Trends, wenn du gerade bei 📲 Social Media Geld verdienen willst (mit Laetitia Marie Ecklé)


Wie kannst du als Influencer starten? Und lohnt sich das überhaupt noch?

Creatorway Interview mit Laetitia Marie Ecklé

Laetitia Marie Ecklé ist die Co-Founderin und Geschäftsführerin von „the influencer”. Ihre Influencer Marketing Agentur hat ein Portfolio mit 2.000+ Talents von klein bis groß. Im Interview verrät sie, welche Trends es aktuell im Social Media und Influencer Bereich gibt.

Laeti erzählt, wie man in das Influencer Business einsteigen kann, ab wann es sich lohnt, welche Voraussetzungen es gibt, um von der Agentur aufgenommen zu werden und warum die Engagement Rate wichtiger ist als die Anzahl der Follower.

Zusätzlich schauen wir uns das Ganze auch aus der Brand Perspektive an: Was sind die Erwartungen der Brands? Wie sehen die Preise aus und wie berechnen sie sich?

Am Ende verrät Laeti noch, welche aktuellen Trends sie in der Creator Economy sieht. 

Mehr zu Laetitia findest du hier:

Weitere Links zur Folge:

Hör dir das Interview jetzt in Folge #0059 des Creatorway-Podcasts an:

  • Uneditiertes Transkript der Podcast-Folge:

    Victoria Weber:

    Alright, Laeti, du hast eine Agentur bzw. bist in einem Konglomerat von Agenturen mit drin. Wie kommt man dann in die Welt der Agenturgründer bzw. Inhaber? Erzähl doch mal die Backstory.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, also tatsächlich war es einfach so ein Fügen von unterschiedlichen, ja, Schicksalsschlägen, sag ich mal, im positiven Sinne. Also ich hab damals Journalismus studiert in Köln, hab mich aber schon immer für das ganze Thema Medien interessiert und hab dann quasi zur richtigen Zeit am richtigen Ort meinen damaligen Chef und heute Mitgründer kennengelernt, den Melke. Und zusammen haben wir dann entschieden, weil man gemerkt hat einfach auch, wie wichtig Influencer und Creator sind. werden für Unternehmen, haben wir dann entschieden, die Agentur The Influencer aus der Modelagentur heraus zu gründen. Man muss dazu sagen, mein ehemaliger Chef hatte damals schon die Modelagentur The Models, die sehr erfolgreich lief. Wir hatten da unterschiedliche internationale Kunden und tatsächlich war es dann damals beim Adidas-Shooting so, dass der Kunde angerufen hat und gesagt hat, hey, hier hat gerade eine was gepostet. Und wir dachten schon, oh Gott, jetzt ist irgendwie, ne? Irgendwas wurde geleakt, das sollte nicht so sein, aber ganz im Gegenteil. Er hat sich gefreut und wollte noch mehr Personen mit Reichweiten einbuchen. Und so kam dann irgendwann die Überlegung, okay, wir haben doch hier irgendwie schon unsere Kunden und auch eine Datenbank gefüttert mit unterschiedlichen Profilen und Talents. Warum nutzen wir das nicht auch für uns und haben dann quasi der Influencer als eigenständige GmbH Anfang letzten Jahres gegründet.

    Victoria Weber:

    Mega, es ist heute wahrscheinlich eh so, dass die meisten Models auch... Also ist es dann so, dass die meisten auch jetzt quasi so Backstage-Geschichten mitmachen und mitbuchen?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Absolut, man merkt jetzt immer mehr, auch dieses Thema UGC, aber auch Model Creator, das ist für mich immer so eins, dass man merkt, es tut sich da ganz, ganz viel. Und man bucht nicht mehr nur die ganz großen Creator, die 100, 500, eine Million Follower haben, sondern dann wirklich auch Talents, die in irgendeiner Weise schauspielerische Leistungen mitbringen oder eine gute Kamerapräsenz, und das haben natürlich Models. Dementsprechend ist es schon ein schleichender Übergang gewesen. Mittlerweile würde ich es gar nicht mehr klar definieren, sondern deswegen eher so dieses Creator-Universum. Und dann, wie gesagt, bestehend aus kleineren Talents, größeren Talents, Models, klassischen Influencern, Celebrities.

    Victoria Weber:

    Ich habe jetzt auch mal direkt eine, das ist jetzt sehr spezifisch, aber ich habe direkt eine nerdige Frage, nämlich wenn jetzt zum Beispiel, ich sag mal in der Modelagentur jemand was bucht, sind das dann alles eher quasi unbekannte Leute, weil sonst wären sie quasi im Influencer-Teil oder sind das schon auch große Namen, die aber dann nur

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Model, weil ich stell mir vor, wenn das so vermischt ist, dann könnte es ja wahrscheinlich schwierig sein, dass man das so trennt, oder? Weil das ja so alles eins ist.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, definitiv. Also es ist, würde ich sagen, eine gute Mischung. Also wir haben bei der Model Agentur, da bin ich wie gesagt operativ nicht wirklich mehr tätig. Aber da ist es so, dass natürlich Anfragen klassisch auch nur für Shootings kommen, für Covershootings oder auch Moderationsanfragen. Und man da natürlich sowohl bekannte Gesichter hat als auch einfach Newcomer oder wie gesagt New Faces, schöne Gesichter, die dann aber wirklich nur Modelltätigkeiten machen. Dann hat man aber auch Anfragen, die dann wirklich ein Hergehen aus dem Model-Business und dem Influencer-Business. Und wo man gar nicht wirklich betiteln könnte, was ist es denn jetzt? Weil der Kunde sagt, okay, ich möchte das Shooting haben, aber ich möchte auch gleichzeitig, dass sie bei Instagram, bei TikTok, wo auch immer so ein bisschen behind the scenes postet, damit man einfach das alles so ein bisschen mitbekommt, so eine Nähe zur Marke generiert wird. Also das merken wir tatsächlich schon, dass wir dann tatsächlich manchmal auch Hand in Hand mit der Model Agentur zusammenarbeiten und dann gemeinsam für einen Kunden aktiv werden.

    Victoria Weber:

    Spannend, vor allem auch, weil du gesagt hast, dass Moderationsanfragen, das hätte ich jetzt gar nicht so einer Modelagentur zugeordnet.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm. Doch, tatsächlich. Man muss dazu sagen, The Models war damals wirklich so... ja, klassisch Models, Moderaturen, ähm, Hostessen. Also, es war alles so ein bisschen gemischter. Und dann haben wir es irgendwann, wie gesagt, klar abgetrennt. Das sind jetzt alles eigenständige.

    Victoria Weber:

    Ein Imperium quasi.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, wenn man es so nennen mag. The Company Family nennen wir uns liebevoll.

    Victoria Weber:

    Ja, das klingt natürlich nicht so wild. Aber ich finde, dass es sehr spannend ist. Vor allem du bist ja jetzt quasi, also du hast ja quasi den Teil, also die Firma The Influencer jetzt auch als Mitgeschäftsführung.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Und bist da jetzt so groß drin. Das heißt, wir befrecken uns jetzt mal so ein bisschen auf den Teil, weil das Interview wahrscheinlich sonst zehn Jahre dauert,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    weil wir würden da auch nämlich direkt 27 Fragen einfallen. Deswegen wir beschränken uns mal auf The Influencer.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Okay.

