So funktioniert “Melon AI” als dein zweites Gehirn
Ein fancy Branding, Gen Z als Zielgruppe - und endlich Ordnung in den Info-Input gebracht - das alles ist und kann das Tool Melon AI.
ACHTUNG: Am 18.03.2024 wurde von Sanne Fouquet, der Gründerin von Melon AI bekannt gegeben, dass das Tool zum 24.03.2024 aufgrund von Unrentabilität eingestellt wird.
(In der Email heißt es: “I am writing to you today with huge disappointment and regret to inform you that we must shut down Melon…” )
Du suchst nach einer Alternative zu Melon AI? Wie wäre es mit Notion.
Seit ungefähr ALLE nur noch mit künstlicher Intelligenz hantieren, gibt es AI-Tools zuhauf. Deswegen zeigen wir dir bei unseren Tools in letzter Zeit ja auch oft spannende Apps, die sich für Creators lohnen.
Heute: Melon AI - was ein Tool ist, mit dem du dir Sachen merken und sie besser lernen kannst. Es ist also nicht nur ein reines Sammeltool (für Youtube-Videos, spannende Artikel etc.), sondern bekommt es auch hin, dir dazu passende Lektionen und Fragen zu präsentieren.
Das Anti-verstaubende-Regal quasi. Denn jeder kennt ja den Ordner “Angucken”, in dem man spannendes Zeug liegen hat, aber irgendwie nie die Zeit findet, da mal reinzuschauen.
Da kommt also Melon ins Spiel.
Melon AI ist noch ein ziemlich junges Startup und soll besonders die Generation Z ansprechen.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem Unternehmen, was kann die KI-App und wie kannst du sie nutzen? All dies erfährst du in diesem Artikel.
Letztes Update: 14. Februar 2024 (Ja, Valentinstag!) 🌹
Inhaltsverzeichnis:
Was ist Melon AI?
Melon ist das Produkt, genauer eine KI-App, des Startup-Unternehmens Melon AI. Im deutschsprachigen Raum hat Business Insider eins der ersten Features dazu geschrieben, und wir dachten sofort: Uhuuu, super spannend!
Weil solche AI-Tools in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden schießen, gucken wir uns gerade nämlich super viele an, aber jedes Mal kommt natürlich die Monster-Frage:
Was genau ist so besonders an dieser App?
Das zeigen wir dir jetzt.
Das Zweit-Hirn: So speicherst du mit Melon AI alles, was du siehst
Melon kann Daten und Informationen aus dem Netz speichern und so quasi als ein “zweites Gehirn” für dich fungieren.
“Bring your second brain to life” lautet der Claim des Startups.
(Was übrigens in der Creator-Welt super populär geworden ist, spätestens als Tiago Forte sein bekanntes Buch “Building a Second Brain” rausgebracht hat.)
Das Ziel der App ist es, Informationen zu speichern, um das eigene Gehirn zu unterstützen.
Doch warum ist das notwendig?
Ganz einfach: Die Menge an Daten ist exponentiell gestiegen. Wir sind also ständig von Reizen umgeben. Im Netz finden wir unzählige Informationen, die wir uns alle gar nicht merken, geschweige denn verarbeiten können.
Und unser Gehirn?
Unser Gehirn ist über die letzten tausend Jahre gleich geblieben. Tja.
Also brauchen wir Hilfe von einem Zweit-Hirn, um alles konsumieren und verarbeiten zu können!
Wer steckt hinter Melon AI?
Hinter dem Startup steckt nicht das Silicon Valley - im Gegenteil. Das Startup und die Gründerin faszinieren mit ihrer Geschichte, die so gar nicht 08/15 ist!
Story des Startups
Das KI-Unternehmen wurde in der Nachbarschaft von Mistral in Frankreich gegründet. Und dies war kein Zufall. Die Gründerin hat sich ganz bewusst für diesen Standort entschieden.
Sie beschreibt Paris als sehr offen und perfekten Ort, um ein KI-Unternehmen zu gründen.
Für das Startup und die Gründerin bietet Paris ein großes Netzwerk - ihrer Ansicht nach sogar mehr als London. London beschreibt sie als nicht “thriving and growing” genug.
Paris ist für die Startup-Gründerin das KI-Epizentrum - in erster Linie natürlich wegen Mistral. Und genau in so einer Umgebung soll auch Melon wachsen.
Das tut es auch. 2022 hat das Unternehmen eine Pre-Seed-Finanzierung erhalten - in Höhe von 1,4 Millionen Euro.
Zu den Investoren zählen der Wagniskapitalgeber Peak aus den Niederlanden, Antler und der skandinavische Fund Inventure.
