bestimmte Sachen sollte man nicht machen. Was aber nicht schlimm ist, finde ich, aus beiden Perspektiven, ist, wenn man eine Anfrage schreibt, die nett ist und unaufdringlich und sagt, hey, hier ist mein Account, und ich bleibe bei dem Shampoo-Thema hängen. Ich mache hier tollen Beauty-Content und ich finde euer Shampoo total toll, weil ich das jetzt schon seit zwei Jahren selber verwende und auch immer meinen Freunden empfehle und so weiter. Und ich habe folgende Content-Idee, könnt ihr euch das vorstellen. Und wenn das Unternehmen sich jetzt zum Beispiel denkt, ja, 1000 Follower ist uns jetzt zu wenig zum Beispiel, wir arbeiten nur mit größeren Influencern oder Content gefällt uns jetzt nicht zu 100%ig, dann wird nichts Schlimmes passieren. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ihr dann keine Antwort bekommt. Dann könnt ihr zum Beispiel auch immer noch in einem Jahr, wenn euer Account gewachsen ist, euer Content noch besser geworden ist, vielleicht auch noch mal in E-Mail schreiben und sagen, ja, ich habe ja letztes Jahr schon geschrieben und bei mir hat sich jetzt das und das entwickelt, meine Reichweite ist gewachsen und so weiter. Ich wollte mal fragen, ob ihr vielleicht Interesse habt. Es ist ein Unternehmen, das jetzt wirklich gesagt hat, bitte kontaktiere uns nicht nochmal und so weiter. Das heißt auch hier, am Ende des Tages muss man so ein bisschen auf seinen gesunden Menschenverstand vertrauen. Auch was für eine Anfrage, will man selber als Creator gerne bekommen. Ich finde aber trotzdem auch, dass so Pitchen und Unternehmen anschreiben tatsächlich mehr so der dritte Schritt in dieser ganzen Creator-Journey ist, weil es halt eben nicht so anfängerfreundlich ist. Zum einen, weil man hier viel falsch machen kann und zum anderen beobachte ich das zum Beispiel auch bei meinen Kunden und bei meiner Community auch, dass viele sich das tatsächlich am Anfang aber auch noch gar nicht trauen. Gerade wenn die Reichweite kleiner ist, man noch nicht mit vielen Unternehmen zusammengearbeitet hat. dass das auch bei vielen Creatern sehr außerhalb der Komfortzone liegt, jetzt wirklich ein Unternehmen kalt anzuschreiben. Das heißt, wenn man sich das zum Beispiel gerade gar nicht vorstellen kann, heißt das auch wiederum nicht, dass man nicht mit Unternehmen zusammenarbeiten kann. Dann kann man halt entweder als erstes natürlich seinen Profil, seinen Content optimieren, um selbst mehr Anfragen zu erhalten. Oder ich empfehle es tatsächlich auch immer mit 2x2 vielleicht auch erst mal mit Plattformen zu starten, weil für viele Anfänger hier der komplette Prozess einer Kooperation einfach übersichtlicher ist und man in so einem festen geschützten Rahmen ist, wo man auch nicht zu 100 Prozent schon für alles selbst verantwortlich ist.

      Victoria Weber:

      Voll gut, Tipp. Du hast eben gesagt, drei Schritte. Das heißt für dich nochmal, um zusammenzuwassen, der erste Schritt wäre Profil optimieren quasi.

      Fee Schoenwald:

      Genau, der erste Schritt ist es immer, das Profil zu optimieren, weil selbst wenn du die weiteren Schritte noch gehst, dein Profil arbeitet ja im Hintergrund weiter für dich. Jeden Tag könnten ja potenzielle Kooperationspartner auf dich aufmerksam werden und damit meine ich dann auch hier wieder nicht, erst mal monatelang irgendwie nochmal einen neuen Fotokurs zu machen und was weiß ich, sondern das sind manchmal auch schon so kleine Sachen, wie jetzt zum Beispiel die Profilbeschreibung nochmal zu optimieren und hier zum Beispiel nicht nur reinzuschreiben. Ich heiße Lisa und ich liebe meine Kinder und meinen Hund oder so. Es gibt ja auch diese privaten Profilbeschreibungen. Sondern halt zum Beispiel zu sagen, ich stehe für die und die Themen. Und hier ist auch meine Kontakt-E-Mail-Adresse für Kooperation. Und das auch hier schon auf den ersten Blick deutlich zu machen. Vielleicht noch mal ein besseres Profilbild auszuwählen, was vielleicht aussagekräftiger ist. Und dann sich vielleicht von Post zu Post zu verbessern. Das ist halt ein Aufwand, der vielleicht eine halbe Stunde ist. Erstmal die Profilbeschreibung noch mal zu optimieren. Und dann kann man natürlich in der Zwischenzeit, während man auch wartet, dass man mehr Anfragen bekommt, man sollte dann natürlich nicht einfach sagen, oh ja, dann warte ich jetzt noch, bis irgendwas passiert, könnte man halt zum Beispiel hingehen und sich dann auf ersten Influencer-Plattformen oder UGC-Plattformen anzumelden. Da ist es relativ unterschiedlich, was so die Anforderungen sind. Also es gibt viele Influencer-Plattformen, die auch so bei 500 Followern die Grenzen setzen. Ab da kann man sich dann anmelden. Es gibt aber auch Plattformen, da muss man 5000 Instagram-Follower haben, das ist dementsprechend relativ unterschiedlich. Aber es gibt auf jeden Fall Ausschriften für kleine Creator-Plattformen und da findet man dann Ausschreibungen von Unternehmen, die Creator suchen. Und dann funktioniert das halt nach einem Marktplatz-Prinzip. Man muss dementsprechend nichts machen, was man nicht machen möchte, aber wenn man jetzt sowas sieht, was man interessant findet, dann pitcht man auch hier, halt innerhalb einer Kampagne. Aber für viele Creator ist das so halt viel, viel einfacher, weil sie sich halt im ersten Schritt jetzt nicht überlegen müssen oder recherchieren müssen, welches Unternehmen arbeitet überhaupt mit Mikro-Influencern zusammen, denn das ist da ja offensichtlich. Und man weiß ja, okay, es wird im Zweifelsfall was gesucht und man wird halt von den Plattformen auch oft ziemlich durch den Prozess durchgeleitet. Das heißt, da sind dann alle Informationen zum Beispiel schon aufbereitet. Es gibt ein Klares Briefing, es gibt eine klare Deadline. Das muss man nicht alles selber mit den Unternehmen auskaspern und sagen, was ist euch wichtig, was könnten wir machen. Die Unternehmen wissen oft schon ziemlich genau, was sie erthaben möchten. Genauso ist auch dieser komplette Bezahlprozess oft automatisiert. Man muss keine richtige Rechnung schreiben, das ist auch vielen Creatern ganz am Anfang manchmal schwerfällt. Und verdient zwar durchaus auch weniger, das muss man auch dazu sagen, weil die Plattformen das auch nicht umsonst machen, sondern auch ihre Provision einstreichen. Aber... Man ist halt wie gesagt in so einem festen Rahmen, wo man bei den guten Plattformen, bei den meisten Plattformen, auch immer noch einen festen Ansprechpartner hat, wenn es zum Beispiel irgendwo hakt. Und das ist natürlich gerade für Anfänger sehr viel wert.

      Victoria Weber:

      Ja, okay cool. Und das heißt, wenn du sagen würdest, dass der Schritt drei ist, dann erst, wenn man das schon so ein bisschen da geübt hat oder natürlich, wenn man das überspringen möchte, wenn man sich direkt so in der Lage fühlt, das quasi selber in die Hand zu nehmen, dass man dann erst anfängt, auch wirklich Leute quasi kalt zu pitchen.

      Fee Schoenwald:

      Genau. Genau, weil man dann auch irgendwann ein viel besseres Gefühl dafür hat, wie Unternehmen sprechen, was Unternehmen möchten und auch viel besser weiß, wie das Ganze abläuft. Weil wenn man noch nie eine Werbekooperation gemacht hat und halt anfängt, ein Unternehmen zu schreiben, ganz selbstbewusst, und dann merken die aber nach der zweiten E-Mail, dass man eigentlich gar keine Ahnung hat, was man da tut, weil die einen dann zum Beispiel nach einem Media-Kit fragen oder was auch immer und sagen, ich weiß gar nicht, was das ist, oder sie sagen, ja, dann schick uns mal dein Angebot, ich weiß gar nicht, wie man ein Angebot schreibt, dann... bringt einem, dass selbst der tollste Anfangspitch, den man sich vielleicht aus irgendeinem Template zusammengeschustert hat, bringt einem dann auch nichts. Außerdem muss man dann natürlich auch sagen, dass man generell auch seine Erfolgschancen bei Kooperationen dadurch erhöht, dass man auch schon Referenzen hat. Und Unternehmen ist das am Ende des Tages, egal, ob diese Referenzen jetzt auch z.B. von der Plattform kommen. Wenn du dann z.B. sagen kannst, ja, ich habe aber schon mit Unternehmen A, B und C z.B. im Shampoo-Bereich zusammengearbeitet und die waren super zufrieden. Dann guckt euch mal die tollen Fotos an, die ich für die gemacht habe. kann man hier natürlich auch wieder ganz anders in eine Verhandlungsposition gehen, als wenn man wirklich sofort anfängt, kalt an Unternehmen zu pitchen.