    Victoria Weber:

    Und in diesem Podcast sind wir meistens so ein bisschen auf der Schiene, dass also viele Leute denken ja, Creator ist gleich Influencer. Und ich sag immer Nein, es gibt noch ganz viele andere Modelle. ist ja ein super bekanntes Creator-Modell, also auch von der Monetarisierung und allem. Und ich gehe mal davon aus, ihr macht hauptsächlich auch so Werbe- und Brand-Collaboration-Deals und so weiter, oder?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau, also schon unsere Hauptaufgabe besteht quasi darin wirklich als Bindeglied zu fungieren, also zwischen Kunden, die bei uns anfragen, als auch den jeweiligen Influencern. Wir haben mittlerweile ein Portfolio aus circa 2000 Talents. Dazu muss man sagen, dass...

    Victoria Weber:

    Woah, okay.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Das sind natürlich nicht alles Influencer, die nur exklusiv bei uns gelistet sind, sondern einfach Influencer, mit denen wir schon gearbeitet haben, die zu unserem Netzwerk gehören, teilweise auch mit denen wir exklusiv arbeiten. Also so eine bunte Mischung von klein bis groß in der kompletten Dachregion. Und meistens ist es dann wirklich so, der Kunde fragt bei uns an, tatsächlich weil wir einfach organisch sehr gut positioniert sind als Influencer Agentur. Wenn man... das den Begriff Influencer Marketing eingibt, sind wir relativ weit oben unter den Top 3 mit unterschiedlichen Keywords und das heißt Kunden werden auf uns aufmerksam und sagen dann, hey, wir haben jetzt die Kampagne geplant, sei es für einen Markteintritt in Deutschland oder weil wir einfach die Markenbekanntheit hier vergrößern wollen oder für den klassischen Abverkauf, was auch immer das Kampagnenziel ist. Und dann schauen wir anhand von unterschiedlichen Strategien, arbeiten da sehr datenbasiert, haben eine Plattform. eine Partneragentur, mit der wir da zusammenarbeiten, wo wir dann wirklich filtern können, wer passt perfekt zum Kunden. Dann kann es natürlich ganz unterschiedlich aussehen. Wenn, dann ist es eine klassische Instagram-Kooperation oder ist es sofort eine langfristige Zusammenarbeit, also quasi eher so im Bereich Brand-Ambassadors. Oder es ist UGC, also User-Generated Content, wo der Influencer das gar nicht auf seinen eigenen Kanälen posten muss, sondern der Kunde das einfach nutzt, diese Videoinhalte. um es selber als Werbeanzeigen auszuspielen. Du siehst, es ist ganz unterschiedlich. Und dann natürlich auch je nach Plattform, Instagram, TikTok, YouTube, genau.

    Victoria Weber:

    Okay, das heißt, ihr seid nicht irgendwie plattformspezifisch, sondern ihr habt quasi

    Laetitia Marie Ecklé:

    Nein.

    Victoria Weber:

    Creator aus dem breiten oder Influencer aus dem breiten Spektrum. Cool. Da hab ich jetzt auch wieder direkt zwei Fragen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Also du hast gesagt, ungefähr 2000 Leute.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Ich sag jetzt mal größentechnisch von den Follower und Reichweitenzahlen. Sind die alle sehr, also du hast ja gesagt, ein buntes Spektrum. Hast du so ungefähr eine Einschätzung? Eher viele kleine und ein paar große oder eher viele große und nur wenige kleine? Hast du das so eine Einschätzung? Wie viele Leute, also wie groß sind die Influencer mit denen, die arbeitet?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm. Also wir starten ab Influencern, die wirklich so ab mindestens 2000, 3000 Follower, also die sogenannten Nano-Influencer, bis 10.000 Follower fallen quasi unter dieser Begrifflichkeit. Dann ab 10.000 bis 50.000 sind dann die sogenannten Micro-Influencer bei uns. Da haben wir sehr, sehr viele, also gerade so in diesem Bereich 30, 40, 50.000 Follower. Dann von so 50 bis 200.000 sind dann eher so die Makrotalents. Auch da sind wir echt gut aufgestellt. Dann kommt natürlich alles, was da drüber ist. Mega-Influencer, Celebrities, wie man es betiteln möchte. Aber ich würd sagen, von klein bis groß schon 50-50. Da haben wir mittlerweile, wie gesagt, dadurch, dass wir unabhängig sind, arbeiten wir mit sehr vielen Managementagenturen Hand in Hand zusammen. Das heißt... Weiß ich nicht, Managementagenturen, die dann die Superstars unter Vertrag haben, mit denen wir wie gesagt dann auch ganz einfach Kooperation abwickeln können.

    Victoria Weber:

    Das ist natürlich auch super spannend, weil je größer man wird, desto mehr Leute hat man dazwischen geschaltet. Also die haben dann noch ihre persönlichen Assistenten und der redet dann mit der Agentur. Die Agentur redet dann mit euch und so. Das ist ja spannend, wie sich das dann so entwickelt.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau.

    Victoria Weber:

    Und die Kleinen sind wahrscheinlich eher so die one man und one woman.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau.

    Victoria Weber:

    Geschichten. Ist es denn so, dass du einen Trend siehst? Ich habe vor ein oder zwei Jahren relativ beobachtet, dass es einen Trend gibt, dass sehr viele wieder zurück auf diese kleineren gegangen sind, was mit der Instagram-Algorithmus und dass man eher auf Nano- und Mikro-Influencer gegangen ist.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Wie schätzt du das gerade so ein? Gibt es irgendwelche Trends und Entwicklungen in der Richtung?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm. Also, ich glaube, ich würd's gar nicht mehr so auf die Followerzahl begrenzen, sondern ich würd sagen, was das Wichtigste ist, und das ist natürlich auch der Professionalisierung geschuldet, ist die Engagementrate. Es wird nicht mehr geschaut, hat der 10.050 oder 500.000 Follower, sondern wie gut ist seine Engagementrate? Das heißt, wie loyal ist die Community, wie sehr interagieren sie unter einem Wheel, wie viele schauen wirklich auch die Story an. Und auch bei TikTok. Gerade bei der Plattform natürlich super wichtig, weil bei TikTok kann man so schnell viral gehen, es ist total egal, wie viele Follower man hat. Ein Video reicht, um viral zu gehen. Und da schauen wir natürlich auch... Ist das jetzt ein One-Hit-Wonder, wollte ich schon sagen, oder ist es wirklich so, dass jetzt die letzten 10, 20 Videos durchschnittlich gut performt haben? Ich glaub, das heißt, da haben wir uns einfach hinbewegt zu schauen, wie loyal ist die Community, dieses Community-Building, das ist super wichtig geworden,

    Victoria Weber:

    Wie schätzt du es denn ein bei TikTok? Ist es da schwieriger, eine Community auch aufzubauen? Weil man gerade eben dieses breite Ding hat und das... Ich hab nämlich vor kurzem auch wieder, ich bin gerade echt viel am Recherchieren gelesen, dass oft auch Instagram-Accounts, selbst wenn sie viel weniger Reichweite haben, bevorzugt werden, weil da einfach so viel mehr in dem Account drin bleibt, statt bei TikTok, wo ja eigentlich diese gesamte Reichweite... Das ist ja vollkommen Banana, was du eben auch gesagt hast, da kann man mit einem Video da richtig durch die Decke gehen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Siehst du das auch so?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, also das beobachten wir auf jeden Fall, beziehungsweise das ist einfach Fakt, dass das Community-Building bei TikTok viel, viel schwerer ist. Ich sag bewusst nicht, dass das nicht möglich ist. Das machen sehr viele Creator auch supergut, die da mit Kontinuität und regelmäßig posten und so weiter die Community da aufgebaut haben. Aber ich glaube, alleine nur einen TikTok-Kanal zu haben, ist halt schwierig. Also ich glaube... Viele, die gut funktionieren, sind sowohl bei Instagram als auch bei TikTok, als vielleicht sogar bei YouTube oder in Form von Podcasts aktiv. Weil wenn man alles nur auf TikTok setzt, finde ich es einfach so ein bisschen schwierig. Das ist auch dem geschuldet. Auf der einen Seite natürlich der For You-Page, weil alles wird ausgespielt. Du musst ja prinzipiell keinem mehr folgen. Du bist ja die ganze Zeit entertained. Irgendwann weiß der Algorithmus genau, ah ja, das gefällt der Lady, dann zeige ich die und die Videos an. Und das heißt, du bist ja nicht mehr dazu aufgerufen, folg denen jetzt, um wirklich immer diese Inhalte zu sehen. Aber wie gesagt, es gibt da Creator, die einfach auch mittlerweile zeigen anhand von Instagram hier in der Story, es gibt ein neues TikTok von mir, da löse ich mein... Da... Was wollte ich sagen? Da löse ich quasi meine Frage auf, oder nicht? Wo man einfach so ein bisschen crossmedialer denkt und auf die andere Plattform verweise. Ich glaub, so was funktioniert ganz gut. Und wie gesagt, ich glaube, da muss TikTok auf jeden Fall noch eine Schippe drauflegen, um da auch so ein bisschen mehr für was für diese Community-Geschichte zu tun, also einfach, dass man da so ein bisschen mehr Community-Bildung hat in Zukunft.

    Victoria Weber:

    Wobei sich das ja anscheinend auch widerspricht, weil, oder, also ich würde jetzt denken, weil eigentlich dieser, dieses wilde Reichweiten-Ding, das würde ja sonst quasi runtergedeckelt werden müssen, weil die Aufmerksamkeit bleibt ja quasi gleich.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Und dann...

    Victoria Weber:

    Das heißt, wenn man dann mehr die Leute, denen man eh schon folgt, ausgespielt bekommt, dann ist natürlich der Faktor von dieser Discovery wieder kleiner. Also, das werden die sich ja wahrscheinlich genau überlegt haben, dass sie jetzt erstmal

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    voll auf diese Reichweiten-Dinger gehen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, ja. Wobei man ja auch sagen muss, Instagram hat sich ja auch über die Jahre quasi, sozusagen, verändert zu dem Instagram, wie wir es heute kennen. Und dadurch, dass TikTok gerade auch noch was bei Werbekennzeichnungen oder generell bei Partnerschaften, Kooperationen, wird ja bei TikTok aktuell noch nicht so gerne gesehen. Das ist ja gerade auch durch die jüngere Generation, dass Werbung generell sehr kritisch betrachtet wird. Wir sehen das immer, wenn wir eine Kooperation haben. Ganz am Anfang hat man den Fehler gemacht. Man hat eins zu eins das Wissen, was man von Instagram hatte, auf TikTok gespiegelt und hat gesagt, man erklärt das Produkt anhand eines Videos, von vorne bis hinten, Inhaltsstoffe usw. Jetzt hat man aber gemerkt, es funktioniert viel besser, wenn es ein verstecktes, was heißt versteckt, die Werbung soll trotzdem kenntlich gemacht werden. Aber wenn man einfach ein Produkt oder eine Dienstleistung ganz easy so mit einbindet. Und gar nicht wirklich sagt, das ist Werbung, sondern ein bisschen versteckter. dass das einfach super gut funktioniert.

    Victoria Weber:

    Ich hab auch schon viele TikTok-Videos angeguckt, wo ich dachte, so, also, brillant einfach, weil das ist einfach so... Also, es würde quasi was fehlen, wenn dieses Produkt oder das, was beworben wird, nicht drin ist.

    Laetitia Marie Ecklé:

    dennoch.

    Victoria Weber:

    Aber es ist nicht so, dass es wie eine Werbeeinzeige rüberkommt.

    Laetitia Marie Ecklé:

    zu tun.

    Victoria Weber:

    Da ist es teilweise eine Kunstform, wie TikTok-Leute das machen. Und im Vergleich zu Instagram, wo viel mehr in your face so, hier ich mit dem Produkt, und hier, kauf das und so, ist ja TikTok viel mehr so... richtig eine Kunstform geworden. Das finde ich teilweise echt brillant, was die Leute da machen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Gibt es da ein paar Beispiele, wo du sagst, das ist richtig, also das hat richtig gut funktioniert, so einzelne Cases aus eurer Agentur?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm. Also wir haben tatsächlich ganz aktuell eine Kooperation mit KISS. Das ist ganz cool, das sind so Wimpern und Nägel. Kennt man wahrscheinlich aus DM, Müller, Douglas. Das ist quasi eine Brand aus den USA. Und die haben eine neue Revolution, also ein neues Produkt rausgebracht sozusagen, wo man die Wimpern, also Fake Lashes, nicht mehr aufkleben muss mit Kleber selber, sondern quasi nur noch dran drücken muss, und dann hält es wie von selbst. Die Kampagne läuft aktuell sowohl auf Instagram als auch auf TikTok. Da haben wir gemerkt, dass das z.B. supergut ankommt und gerade wirklich so viral geht, wenn man da natürlich das Produkt hat, was für einen selbst spricht. Wer kennt das nicht? Man hat eigentlich immer dieses lästige Wimpernkleber, jetzt habt ihr es nicht mehr. Oder die Influencerinnen machen das auch immer ganz charmant auf ihre eigene Art und Weise. Das ist natürlich auch wichtig, noch mal zu betonen. Eine andere hat dann einfach in ihrer normalen Routine, wo sie über Gott und die Welt spricht, dieses Happening sozusagen mit eingebaut. Dann entsteht genau das, was du auch sagst, dass man gar nicht sofort merkt, es geht nur um diese Wimpern. Aber auf der einen Seite sieht man trotzdem unter den Kommentaren, cool, woher hast du die Wimpern, wie viel kosten die, wo bekomm ich die? Das ist ja eine Superrevolution. Das ist ein ganz gutes Beispiel. Und dann natürlich auch eins, was nicht unbedingt von uns als Agentur ist, aber... Was ich mir super gerne angeschaut habe, war mit den Drachenzungen. Äh, Drachenzungen?

    Victoria Weber:

    Das hab ich leider, das ist an mir vorbeigegangen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Äh, ja. Von, ich will jetzt nichts Falsches sagen, von Hitcher, von Hitch...