Was will das Startup mit dem Geld anstellen? Melon soll schlauer und noch schlauer werden, um möglichst vielen Nutzern beim persönlichen und beruflichen Wachstum zu unterstützen.
Story der Gründerin
Hinter dem Startup steckt die Schwedin Sanne Fouquet. Sanne ist Ende 20 und hat bereits einiges erlebt.
Aufgewachsen ist sie in Stångby Kyrkby, einem kleinen Dorf im Südwesten Schwedens. Das Dorf hat gerade einmal 98 Einwohner und ist sehr idyllisch. Sie ist das mittlere von 3 Kindern und beschreibt ihre Kindheit als “wirklich schön”. Auf Instagram würde dieses Leben als #cottagecore bezeichnet werden. Also ein einfaches und ruhiges Leben.
Nach der Schule ging Sanne zum Studieren nach Stockholm. Dort schloss sie ein Studium in Informatik und Mathematik ab und wurde Programmiererin.
Durch ein Praktikum ging sie ins Bankwesen - zu Goldman Sachs und Morgan Stanley. Sie entschied sich für diesen Job, um in London arbeiten und aus Schweden raus zu können.
2017 studierte sie noch einmal und zwar Machine Learning. Ihre Eltern verstanden ihre Entscheidung nicht ganz. Sie merkte aber, dass Investmentbanking nicht ganz ihrs ist.
So wurde sie dann Product Managerin bei Palantir. Palantir ist ein etwas geheimnisvolles Datenanalyse-Unternehmen. Dieses stattet bspw. Militär- und Geheimdienste mit Software aus. Sanne allerdings stattete den kommerziellen Bereich aus und reiste so viel herum. So war sie auch oft in Deutschland und bot Pharmaunternehmen Datenanalyse-Software an.
2022 hat Sanne das Startup Melon AI ins Leben gerufen. Sie tut nun das, was ihr wirklich gefällt.
Sanne hat vieles ausprobiert, womit sie in ihrer Generation aber nicht allein ist. Die junge Berufswelt lebt von Neustarts, Wechsel, Persönlichkeitswachstum und Selbstfindung. Niemand erwartet, dass man sein ganzes Leben den gleichen Beruf ausübt.
Doch woher hat sie ihr Wissen?
Beigebracht hat sie sich alles selbst, wie sie sagt. Dazu brauchst du lediglich eine Internetverbindung.
Heute lebt die Melon AI-Gründerin seit einigen Monaten in Paris. Und von da aus ist jetzt also Melon AI am Start.
So viel zum Hintergrund.
Preise: Wie viel kostet Melon?
Melon setzt auf ein konventionelles Freemium-Modell. Das heißt, dass die App an sich gratis ist - der Speicherplatz alerdings begrenzt.
Für mehr Speicher müssen die Nutzer dann bezahlen. Weitere Features sollen später kommen - weil die App noch ganz neu ist, steckt das noch in den Kinderschuhen.
Sobald coole neue Sachen oder Preismodelle online sind, werden wir diesen Artikel natürlich updaten.
Funktionen: Was kann Melon?
Die KI-App Melon soll als digitaler Zwilling der Gehirne seiner GenZ-Nutzer dienen. Klar - andere dürfen natürlich auch mitmachen. (Wir sind bei Creatorway auch nicht alle dieser Alterskategorie zuzuordnen - hüstel. Also, alles easy.)
Es speichert also Informationen als App.
Die Gründerin sagt: “Melon speichert, was nicht mehr ins Hirn passt.”
TikTok Videos, LinkedIn Hacks oder Instagram Trends - all dies kannst du im Zeit-Hirn speichern.
Egal über was du stolperst, pushe dies an deine Melon App.
Unterschiede zu anderen Apps: Melon vs. Bookmarking-Apps
Was ist der Unterschied zu anderen Apps wie Evernote oder Pocket?
Im Gegensatz zu diesen Bookmarking-Apps speichert Melon nicht nur.
Speichern ist der erste Schritt. Und danach folgt das Lernen.
Sanne hat die herkömmlichen Bookmarking-Apps im Business Insider Interview als “Informations-Friedhöfe” bezeichnet. Denn wer liest sich all die gespeicherten Sachen noch einmal durch?
Und genau hier greift Melon ein. Melon bringt dich als Nutzer nämlich aktiv dazu, dich mit dem gespeicherten Content auseinanderzusetzen.
Melon vs. Notion
Notion ist ein Organisationstool. Mit dieser Webanwendung hast du verschiedene Möglichkeiten - das Ding ist wie ein Schweizer Taschenmesser und kann gefühlt so ungefähr alles. Notion ersetzt somit viele Apps (Produktivität, Tabellen, Projektmanagement, …) und bündelt diese in einem einzigen Tool.