      Victoria Weber:

      Ja, auf jeden Fall. Es ist dann so, apropos, das ist mir eben noch eingefallen, weil du redest ja auch sehr viel auch so mit Followern und bestimmt Followerleveln und so weiter. Ich frag mich ganz oft, man kann sich ja Follower kaufen und das machen ja wohl auch anscheinend einige Leute, gucken, die das nach, weil wenn man zum Beispiel sagt, du brauchst mindestens 5000 Follower, dann könnte ich auch einfach sagen, okay, ich hab jetzt 1000, ich kauf mir halt einfach noch 4000. Wird sowas überprüft?

      Fee Schoenwald:

      Bei Influencer-Plattformen kann ich es nicht 100%ig sagen. Was ich sagen kann, ist, dass es dort immer mehr Plattformen gibt, die nicht nur an der Followerzahl das Ganze festmachen, sondern die zum Beispiel auch Engagement-Mindestwerte haben und das wird dann entweder manuell überprüft, dass du zum Beispiel auch eine Statistik, einen Screenshot zum Beispiel einreichen müsst oder teilweise auch voll automatisiert, also dass sozusagen einfach dein Profil dann gequalt wird. Und da ist ja auch der Punkt, das wird ein Mal schon ganz schön aufwendig, wenn man sagt, okay, ich kauf mir jetzt einfach 10.000 Follower und dann melde ich mich da an, dann greife ich die ganzen Kooperationen ab. Bei diesen 10.000 Bot-Followern wird ja niemand deine Stories gucken, deine Beiträge liken und kommentieren. Selbst auf Plattformen wird das dann schwierig, weil du halt, wie gesagt, in der Regel entweder in Statistiken einreichst. Teilweise werden Plattformen auch verbunden mit deinem Profil. Zum Beispiel bei Instagram läuft das dann halt über den Business Manager. Das heißt, die Unternehmen haben auch bis zu einem gewissen Grad auch Zugriff auf deine Daten. Und das kann dann schon relativ schnell auffallen, wenn es da halt dementsprechend die Ausschläge gibt

      Victoria Weber:

      Oh oh!

      Fee Schoenwald:

      oder es halt auch kein Engagement gibt. Und wie gesagt, vielleicht kriegst du damit dann irgendwie dein kostenloses Shampoo durch. Aber wenn der Plattform und den Partnern auffällt... .. dass sich hinterher niemand diese Story angeschaut hat,... .. niemand irgendeinen Link angeklickt hat,... .. niemand einen Kommentar geschrieben hat,... .. dann wird es glaube ich sehr, sehr schwierig werden,... .. auch auf einer Plattform dann so weitere Partner zu gewinnen... .. und bei Agenturen weiß ich aus eigener Erfahrung,... .. dass jede anständige Influencer-Marketing-Agentur... .. eins oder mehrere Tools hat,... .. durch die Unternehmen,... .. durch die Influencer dann dementsprechend durchgehen,... .. das heißt, es werden Screenings gemacht,... .. wo halt auf genau solche Sachen geachtet wird,... .. ob es zum Beispiel... plötzliche Ausschläge gibt. Und manchmal lassen die sich ja auch begründen. Also nicht jeder, der ein Followerwachstum auf einmal hat, hat sich jetzt Follower gekauft. Da wird ja teilweise auch immer ein bisschen viel Hexenjagd gemacht. Alle, oh, die hat aber relativ wenig Likes. Die hat bestimmt ihre Follower gekauft und so weiter. Also so viele Leute kaufen sich, glaube ich, ehrlich gesagt nicht ernsthaft Follower. Manchmal gibt es auch andere Gründe, wie zum Beispiel, dass man... an einen TV-Auftritt hatte zum Beispiel und dann halt eben an dem Tag 5000 Follower dazu bekommen hat, weil man jetzt zum Beispiel bei GNTM war oder was auch immer. Aber es gibt halt eben Faktoren, die darauf hindeuten. Und auch hier neben den Tuts werden dann oft halt auch noch Stichproben genommen, dass man sich dann halt eben als Agenturmitarbeiter zum Beispiel mal so die letzten Kommentare anschaut. Und wie gesagt, man kann sich natürlich dann auch Likes und Kommentare dazukaufen. Aber in der Regel werden die halt nicht so aussehen wie von echten Menschen. Und das fällt tatsächlich dann sehr, sehr schnell auf. Und dementsprechend würde ich keinem Creator empfehlen, wirklich auf so unseriöse Methoden zurückzugreifen, sondern da lieber die Geduld und auch das Herzblut zu investieren, um sich das Business auf einem ehrlichen Weg aufzubauen. Denn dann kann man auch langfristig erfolgreich damit sein, langfristig Geld damit verdienen. Und das muss man tatsächlich auch sagen. Also eine aktive Community, eine Reichweite, eine Follower-Base ist... inzwischen so ein wertvolles Asset geworden. Das kann man echt fast wie mit so einem Aktienportfolio vergleichen, weil man da halt immer wieder was mit machen kann. Also selbst wenn man dann dementsprechend vielleicht nicht mehr in dem Bereich nur Werbekooperation machen möchte. Reichweite ist einfach so ein Vermögenswert geworden, den man halt auf so viele unterschiedliche Arten einsetzen kann. Und dementsprechend lohnt es sich halt auch wirklich, da die extra Meile zu gehen, um sich halt auf dem ehrlichen Weg diese Sichtbarkeit aufzubauen.