    Victoria Weber:

    Hitschler heißen glaube ich diese Weingummidinger, oder?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Hitchler, Hitchler. Genau, und da hatten die ja quasi auch so im Gefrierfach diese Süßigkeiten reingelegt. Und dann war es ja wirklich so ein Trend, weil man dann draufgebissen hat und es war so gut eingefroren und so ein bisschen sauer und auf einmal war ganz TikTok voll damit. Und das Coole war, wie hat dann Hitschler darauf reagiert, die haben dann ihre Süßigkeiten selber bei Rewe in den Tiefkühlfach reingepackt und haben selber auf diesen Trend reagiert. Und das war grandios, das war supergut gemacht. Und zum Beispiel auch Dr. Oetker, weil wir sitzen hier in Bielefeld, deswegen fallen die mir auch gerade ein. Anlässlich des Superbolts haben die auch eine Kampagne ins Leben gerufen. Wegen ihrer Pizzen sind sie ja so bekannt und haben dann quasi auch gesagt, ja... Du musst nicht mehr hungern oder irgendwie, ne? Eine coole Kampagne. Und auch da war's einfach super charmant gelöst. Und das zeigt eigentlich, dass mittlerweile Gott sei Dank die Brands auch verstanden haben, dass es nicht mehr dieses plakative Werbung, sondern eher dieses Entertainment-Faktor. Wie kann ich die Community abholen? Wer hat nicht dieses gleiche Problem? Das kennen doch alle so ein bisschen in diese Richtung.

    Victoria Weber:

    Ich musste gerade eben total lächeln, weil dieses Drachenzungen-Ding ist total am Hilfebebeigang, aber ich bin selber so jemand, der am liebsten Gummibärchen in den Kühlschrank legt, weil ich das cool finde, wenn die ein bisschen kälter sind.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mh-hm-hm!

    Victoria Weber:

    Und ich hab auch, ich war, ich hab vor vielen, vielen Jahren mal so ein Kurzpraktikum bei Ferrero gemacht. Die haben mir damals auch den Tipp gegeben, Moncherie, weil das kann ja keiner in dem Alter leiden. Ich so, was ist das? Die so, ja leg das mal in den Kühlschrank, probier dann noch mal. Ich so, oh. Und jetzt mag ich Moncherie, was ungefähr niemand unter 60 tut.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Hahaha!

    Victoria Weber:

    Weil die einfach im Kühlschrank schmecken mega. Also das sind einfach so Sachen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, ja.

    Victoria Weber:

    Aber da habe ich natürlich damals im Leben nicht dran gedacht, dass sowas irgendwie Content sein könnte. Und ich werde natürlich mir direkt hier interne Notizen gemacht, dass ich mir dieses Drachenzungen Ding angucke.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Was ich total spannend fand, war dieses Hilton Ding. Hast du das mitbekommen?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Was genau meins? Hilton?

    Victoria Weber:

    Das bei TikTok hat Hilton so eine 10 Minuten. Ich glaube, das waren 10 Minuten TikTok Video.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Oh, nee, nee, hab ich nicht mitbekommen.

    Victoria Weber:

    Das ist wirklich... also ich krieg echt... also in dem Bereich jetzt nicht jedes Ding mit, aber das fand ich total krass. Das ist durch sämtliche Medien auch geschoben worden, dabei auch Paris Hilton mit drin und so weiter. Und das war für mich auch ein Beispiel, wie eine... also Hilton steht ja für Luxus und teuer und diese gesamte Group ist ja...

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    also da gibt es unterschiedliche Preisstufen, aber je nachdem. Und die haben ein 10-Minuten-Video gedreht, was ja für TikTok...

    Laetitia Marie Ecklé:

    Total unnormaler.

    Victoria Weber:

    Also geht eigentlich gar nicht. Und die haben das aber so gut gemacht, als ich das mehrmals anguckte und haben da alle möglichen Stars gefeatured und auch Paris Hilton selber. Und es ging im Prinzip, der Witz war die ganze Zeit, wie so auf einer Metaebene, man wusste quasi, das ist jetzt ein TikTok-Video und es wird 10 Minuten dauern und wie kriegen wir dich dazu, das bis zum Ende zu gucken? Und am Ende wurde noch ein Gewinnspiel eingebaut und die Art, wie extrem selbstironisch sich diese sonst sehr, ich würde jetzt mal sagen, kühle Marke dann so gezeigt hat.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja ja.

    Victoria Weber:

    Da dachte ich auch so, boah, das Ding ist mega. Also musst du dir unbedingt angucken.

    Laetitia Marie Ecklé:

    mega.

    Victoria Weber:

    Wenn oder wenn du hier zuhörst, guck dir das auf jeden Fall an, weil wie krass es ist. Und dann am Ende ist auch irgendwie so was wie wie 10 Minuten schon vorbei. Und das dachte ich wirklich auch so, ich so ich habe jetzt gerade 10 Minuten TikTok Video geguckt, man merkt es überhaupt nicht, weil es auch so zusammengeschnitten ist. Auch so kleine Videos und so. Also das war für mich auch so ein Ding, wo ich dachte so, OK, das ist jetzt ein. ein neuer Meilenstein in der Kunstform des TikToks, weil die ganzen kurzen Sachen, da sieht man ja schon sehr viel, was sehr, sehr gut ist,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Niemals.

    Victoria Weber:

    aber so 10 Minuten TikTok-Video, da dachte ich auch so.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, das muss ich mir auf jeden Fall anschauen. Das ist dann mir vorbei gegangen.

    Victoria Weber:

    wer sich das überlegt hat. Aber das ist ja eh in der TikTok-Welt so, dass man in seinen eigenen, also dass viele Sachen an einem vorbeigehen, die eigentlich riesengroß sind,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Total, je nachdem, was man sich selber anschaut.

    Victoria Weber:

    weil man gar nicht hinterherkommt.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Man kommt nicht mehr hinterher, du hast es gerade gesagt. Das ist das größte Problem.

    Victoria Weber:

    Ich wollte auch noch eben fragen, apropos Fake Lashes, damit kenne ich mich halt so gar nicht aus. Habt ihr so thematische Schwerpunkte, also zum Beispiel Beauty, Lifestyle, was eure Influencer und Creators angeht? Oder ist es sehr sehr breit?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Also sehr breit tatsächlich gefächert. Wir haben ganz unterschiedliche Talents bei uns und das, weil wir auch ganz unterschiedliche Anfragen bekommen. Also wir haben zum Beispiel schon mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet. Da ging es natürlich um das Thema Nachhaltigkeit, was super wichtig war und natürlich eine sehr wichtige Message hatte. Dann haben wir aber zum Beispiel aktuell auch Kooperation mit Volkswagen und dem DFB, also Richtung Sport und Fußball. Dann wie gesagt so Beauty natürlich super viel. Beauty Fashion funktioniert auf den sozialen Medien natürlich auch sehr gut. Aber auch zu Thema Entwicklung. Wir merken einfach, wie viel Platz auch ist für Nischenprodukte, Nischendienstleistungen. Auch zum Thema Finanzen. Oder wir hatten jetzt eine Anfrage zum Thema Solar. Das Thema Nachhaltigkeit habe ich eben kurz angeschnitten, wird auch immer wichtiger. Also das heißt, da tut sich super viel und da sind wir sehr vielfältig aufgestellt.