Melon hat sich auf das Speichern, Zusammenfassen und Verbinden von Web-Inhalten spezialisiert. Mit dem Ziel, dass die Nutzer lernen und neues Wissen aneignen.
Die KI-App ist im Gegensatz zu Notion auch benutzerfreundlicher und einfach anzuwenden. Besonders für den Einstieg - wenn du einfach endlich mal starten willst, deinen ganzen Info-Input zu strukturieren - ist Melon daher äußerst attraktiv.
In den nächsten Kapiteln erfährst du, was du alles mit Melon machen kannst!
Inhalte speichern
Mobil kannst du die Inhalte entweder über die Teilen-Funktion bei Melon speichern oder indem du den Link des Inhalts kopierst und bei Melon einfügst.
Wenn du mit dem Desktop unterwegs bist, dann kannst du die Chrome-Erweiterung von Melon verwenden. Alternativ kannst du auch hier den Link des Inhalts kopieren und bei Melon einfügen.
Das heißt, dass du Melon auch mit dem Browser nutzen kannst!
Für was genau kann ich Melon nutzen?
Melon hilft dir im Wesentlichen bei folgenden drei Punkten:
Abrufen
Du kannst die KI beispielsweise bitten, dass sie dir alle Inhalte zum Thema “Instagram-Content” oder “Podcasts zum Thema Startup” zeigt.
Zusammenfassen
Nach dem Abrufen kannst du die KI bitten, dass sie die Inhalte zusammenfasst.
Zum Beispiel: “Fass den 2. Inhalt zusammen.” oder “Fasse die wichtigsten Erkenntnisse zum Thema Aufbau einer Online-Community zusammen.”
Verbinden
Melon kann die Erkenntnisse und das Wissen aus verschiedenen Quellen miteinander verbinden. Die KI erkennt Muster und Zusammenhänge, die für uns nicht direkt ersichtlich sind.
Zum Beispiel: “Schreibe einen LinkedIn-Beitrag über die 3 wichtigsten Instagram Hacks, die ich gespeichert habe.” oder “Schlage mir 3 Themen vor, über die ich in meinem Newsletter schreiben kann.”
Lernen mit Melon
Melon ist also nicht nur eine App, um Informationen zu speichern. Mit Melon lernst du nämlich!
Und so funktioniert es:
Bookmarking
Speicher für dich wertvollen und informativen Content in Melon.
Automated Knowledge Management
Melon sortiert die gespeicherten Inhalte selbstständig.
Auch im unstrukturierten Content - egal ob Text oder Video - erkennt die App, worum es geht.
Du kannst aber auch selbst Ordner anlegen und Interessengebiete gruppieren.
Sounding Board
Aus dem gespeicherten Content generiert Melon für dich Quizze. Diese werden dir per Push zugeschickt, damit du dich so mit den Inhalten nochmal beschäftigst.
So kannst du mit Melon spielerisch lernen.
Recall ideas
Neben den Inhalten kann Melon auch Trends identifizieren und die Themen deiner gesamten Wissensbasis miteinander verbinden.
Discuss Insights
Du kannst mit Melon auch über bestimmte Inhalte oder allgemeine Themen diskutieren.
So kannst du dein Denken erweitern.
Eigenes AI-Gehirn
Du kannst Melon zum Schreiben, Brainstorming, Recherchieren und zur Meinungsbildung - in Sekundenschnelle - verwenden.
Das Gehirn wird mit jeder Anfrage schlauer.
Und in Zukunft soll Melon noch mehr können.
Dabei sollst du der KI in Zukunft Fragen stellen können wie:
Was habe ich noch nicht gelernt?
Was fehlt mir?
Was haben andere noch gelernt, die sich für die gleichen Themenbereiche interessieren?
Und Melon würde dir daraufhin einige Vorschläge geben.
Melon zielt also darauf ab, persönliches Wachstum zu fördern und neu gewonnenes Wissen im alltäglichen Leben zu nutzen.
Wie geht Melon mit Quellenangaben um?
Doch wie schaut es mit den Quellen aus? Kann Melon einem sagen, ob die Inhalte, die die Nutzer lernen, auch korrekt sind?
Nein, wie jedes andere KI-Tool kann Melon die Quellen nicht kontrollieren. Aber die KI-App gibt dir ihre Quellen an und zeigt dir, auf welchen gespeicherten Content sich ihr Wissen bezieht.
Wir sind gerade eifrig am Testen - unser Testbericht folgt demnächst hier!
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