      Victoria Weber:

      Das ist sehr interessant, dass du es auch gerade so betitelst. Wir haben nämlich gerade, ich glaube, wenn die Folge rauskommt, vor zwei oder drei Folgen eine Folge, hat es einen Titel Assets aufbauen in deinem Creator Business, wo es auch genau darum geht. Und du hast mir da auch als eine sehr gute Vorlage geliefert an ich. Mein Take ist immer so ein bisschen, dass ich sage, Instagram und die ganzen Plattformen, die einem den Hahn zudrehen können, in Anführungszeichen, halte ich persönlich für schwierig, weil halt dieses Asset am Ende des Tages in der Hand eines anderen Unternehmens ist. Also wir haben ganz viele Creator hier für diesen Podcast. Der Instagram-Account vor kurzem ist mit dem Adacom zusammen. gesperrt worden, wird auch nicht wieder reaktiviert. Also die haben einfach gesagt, nö, warum? Lange Liste mit Standardantworten, keiner weiß warum, wird halt einfach alles dicht für immer. Fine Decision, Trotz Kundenservice, der nicht vorhanden ist, auch mit Calls und so weiter, der hat nichts zu machen. Und das führt bei mir immer und hat schon mal dazu geführt, dass ich persönlich sehr, sehr, sehr zögerlich bin, mich auf so eine Plattform zu konzentrieren. Und ich meine, du hast jetzt zum Beispiel sehr viel mit Instagram und bist da auch sehr groß und so weiter. Hast du da auch solche Bedenken oder baust du da auch irgendwas? Sorgst du vor, dass dir sowas nicht passieren kann? Was kann man da machen, um das zu beschützen?

      Fee Schoenwald:

      Diversifizierung ist natürlich als Creator wichtig. Zum einen mit den Einkommensquellen. Ich würde auch nicht sagen, dass man alles um Inglot-Werbe-Kooperation aufbauen muss. Das ist ein toller Bestandteil, aber dass sich das auch super ergänzen lässt. Zum Beispiel durch UGC-Aufträge, durch Affiliate-Einnahmen und und und. Und genauso ist es auch bei den Plattformen. Dass es halt sehr sinnvoll ist, nicht alle seine Eier in den gleichen Korb zu legen, oder wie das Sprichwort heißt. Und ich habe tatsächlich immer schon versucht, auch meine Reichweite auf anderen Plattformen zum einen zu duplizieren, um halt nicht von einer Plattform abhängig zu sein. Das geht ja auch nicht nur darum, dass man irgendwie gelöscht wird auf einmal, sondern Plattformen verändern sich, verlieren auch an Relevanz, andere Plattformen gewinnen an Relevanz, Algorithmen verändern sich. Das heißt, ich lege zwar schon so diesen Daily-Fokus auf meinen Instagram-Account, weil es mir da immer noch am leichtesten fällt auch so... auf einem leichten Wege mit meiner Community in den Austausch zu treten. Ich mag sehr gerne Stories, ich mag gerne mal Nachrichten beantworten und so weiter. Ich drücke mich sehr gerne kreativ auf Pinterest, auf Instagram aus.

      Victoria Weber:

      Hahaha!

      Fee Schoenwald:

      Jetzt kommt Pinterest. Ich habe aber auch andere Kanäle, wie zum Beispiel auch einen großen Pinterest-Account. TikTok ist für mich zum Beispiel ein Zweitverwertungskanal, auf dem ich zum Beispiel meine Kurzvideos dann einfach auch nochmal poste. Und genauso fange ich zum Beispiel dieses Jahr auch an, jetzt einen YouTube-Kanal aufzubauen. Und hier ist es natürlich auch sinnvoll, unterschiedliche Konzerne vielleicht im Portfolio zu haben. Also wenn man jetzt zum Beispiel Instagram und Facebook hat, ist ja trotzdem beides der gleiche Konzern. Das heißt, da ist es auf jeden Fall total schön, zum Beispiel nochmal Pinterest und YouTube auch in Betracht zu ziehen. Auch hier muss man sagen, man sollte sich als Creator, der am Anfang steht, nicht davon abschrecken lassen, dass man jetzt zum Beispiel denkt, so ich würde das an sich ja jetzt gerne machen, aber Faye hat jetzt gesagt, ich brauche jetzt erstmal alle sechs Kanäle und diddede und... Das führt dann wiederum dazu, dass Leute halt nicht anfangen. Und das ist, finde ich, nichts, was man von Anfang an, von Tag 1 sofort haben muss. So 1000 diversifizierte Kanäle. Aber das ist halt etwas, was mit der Zeit wachsen darf. Und das können halt zum Beispiel zwei Verwertungskanäle sein. Gerade bei Kurzvideos geht das ja super, dass man zum Beispiel sagt, ich produziere halt zum Beispiel meine Instagram Reals, aber ich verwende die auch als TikTok-Videos weiter und ich poste die zum Beispiel auch auf YouTube als Shortvideos. Und natürlich ist es damit jetzt nicht so einfach, eine Reichweite und eine Community aufzubauen, wie wenn man dem Kanal jetzt die volle Aufmerksamkeit schenken würde. Aber man kann so halt trotzdem eine gewisse Art von Reichweite halt duplizieren. Und was natürlich auch immer extrem wertvoll ist, ist, wenn man noch einen Kanal dazu hat, der wirklich einem selbst gehört. Aber auch das ist meiner Meinung nach nicht für die meisten Creator so super anfängerfreundlich, sondern auch eher etwas, mit dem man sich auseinandersetzt, wenn man das Ganze vielleicht auch schon ein paar Jahre macht. Und da sprechen wir dann zum Beispiel über... eine eigene Website, einen eigenen Blog, einen Podcast oder zum Beispiel auch eine E-Mail-Liste. Ich habe zum Beispiel auch jetzt schon seit zwei Jahren eine E-Mail-Liste, ein Newsletter und das ist natürlich dann eine tolle Möglichkeit halt auch einen Space zu haben, in dem einem halt wirklich die Kontakte gehören. Jetzt zum Beispiel bei einer Newsletter-Liste ist es ja auch so, die E-Mails werden alle rausgesendet und mein Empfänger entscheidet dann, ob er sie öffnet oder nicht, aber das hat keinen Algorithmus. der zwischen, der sozusagen entscheidet, ob die E-Mail interessant genug ist, um angezeigt zu werden oder nicht. Und dementsprechend ist es hier natürlich nochmal schön, so eine zusätzliche Absicherung zu haben. Davon abgesehen würde ich aber auf jeden Fall Creatern empfehlen, solange man das halt noch nicht alles hat, trotzdem erstmal mit einem Kanal anzufangen und diesen Kanal halt wirklich zu meistern und sich wirklich darauf erstmal zu konzentrieren, weil es sonst halt auch sehr schnell dazu führt, dass man halt aufgibt und das wäre halt super schade. und dafür aber andere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Und das geht tatsächlich auch schon relativ leicht. Das heißt, wenn wir über Instagram sprechen, eine zweistufige Authentifizierung immer zu aktivieren bei jedem Kanal, wo das geht. Nicht irgendwelche komischen Links anzuklicken, nicht irgendwelche komischen E-Mails anzuklicken, die so aussehen, als ob sie von Instagram kommen. Aber eigentlich ist da eine komische E-Mail-Adresse dahinter. Nicht irgendwo sein Passwort einzugeben, wo man es vielleicht nicht eingeben sollte. Und da muss man dann trotz allem auch sagen, dass natürlich passieren solche Dinge wie auch mit deinem Kanal. Das ist auch super schade und ärgerlich. Aber ich bin ja auch schon viele Jahre in dieser Szene unterwegs und hab auch sehr viele Freunde, die in diesem Bereich arbeiten. Es ist jetzt auch nicht so, als ob links und rechts jeden Tag jeder zweite Instagram-Account gelöscht wird. So dramatisch ist die Lage zum Glück dann auch immer noch nicht. Das heißt, wenn man diese grundsätzlichen Sicherheitsmaßnahmen einhält und dann halt parallel langfristig weitere Kanäle aufbaut. dann muss man sich, glaube ich, auch nicht zu extreme sorgen.

      Victoria Weber:

      Ich glaube, man kann ja sogar auch als Personal Account, also wenn man eine Person ist, inzwischen bei Facebook diesen monatlichen Service mit dem Häkchen kaufen, wo man dann auch einen echten Ansprechpartner hat und zusätzlich geschützt ist und so weiter.

      Fee Schoenwald:

      Genau, auch da, wenn man schon ein bisschen weiter ist und an einem Punkt ist, wo man sagt, ich nehme das jetzt auch wirklich ernst und ich investiere auch in dieses Business, kann es auf jeden Fall sinnvoll sein, sich das anzuschauen. Ich bin gerade auch noch dabei, das zu beobachten, wie gut der Support dann halt auch wirklich ist, den man dann bekommt. Aber ich kann es mir jetzt für mein Business zum Beispiel auch total gut vorstellen, weil ich ja schon an einem Punkt bin, wo ich ja auch weiß, das ist ein wichtiger Verkaufskanal für mich, eine wichtige Einkommensquelle dieser Account und dann darf man natürlich auch dafür Geld ausgeben. Aber auch hier glaube ich jetzt so diese klassischen Mikro-Influencer, die so mit der ersten Kooperation anfangen, sind wahrscheinlich gerade noch nicht so bereit, diese 17 Euro pro Monat dauerhaft zu bezahlen.