    Victoria Weber:

    Voll gut. Ich frage deswegen, weil wir haben auch zum Beispiel vor kurzem ein Interview gehabt mit... mit einer UGC-Creatorin und die hat zum Beispiel gesagt, sie macht sehr viel so auf Beauty

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    und Lifestyle in dem Bereich oder Essen auch. Und wir haben grundsätzlich in diesem Podcast immer sehr viele, ich sage jetzt mal, Businessfluencer.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Und auch ich habe inzwischen so angefangen, dass ich so Vorträge und sehr viel auch Affiliate-Empfehlungen und so weiter und so einzelne Sachen mache, wo ich auch denke, da ist bei vielen Agenturen, wie ich das sehe, auch noch gar nicht so viel los.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Also auch so, ich sage jetzt mal so ein bisschen, das geht ja auch ein bisschen in Richtung Finanzen, ist ja immer so ein bisschen halb mit drin. Und da finde ich auch so mega spannende Sachen. Also mir wird halt so diese Bubble immer sehr viel gezeigt, deswegen bin ich nicht so bewandert,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    was jetzt so Essen und Make-up angeht, weil das sowieso nicht so mein Interessengebiet ist.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Aber da gibt es halt so diese Unterkategorien und innerhalb der Unterkategorien wieder Unterkategorien. Und da frage ich mich eben auch, wie schafft ihr es, dass ihr da, also man muss ja wahrscheinlich,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, weißt du.

    Victoria Weber:

    wenn ihr jetzt auch relativ breit aufgestellt seid, also wie geht man da vor? Weil ich gehe mal davon aus, es bewerben sich wahrscheinlich unendlich viele Leute bei euch, die so sagen, ich möchte bei euch in die Kartei.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    sozusagen aufgenommen werden. Was ist da das Kriterium? Vor allem weil ja anscheinend die Followerzahl gar nicht so relevant ist. Also worauf achtet ihr, wenn jetzt zum Beispiel jemand zuhört und denkt so, der Lety schreibe ich mal.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, ist ein wichtiger Punkt, den du ansprichst. Wir bekommen tatsächlich tagtäglich, würde ich sagen, zwischen fünf bis zehn Bewerbungen pro Tag. Also jetzt wirklich Einzelbewerbungen. Dann eher von kleineren Talents und so weiter. Aber da achten wir dann wirklich drauf, dass man schon eine gewisse Reichweite mitbringt. Wir bekommen oft die Frage, ich möchte das gerade neu aufbauen. Da sind wir die falschen Ansprechpartner. Wir arbeiten wirklich nur mit Talents zusammen, was ich eben schon erwähnt hatte. ab einer bestimmten Followerzahl, da schauen wir dann doch drauf, so 2000 bis 3000 Follower mindestens. Und dann gucken wir aber, was am wichtigsten ist, tatsächlich auch auf das Following. Also das heißt, wie setzt sich die jeweilige Zielgruppe zusammen? Wir achten zum Beispiel darauf, dass unsere Talents mindestens, wirklich mindestens 40% aus Deutschland haben oder aus der Dachregion generell. Einfach, weil wir hauptsächlich Kunden haben, die natürlich eine Kampagne, dafür stehen wir, in der Dachregion umsetzen wollen. Das heißt, Wenn jetzt natürlich ein Kunde ein Produkt in Deutschland bewerben möchte, bringt es dem Kunden nichts, wenn der Influencer 80 Prozent aus Brasilien hat. Das heißt, da schauen wir natürlich ganz genau drauf. Außerdem identifizieren wir quasi auch Fakefollower anhand einer Plattform, mit der wir, wie gesagt, zusammenarbeiten. Dann natürlich auch die Engagementrate, wenn da jetzt ein Influencer ist, der in den letzten fünf Posts null Kommentare hatte, dann spricht da auch irgendwie schon was nicht wirklich dafür oder halt eher dagegen. Dann aber auch, was immer spannend ist, wenn es jetzt jemand ist, sagen wir mal eine Frau, die hauptsächlich Beauty und Fashion für Frauen postet, wäre es auch komisch, wenn sie jetzt 80 Prozent Männeranteil hatte. Weil dann passt irgendwas auch nicht, wenn man sich denkt, du postest ja eigentlich Content, der eher für Frauen ausgelegt ist. Warum hast du denn dann eher einen Männeranteil? Auch da würde einfach was nicht zu dem Content- oder Zielgruppe passen. Das wäre nicht überein. Und da muss man aber natürlich dazu sagen, es gibt ja auch user-generated-creator, die dann meinetwegen vielleicht nur 1000 Follower haben, aber super hochwertigen Content produzieren und uns dann teilweise da ihre Videos zuschicken, was sie schon für andere Brands gemacht haben. Und die nehmen wir dann natürlich auch mit auf, weil wir sagen, okay, die können hochwertigen Content produzieren. Und jetzt hatten wir zum Beispiel eine Kampagne mit Baptiste-Trocken-Shampoo da.

    Victoria Weber:

    Danke, dass du das dazu sagst.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau, Trockenschampo, was es auch überall in der Drogerie gibt. Und da war wie gesagt auch, die Talents müssen das nicht selber bei sich posten, aber halt der Kunde benutzt das für sich. Und da haben wir dann Air Creator, die einfach super hochwertigen und schönen Content produzieren oder Entertain-Content oder wie auch immer.

    Victoria Weber:

    Megacool, dass ihr es auch mit drin habt, weil ich hatte vor kurzem auch eine Folge zum Thema UGC. Und es gibt ja auch einzelne Plattformen, die sich schon nur auf dieses UGC fokussiert haben.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Aber dass ihr das quasi auch mit rein nimmt, finde ich interessant, weil ja Influencer ist ja nochmal was anderes. Weil da ist ja quasi die Reichweite dahinter. Und wenn man sagt UGC, da ist ja immerhin nur der Content relevant und man braucht quasi keine Reichweite so ungefähr.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Das heißt, man könnte es auch bei euch probieren, wenn man super coolen Content als UGC-Creator macht,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau.

    Victoria Weber:

    aber noch keine 10 oder wie viel auch immer Follower hat. Oder 1, 2 oder 3.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Absolut. Ja, definitiv. Das bieten wir halt einfach deswegen an, weil die Kunden das immer wieder bei uns angefragt haben und wir gesagt haben, ja, es ist ja eigentlich blöd.

    Victoria Weber:

    Ja, okay, super.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Gerade für die kleinen Nano-Mikro-Influencer ist das eine super Möglichkeit und für uns als Agentur natürlich eine Zusatzleistung, die wir auch gerne anbieten. Und ich glaube, als Agentur auch zum Thema schneller Wandel und Influencer-Marketing musst du auch immer offen sein, weil ich glaube, diese UGC-Geschichte ist gerade erst am Anfang. Ich glaube, das wird immer relevanter. Gerade auch wenn man sich so die Preise in der Landschaft anschaut, wie teuer Influencer Marketing dann doch auch geworden ist, bei Ausnahmefällen, ist das einfach für viele Unternehmen auch eine Zusatzoption. Das heißt jetzt nicht, dass das irgendwie Influencer Marketing ergänzt, aber ich glaube, es kann gut miteinander coexistieren.

    Victoria Weber:

    Wenn ich jetzt ein Brandinhaber bin und zuhöre, wie kann man sich denn so eine Preisspanne vorstellen? Also wenn ich jetzt hier sitze und denke, boah, das klingt alles voll spannend, wir machen das noch nicht, ich würde das gerne machen, ich will aber jetzt nicht direkt anfragen, ich will erst mal wissen, was kostet denn der Spaß? Kannst du da irgendwelche, ich weiß, es kommt darauf an, das ist immer die Antwort, aber

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    hast du irgendwelche Zahlenregionen, wo man sagt, von dann bis dann kann man das und das erwarten und solche Sachen, was UGC angeht?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm. Jetzt für UGC extra. Genau, also bei UGC ist es ja dann oft so, dass man, ich würd sagen, schon ab 50 Euro hat man da teilweise Creator, kommt vielleicht drauf an, was hat man wirklich für ein Produkt? Ist es jetzt eine Couch, die man dafür noch bekommt? Weil bei UGC ist es dann immer noch so ein bisschen so, wie das Influencer-Marketing vorher war. Es zählt immer Warenwert plus eine Aufwandsentschädigung für die Videoproduktion. wie aufwendig ist das Video? Man kann auch UGC-Videos buchen, die mehrere tausend Euro kosten, weil man vielleicht langfristig zusammenarbeitet, weil es sehr aufwendig ist. Deswegen ist es super schwierig. Was wir jetzt bei Influencer-Kooperation, da kann ich vielleicht auch noch mal so ein bisschen eher was zu sagen,

    Victoria Weber:

    Mhm.

    Laetitia Marie Ecklé:

    wo man eher mit rechnen könnte, ist natürlich der TKP, also Tausender Kontaktpreis. wo man tatsächlich in Deutschland von 50 Euro spricht, das heißt, kurz erklärt, wenn man jetzt 10.000 Leute hat, die eine Story schauen, dann kann man quasi rechnen 50 mal 10 und dann hätte man 500 Euro als Gage für diese 10.000 Views. So, ich muss gerade überlegen, ja, habe ich richtig gerechnet.

    Victoria Weber:

    Naja, das ist immer ein schwieriges Feld, wenn man in öffentlichen Live-Formaten, naja,

    Laetitia Marie Ecklé:

    So. Ich glaube, ich habe die falsche Frage.

    Victoria Weber:

    was heißt live, aber wenn man in Aufnahmepformaten Sachen rechnet, aber ich glaube, stimmt.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, gib mal an. Ich glaube ja.

    Victoria Weber:

    Also nicht, dass ich, aber ich meine, das ist interessant, diesen Wert von 50 Euro TKP habe ich, ich meine, auf Englisch heißt es ja CPM, also Cost per Mille, das kennen ja

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, ja.

    Victoria Weber:

    viele eher, die jetzt auch hier zuhören, also diesen coolen englischen Ausdruck, das

    Laetitia Marie Ecklé:

    Wuhu!

    Victoria Weber:

    ist ja... Ist das nicht aber auch relativ so quasi für B2C, also wenn man sagt so dieser Fünftiger, weil ich hab gehört, dass B2B oder sehe ich auch bei den Leuten, mit denen wir reden, dass es wenn es dann um Finance oder um Business und solche Sachen geht, da geht es dann schon so wupp, auch mal auf 200 Euro oder so was hoch.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Absolut. Also es gibt es auch tatsächlich jetzt nicht nur auf Finance, sondern auch eigentlich egal ob B2B oder B2C, das ist nur ein Richtwert. Also es gibt da auch Influencer, da zahlst du einfach die PR, da zahlst du das Gesicht, da zahlst du das ganze Vertrauen, das sie sich seit Jahren aufgebaut haben. Und da kannst du nicht mit einem TKP rangehen, sondern zahlst dann wirklich einfach die Gage, die sie haben wollen. Und dann bist du auch mal bei einem TKP von 200, 300, keine Ahnung, kann auch vorkommen. Aber ist es tatsächlich so, dass wir in Deutschland schon... viel teurer sind als in anderen Ländern. Also es ist schon, ja, bei anderen Ländern bist du bei einem normalen Durchschnittstkp, also wie gesagt, wir reden immer von einem Durchschnitt von 20 Euro, von 10 Euro habe ich schon alles gehört und die wundern sich dann immer, wenn sie bei uns anfragen, wieso sind denn die Creator so teuer. Ja, ich mache die Preise nicht, ne. Das ist natürlich, je nach Nachfrage, ist es mittlerweile einfach ein Markt, der übersättigt schon fast ist, würde ich schon sagen. Deswegen ist es ja auch wichtig, seine eigenen Nischen zu finden. dass du überhaupt als Creator heutzutage noch die Chance hast, weil es einfach so viele Gute da draußen gibt.

    Victoria Weber:

    Voll spannend. Was sind denn für Länder, die jetzt noch günstig sind, dass man das so auf dem Schirm hat?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Also tatsächlich, was günstig ist, ist Italien, Frankreich, Spanien. Also die Länder sind auf jeden Fall noch viel günstiger als wir. Aber sogar in den USA ist der TKP weniger als hier. Und tatsächlich hatte ich jetzt vor ein paar Tagen eine ganz spannende Panel-Diskussion. Da war dann auch eine Agentur, die waren selber in den USA und haben sich genau um dieses Thema quasi auch so ein bisschen bemüht und geschaut, wie ist das eigentlich in anderen Ländern und haben dann mit den Leuten vor Ort gesprochen. Und das Problem, was heißt Problem, aber... Was wir in Deutschland haben, ist, wir schauen immer mit der Performancebrille drauf. Influencer-Marketing ist professioneller geworden, ist Fluch und Segen zugleich. Wenn man vergisst, ist es trotzdem ein People-Business. Es sind nicht nur hier Zahlen, sondern auch Marketing. Dafür zahlt man auch. Wir wollen aber immer, wie viel gebe ich aus, wie viel bekomme ich zurück. In den USA ist es nicht so. Da ist es wirklich der Hauptfokus, Markenbekanntheit, Entertainment-Faktor, zu Lovebrand werden. Das sind die Ziele, die man in den USA verfolgt. Und deswegen ist da tatsächlich der TKP auch noch geringer als hier in Deutschland.

    Victoria Weber:

    Sehr interessant, dass das so ist. Also ich kann das tatsächlich auch so ein bisschen aus meiner eigenen Perspektive. Ich bin jetzt im Influencer Bereich, aber ich bin seit 2014 in Dänemark und da ist auch einfach so der gesamte Spirit. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob sich das auch auf die Influencer Preise und die gesamte diese Welt ausspiegelt, aber ich sehe das genau gleich wie du das.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mh.

    Victoria Weber:

    Also bei den deutschen Kunden, sage ich jetzt mal, ist das so ok, Investment, Berechnung, relativ kalt und bei jetzt zum Beispiel vielen dänischen

    Laetitia Marie Ecklé:

    Oh nein.

    Victoria Weber:

    Leuten ist es eher so die Vision und wo kann es hingehen und was ist so der, was?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau.

    Victoria Weber:

    Big Picture-mäßig. Und bei den deutschen Kunden ist dann eher so ein bisschen so, okay, ich habe das, dann nehme ich das und das rechne ich dann so. Und das ist ja schon interessant,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau, genau.