      Victoria Weber:

      Ja, das ist schon ein Investment, wenn man da gerade erst ein bisschen einsteigt. Zum Abschluss wollte ich noch eine Sache fragen, die ich auch persönlich ganz interessant finde. Also wir haben ja so ein bisschen jetzt auch einsteigerte Themen abgegriffen. Gibt es irgendwas, wo du dich selber gerade auch als Fortgeschrittener gerne mit beschäftigst, mit welchen Themen oder auch wenn du Fortgeschrittene Leute berätst, was gibt es da so für Themen, die du selber spannend findest und wo du in letzter Zeit vielleicht auch was, sagen wir mal, Neues gelernt hast oder wo du irgendwas mitgeben kannst? Ob das jetzt Verhandlungen ist oder was anderes?

      Fee Schoenwald:

      Da gibt es tatsächlich einiges. Und ich glaube, wenn man in diesem Bereich arbeitet, dann muss man auch diese Lust aufs Lernen irgendwie in der DNA haben, wie du das ja anscheinend auch hast und wie ich das glaube ich auch immer noch habe. Also es ist halt kein Business, in dem man einmal lernt, wie es funktioniert und dann wird das immer gleich gemacht, sondern es verändert sich halt ständig und das ist eigentlich auch das Schöne daran. Und man muss auch nicht alles mitmachen, aber es gibt immer wieder neue Impulse. Und dementsprechend würde ich sagen, dass ich auch immer noch jeden Tag dazulerne und es da immer noch so viele Unterthemen gibt, die ich ja super spannend finde. Was ich zum Beispiel auch total gerne mag, sind so Themen wie Personal Branding und auch Design und auch so Markenidentität auch von Creatern. Das finde ich zum Beispiel auch sehr spannend. Das ist wie gesagt auch eher ein Thema für fortgeschrittene Creator. Am Anfang muss man erstmal irgendwie gucken, dass man so diesen basic qualitativen Content irgendwie rausbekommt. Die wenigsten Creator können sich am Anfang so sehr committen, dass sie sagen, meine Marke als Creator hat die Werte, und die sieht so aus und so weiter. Das ist etwas, womit ich mich auch sehr beschäftige. Ich arbeite auch total gerne z.B. an meiner Marke, wie die aussieht, wie die sich anfühlt, wie die klingt. Und da auch immer stimmiger zu werden. Das finde ich auf jeden Fall ein extrem spannendes Thema. Ansonsten muss ich auch sagen, dass ich weiterhin noch sehr... eifrig diese Entwicklung mit UGC beobachte und dass es für meine Kunden auch immer spannender wird und dieses Thema bei mir auch immer einen noch größeren Stellenwert einnimmt, weil ich da einfach sehr, sehr viel Potenzial sehe, gerade für kleinere Creator, um halt noch schneller damit anzufangen, ihre Accounts zu monetarisieren. Und da dieses Thema zwar vielleicht nicht unbedingt komplett neu ist, aber schon in den letzten zwölf Monaten halt extrem an Relevanz gewonnen hat, habe ich hier auch immer noch selbst super viel zu lernen und bin jetzt tatsächlich auch wieder... Zurück auf der Schulbank und setze selbst auch hinter den Kulissen ganz viele UGC-Aufträge für Unternehmen um, um da wiederum auch noch mehr zu lernen, was da die Stellschrauben sind, an denen man als Creator drehen kann, was wirklich wichtig ist, welche Strategien hier gut funktionieren und denke, dass dieses Thema uns auch auf jeden Fall in den nächsten Jahren noch weiter begleitet.

      Victoria Weber:

      Voll gut, das heißt, das war der Blick in die Glaskugel. Es gibt ja immer viele Leute, also ich bin jetzt inzwischen sehr viel verlinkt in, da sagen die mal, ah, UGC ist schon wieder tot. Und ich denk mir so, na, also wenn die Marketing Bubble sagt, dass die Sachen tot sind, dann bis die normale Welt dahinter her ist, vergehen erst mal noch ein paar Jahre, bis es wirklich dann tot ist.