    Victoria Weber:

    dass es sich dann auch an den Preisen quasi widerspiegelt. Aber umso interessanter, obwohl so Performance getrieben ist, dass es dann teurer ist. Weil man könnte ja auch argumentieren oder aus der Schlussfolgerung überlegen, dass es dann einfach günstiger sein müsste, weil man vielleicht nicht den Return und Investment bekommt, aber den scheint es ja zu geben, oder?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm. Ja, ich glaub, auch da kommt's natürlich drauf an, mit wem arbeitet man letztendlich zusammen. Ich glaub, es gibt schwarze Schafe, gibt es überall. Und es gibt auch mal Influencer- Kooperationen, die funktionieren nicht. Aber ich find es falsch zu sagen, der Influencer ist dann schuld. Wir haben auch schon alles gesehen von starren Briefings, wo dem Influencer dann wirklich vorgegeben wird. Da stehen wir als Agentur absolut dagegen. Also, das machen wir einfach nicht mehr. dass man sagt, das ist das Briefing und das sind die Sätze und du kannst das nur so irgendwie einbauen. Das ist schon mal ein großes Problem, warum man es nicht...

    Victoria Weber:

    Auch für TikTok wahrscheinlich schwer geschäftsschädigend, wenn man so was machen würde.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, absolut. Da ist schon die Kampagne irgendwie zum Scheitern verurteilt. Klar, es muss Rahmenbedingungen geben. Und natürlich, dass man ein paar Keyfacts mit drin hat, ist auch normal. Aber wenn das so starre Briefings sind, dann schießt man sich selber ins Bein, weil als Kunde möchtest du ja was einbuchen, was du selber nicht kannst. Also muss man auch das Vertrauen aufbringen, zu sagen, okay, die Creator, die wissen doch gerade, was viral geht. Die verstehen die Sprache der jeweiligen Zielgruppe. Ich vertraue da so ein bisschen. Ich glaube, das ist ein großer Punkt. Aber dann natürlich auch Start-ups, weil ich muss da ganz ehrlich sagen, oft bekommen wir auch Anfragen von Start-ups, die sagen, komm, wir probieren das mal aus. Ich verstehe auch, dass das Budget dann begrenzt ist. Aber wenn man dann natürlich sagt, ich habe das Budget, möchte das da rausbekommen. Und... genau.

    Victoria Weber:

    Dann ist er halt kläsch, klafft Meilenwald.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Absolut. Und man muss sich immer vor Augen fühlen, die Zielgruppe kennt ja dein Produkt wahrscheinlich noch nicht. Das heißt, du musst dir erst mal Vertrauensarbeit sozusagen leisten. Du musst ja erst mal Markenbekanntheit haben, um dann quasi auch wirklich zu sagen, nach den und den Touchpoints hat's jetzt auch zum Verkauf gereicht. Weil in Deutschland, das sag ich auch immer super gerne, brauchen wir bis zu sieben Touchpoints, bis man sich für eine Kaufentscheidung aktiv... entscheidet. Das heißt, wenn man jetzt Influencer-Marketing denkt und der Influencer bewirbt Produkt XY einmalig, dann kann man nicht davon ausgehen, dass jetzt alles durch die Decke geht und das wird jetzt ein voller Erfolg, sondern es ist immer eher ein Marathon als ein Sprint. Das heißt, man muss sich immer überlegen, wohin möchte ich mit meiner Strategie, dann natürlich absolut auch, welcher Influencer passt zu mir, aber auch frei halten lassen, auch ausprobieren, welche Plattform. Das ist alles... Ja, das gehört alles so mit dazu. Das sage ich immer unseren Kunden oder dafür stehen wir auch, dass wir sagen, okay, wir machen eine Art Testkampagne, schauen uns das an, welche Plattform funktioniert. Wenn das jetzt vielleicht ein Produkt ist, was für Family Influencer in Frage kommen könnte, aber vielleicht auch für den Single-Haushalt, dann nehmen wir da auch unterschiedliche Talents und schauen uns dann, wie gesagt, an, wer funktioniert gut, was kommt an. Weil man hat nicht dieses Patentrezept für alles, sondern es ist immer sehr, sehr individuell. Und das ist, glaube ich, auch richtig.

    Victoria Weber:

    Würdest du sagen, dass man, wenn man jetzt sagt, man ist jemand mit einer relativ jungen Marke und hat ein begrenztes Budget, wie wir wahrscheinlich alle haben, dass man dann eher

    Laetitia Marie Ecklé:

    Hahaha.

    Victoria Weber:

    einen oder nicht jetzt einen, aber wenige Influencer nimmt und damit eher sehr lange kollaboriert, dass man quasi diese Touchpoint innerhalb von einem Account erreicht? Oder würdest du eher sagen, nee, man kann schon mit mehreren Leuten arbeiten, gar nicht so viele pro Person, aber eher so quasi in der Zielgruppe bleiben? Was würdest du da empfehlen?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm. Also, ich glaube, ich würde erst mal anfangen mit einem Test und würde dann kleinere nehmen, aber davon mehrere. Erst mal zu schauen, was ich eben meinte, welche Plattform, welches Thema, was funktioniert überhaupt. Und dann vielleicht auch erst mal zu sehen, wie wird mein Content erstellt durch das jeweilige Briefing, was ich zur Verfügung stelle. Wo sind noch Sachen, die ich selber optimieren muss? Hyperlinks mit der Webseite und so weiter. Also ich glaube, da würde ich erst mal mit anfangen, um mir auch so ein bisschen Feedback einzuholen und das eher so ein bisschen als Test wirklich sehen. Und dann natürlich aber im zweiten Schritt, meinetwegen hat man mit zehn Talents zusammengearbeitet, man sieht bei drei Talents, die haben wirklich außerordentlich performt, mit denen natürlich auch sofort zu sagen, okay, ich möchte langfristig arbeiten, weil dann kommen wir wieder auch auf die Preisstruktur zurück. Dann sind viele Influencer auch bereit oder viele Creator generell zu sagen, ich komme euch preislich entgegen, wenn ihr mir natürlich auch so eine Gewissheit gibt und sagt, wir wollen mit dir langfristig zusammenarbeiten. Ich glaube, dass ist dann immer von Vorteil für beide Seiten.

    Victoria Weber:

    Ja, und man ist ja dann wahrscheinlich auch beim zweiten, dritten, vierten Mal bisschen versierter, wenn man weiß, okay, der Content, der kam so an,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau.

    Victoria Weber:

    dann testen wir ein zweites Mal, dann gehen wir eher in eine andere Richtung.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Man kann ja dann unterschiedliche Winkel auch des Produkts dann oder der Marke zeigen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Absolut.