      Fee Schoenwald:

      Da sind wir wieder bei dem Thema. Seit zehn Jahren wird gesagt, es ist zu spät, um anzufangen. Und auch da, also in meinem Umfeld, ich erlebe es immer noch so oft und das sind ja Menschen, die sozusagen oft auch mit mir sprechen und so weiter, dass die trotzdem jedes Mal fragen, was genau ist jetzt UGC oder wofür steht das und was ist das und so weiter. Das ist, in Deutschland gibt es ja auch noch so viel Potenzial nach oben und es ist einfach auch eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat, dass die Unternehmen, dass die Menschen... halt in den sozialen Medien nicht diesen extrem künstlichen, kuratierten, hochprofessionellen Content sehen wollen, sondern halt Inhalte, die halt echt und nahbar sind. Und ich sehe das auch in meinen eigenen Facebook-Ads definitiv, dass das auch die Inhalte sind, die am besten geklickt werden und am besten performen. Und natürlich wird sich auch dieser Markt verändern und wird sich auch weiterentwickeln, definitiv. Wie es ja auch bei allen Hypes so ist, genauso wie zum Beispiel auch in dieser Coachingbubble, das wäre auch nochmal ein Thema für sich. Es wird einfach natürlich ein Zeitpunkt kommen, wo sich dann auch die Spreu vom Weizen trennt

      Victoria Weber:

      Hehehehe

      Fee Schoenwald:

      und man dann einfach sieht, wer vielleicht wirklich eine qualitative Arbeit macht und wer nicht und wo es vielleicht halt nicht mehr darum geht, Hauptsache wir machen jetzt auch irgendwas mit UGC. Aber sobald halt ein Punkt gekommen ist, wo es dann halt so viele gibt, dass Unternehmen auch wirklich wissen, worauf sie da auch genau achten müssen und was dann halt jemand, der wirklich... hochqualitativen Content macht, vielleicht auch unterscheidet von jemandem, der jetzt mal eben ganz schnell auf diesen Zug aufgesprungen ist und dementsprechend wird auch hier definitiv natürlich eine Professionalisierung stattfinden. Aber genau deswegen lohnt es sich ja jetzt auch, das Thema nicht einfach nur mal eben schnell mitzunehmen, sondern wirklich zu versuchen, auch das in der Tiefe zu verstehen.

      Victoria Weber:

      Das heißt, wir müssen den Satz ändern nicht von es ist zu spät um anzufangen zu es ist zu spät um halbherzig anzufangen. Das heißt, wenn man sich vorhin reinwirft und ordentlich das macht,

      Fee Schoenwald:

      Guck mal!

      Victoria Weber:

      dann ist immer noch was zu holen. Das gilt eigentlich für die meisten Bereiche, wo Potenzial ist.

      Fee Schoenwald:

      Ich würde sagen, niemand hat Zeit für Anfängerfeder. Niemand hat Zeit, seine Sache erst mal zwei Jahre blöd zu machen, bevor man das richtig macht. Und es macht ja auch keinen Spaß. Und dementsprechend würde ich halt immer empfehlen, da im Zweifelsfall wirklich tatsächlich mal das Geld in die Hand zu nehmen, wie ich das mit Anfang 20 gemacht habe, und in einen Kurs zu investieren, in Mentor zu investieren, in hochwertiges Equipment zu investieren. weil man so einfach viel, viel schneller zu seinem Ziel kommt, als wenn man immer zwangsweise versucht, sich irgendwie aus zehn verschiedenen kostenlosen Instagram-Postings jetzt irgendwie eine Info rauszuziehen oder da eine Strategie abzuleiten. Oder anstatt mit dem professionellen Equipment zu arbeiten, sich dann zu sagen, aha, aber wenn ich diese zehn kostenlosen Apps irgendwie kombiniere und hier noch so und so und so weiter, dann sieht es fast so aus, als habe ich das jetzt mit dem... mit dem hochqualitativen Equipment gemacht hätte. Und natürlich ist es nicht für jeden immer sofort möglich. Aber wie du schon gesagt hast, so viele Menschen schaffen es auch, sich ja dementsprechend irgendwie einen Urlaub zu finanzieren oder sich irgendwie eine andere, sich eine neue Playstation zu kaufen und so weiter. Und es gibt halt, glaube ich, immer Wege, solche Dinge möglich zu machen. Manchmal dauert es nur dann halt einfach länger und auch das ist okay.

      Victoria Weber:

      Ja, und man kann es ja auch nach und nach machen. Also, bestes Beispiel dieser Podcast.

      Fee Schoenwald:

      Genau.

      Victoria Weber:

      Wir haben angefangen, wo ich gesagt habe, okay, das Licht und das ganze Setting ist jetzt vielleicht noch nicht so perfekt, dafür ist aber der Schnitt und alles ordentlich gemacht und outgesourcet. Und dann kann man die Nachsachen ja auch nach und nach einfach nachziehen, genauso wie die TikTok-Snippets immer noch auf sich warten lassen, aber das starten wir auch bald. Von daher, das ist auch ein ganz guter Punkt, du hast ja auch mehrfach an dem Interview jetzt gesagt, dass du sagst, okay, ja, wir reden jetzt hier, wie man es cool machen kann, aber besser ist es, gemacht zu haben und statt nichts gemacht zu haben und in diesen Perfektionswaren zu verbleiben.

      Fee Schoenwald:

      einfach anfangen, den ersten Schritt gehen, den man sich zutraut. Und dann lernt man auch. Das ist immer, glaube ich, auch mein größtes Learning von den letzten Jahren. Das ganze Business ist nichts, was man auf dem Reißbrett planen kann. Ich habe in meinem Leben auch schon so viele Social-Media-Konzepte geschrieben für Unternehmen und für meinen eigenen Account und Businesspläne und so weiter, wie gesagt, ich habe ja Wirtschaft studiert. Aber meine Erfahrung nach passieren... am meisten Dinge und es passiert die größte Magie, wenn man wirklich ins Tun kommt. Und dann kommt ein Stein ins Rollen und von jedem Posting lernt man wieder was. Da merkt man, ah okay, hier war die Schrift noch nicht gut, das mach ich jetzt so und so. Und dann lernt man wirklich und dann sammelt man auch Daten in dem Sinne, ob das jetzt Bauchgefühl ist oder ob man jetzt sozusagen Datenfreak ist und sieht, was gut ankommt und was gut funktioniert. Und das ist nichts, wo man den nächsten 30 Schritte einfach sich vorher schon auf ein Blatt Papier aufschreiben kann und dann wird das alles so passieren. Weil man muss anfangen, damit was passiert.

      Victoria Weber:

      Das finde ich doch ein super gutes Schlusswort. Vielen, vielen Dank, Fee. Wir werden dich spätestens bei der Online-Konferenz sehen, wo wir natürlich bald noch mehr Infos droppen werden. Aber für heute schonmal vielen, vielen Dank. Und ja, wenn ihr was sehen wollt, wir werden alle Nodes, alle Show-Nodes natürlich füllen mit deinen, mit Website und allen Kanälen. Vielleicht kannst du kurz eine Sache auch diktieren, wo die Leute gerne nach dir schauen wollen, falls sie jetzt hier schon hier am Smartphone sitzen und das eintippen wollen.

      Fee Schoenwald:

      Na klar, ich heiße Fee Schönwald, Fee, so wie die Fee mit den Flügeln. Und dann ein Untertitel von Schönenwald mit OE.

      Victoria Weber:

      Hahaha

      Fee Schoenwald:

      Und das ist auch der Name, unter dem man mich auf allen Kanälen findet. Also der beste Ausgangspunkt ist tatsächlich Instagram. Da könnt ihr einfach mal Fee Schönwald eintippen. Ich höre aber immer öfter, dass man tatsächlich auch, wenn man nur Fee einen gibt, schon relativ schnell zu meinem Kanal inzwischen kommt.

      Victoria Weber:

      Uuuh, das ist dann, das ist ein Moment des Fanes, wenn die Leute noch den Vornamen benutzen.

      Fee Schoenwald:

      Ja, also das kann natürlich auch mit den Algorithmen zu tun haben, dass die einfach dann schon wissen, ah, okay, das könnte ein guter Account für dich sein.

      Victoria Weber:

      Find ich gut, hast du mir?

      Fee Schoenwald:

      So oder so. Ich beschwere mich auf jeden Fall nicht.

      Victoria Weber:

      Nee, mega gut. Hast du dir auch schon fe.de oder so gesichert? Das ist der nächste Schritt.

      Fee Schoenwald:

      Ähm, nee. Nee, aber ich bin tatsächlich ganz fein mit meinem Nachnamen dazu. Auf jeden Fall, das ist der Name, unter dem ihr mich auf allen Kanälen findet, auch auf YouTube und TikTok, wenn das mehr eure Plattformen sind. Ansonsten würde ich euch empfehlen, fangt auf Instagram an. Da sind nämlich auch alle weiteren Kanäle verlinkt. Ihr könnt ein bisschen stöbern durch meinen kostenlosen Content. Ihr könnt meine Storys anschauen, da teile ich auch immer ganz viele... spannende Insights auch für Content Creator und für Mikro Influencer. Und da könnt ihr natürlich auch mitverfolgen, was ich vielleicht auch gerade zu diesem UGC Thema auch alles lerne. Da bin ich auch immer ganz fleißig am Dokumentieren. Und genau, ich freue mich natürlich, wenn man sich auf dem einen oder anderen Wege nochmal wieder sieht, im 2x2 natürlich auch bei unserer Konferenz dann.

      Victoria Weber:

      Ja, sehr cool. Das war der Klischhänger. Wir sehen uns dann im November. Ciao, ciao!

      Fee Schoenwald:

      Ciao!

    Links & Shownotes auf der Podcast-Folge

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