    Victoria Weber:

    Ja, mega, sehr, sehr spannender Einblick. Wir müssen noch kurz auf die Sichtweise aus Creator-Perspektive eingehen, weil wir haben jetzt viel auch so ein bisschen aus Markenperspektive redet

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    und es hören ja auch einige Leute zu, die selber so auf der Creator-Seite stehen. Kann ich mich, wenn ich jetzt sage, ich möchte da so rein in diesen Bereich, bin jetzt vielleicht noch nicht so groß und so weiter. Wie könnte ich mich denn optimieren, sodass meine Erfolgschancen steigen bei jemandem wie euch zu landen in so einer Kartei? Also ich meine, du hast schon gesagt, Interaktionen, Community und so weiter. Gibt es sonst auch irgendwas, wo du sagen müsstest, hm, das könnte man mal angehen, das könnte man machen?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ich glaube, es ist immer ganz wichtig, selber zu sehen, wenn man das wirklich mit dem Ziel machen möchte, ich möchte das beruflich machen, sich auch selber als Unternehmer wahrzunehmen und zu sagen, das ist jetzt hier auch mein Business. Ich bin zuverlässig und ich antworte schnell. Ich mache das einfach mit einem hohen qualitativen Standard. Und dass ich auch ganz klar weiß, wofür stehe ich überhaupt. Es ist immer von Vorteil, wenn man... kontinuierlich postet, vielleicht sogar seine festen Posting-Tage hat. Meinetwegen der Make-up-Monday, der Finance-Friday, oder als Beispiel, wo man einfach immer wieder Rotationen reinbringt und weiß, okay, meine Community, die kennt mich, die vertraut mir, die weiß, wie das alles hier bei mir funktioniert. Ich glaube, das ist einfach super wichtig. Dann kann man sich aber auch ein Media-Kit selber zusammenbauen, weil dieses Thema Zielgruppe Insights haben wir eben angesprochen. Vielleicht für alle Zuhörer, Zuhörerinnen. Insights kann man sich ja rausscreenshotten aus den jeweiligen Apps. Dann ist es natürlich immer so ein bisschen unschön, das einfach per Screenshot so ein bisschen an die E-Mail dran zu hängen. Viel schöner ist es natürlich, wenn man vielleicht ein Media-Kit selber erstellt. Da gibt es diverse Tools, zum Beispiel auch Kenwar, dass das kostenlos anwendbar hat, super coole Templates. Kann man da einfach Media-Kits eingeben und selber dann seine Zielgruppe dort angeben, wie viel Prozent sind weiblich, wie viel Prozent männlich. Mit welchen Marken hat man vielleicht schon zusammengearbeitet, welche schönen Fotos hat man. Dann sieht das schon viel schöner aus, egal, ob man sich bei uns bewirbt oder direkt beim Kunden. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen. Ja, und sich natürlich auch auskennen. Ich glaube, du musst natürlich, damit du den Markt verstehst, musst du selber am besten auch Newsletter abonnieren, mit anderen Creatoren sprechen, dich nicht unter Wert verkaufen, aber auch nicht zu teuer verkaufen. Das sind alles so Sachen, die lernt man dann natürlich auch mit der Zeit.

    Victoria Weber:

    hört sich schwierig an, viel was man beachten muss.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ich auch.

    Victoria Weber:

    Ja, aber ich meine, ja, also was du auch sagst, ist es ein Business und das beobachte ich auch total, dass wenn man halt einfach denkt, so Tü, lü, ich mach das halt so, dann ist da auch nicht viel zu holen. Deswegen ist es halt einfach auch genauso Arbeit wie andere normale Jobs sozusagen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Vielen Dank.

    Victoria Weber:

    Eine Sache, die ich jetzt ganz spontan noch rausgehört habe, Newsletter. Also wenn man quasi, ich weiß, was es in einem anderen Kontext genannt, aber was in den USA ja auch gerade riesengroß ist, die ganze Newsletter, Creator-Welle und so weiter. Wir in diesem Podcast haben jetzt auch schon in richtig vielen Folgen davon geredet und haben jetzt auch einige so Gäste. Habt ihr da irgendwelche Cases, also entweder von Creatern, die jetzt eigene Newsletter aufbauen oder aber auch Firmen, die zum Beispiel gar nicht jetzt ihre Produkte bewerben wollen, sondern eher ihre Newsletter oder sowas? Gibt es da Cases bei euch?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Also Firmen, die jetzt quasi ihre Newsletter bewerben wollen. Nee, das hatten wir noch nie. Ich glaube wirklich noch nie. Creator, die selber Newsletter haben, wo wir jetzt eher nicht wirklich viel mit zu tun haben, das gibt es natürlich viel. Ich glaube gerade auch dieses Phänomen mit LinkedIn, das ist irgendwie so eine Bubble, die einfach so zeigt, okay, man wird irgendwie so ein bisschen professioneller in einem, was man tut und man möchte zeigen, was gibt es Neues, wie arbeite ich. Ich glaube, das ist für mich irgendwie eins, so ein LinkedIn-Newsletter-Podcast. Aber ich muss jetzt gerade mal überlegen, haben wir da irgendwas Akutes? Nee, also da könnte ich jetzt, wie gesagt, ich habe alle möglichen abonniert, sei es Digital Bash zum Beispiel oder auch den OMR-Newsletter, sowas, was ich einfach selber konsumiere, um mich selber immer abzudaten. Ich habe das ja eben schon gesagt, ich glaube, es ist ganz wichtig, sich selber einfach dem Markt, in dem man sich bewegt, ganz bewusst zu sein. Aber dass wir jetzt selber in irgendeiner Weise... Nee, das nicht.

    Victoria Weber:

    Ich frage auch deswegen, weil ich glaube in Deutschland war das auch sehr, sehr groß.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Also was wir jetzt hatten ist... Ja?

    Victoria Weber:

    Oatly zum Beispiel, also diese Hafermilch hatten vor kurzem so eine riesen Out-of-Home-Kompagnie,

    Laetitia Marie Ecklé:

    Oui.

    Victoria Weber:

    ich glaube europaweit, weiß ich gar nicht, wo die halt alles zugepflastert haben.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Und der Aufruf war nicht, kauft unsere Hafermilch, sondern der Aufruf war, abonniert unseren coolen Oatly Newsletter.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, cool.

    Victoria Weber:

    Und ich habe mich gewundert, ob das gleiche vielleicht, also bei Oatly weiß ich jetzt ganz spezifisch nicht, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die das Ding auch... über Influencer gepusht haben.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    Und das wäre halt mal was super interessantes einfach, weil wie gesagt so eine Out-of-Home-Megakampagne habe ich persönlich noch nie gesehen in dem Bereich und da war wirklich nur so Newsletter. Ich habe mich natürlich auch sofort auf diese Seite begeben, um mir das anzugucken.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Hehehehe.

    Victoria Weber:

    Aber das fand ich sehr, sehr spannend, vor allem weil ja halt das, also wie gesagt, ich beobachte da gerade auch so diese Mega-Welle und deswegen sehr, sehr spannend, dass du sagst, nee, bis jetzt noch nicht so.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, vielleicht kommt es ja irgendwann. Also echt super spannend, was wir wie gesagt jetzt aktuell hatten, waren so LinkedIn-Kooperationen, die jetzt so anfangen, was ich auch super spannend finde. Da tatsächlich so was mit stellenanzeigen.de auch eine super coole Kampagne, wo man quasi für ein Jahr 1000 Euro pro Monat gewinnen konnte, um quasi seine sein Budget zu haben, aber auch Zeit sich zu schaffen, um seinen Traum. Beruf zu finden. Also zum Beispiel, du bist gerade voll zum

    Victoria Weber:

    Die habe ich gesehen. Da waren richtig viele.

    Laetitia Marie Ecklé:

    .. Ja, ich bin unsere, ja. Genau.

    Victoria Weber:

    Ja, die habe ich gesehen. Da waren mehrere Leute, die darauf hingewiesen haben.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, hat sehr gut.

    Victoria Weber:

    Also hat funktioniert. Du hast mich damit erreicht.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau, die Diana zu Löwen hat zum Beispiel für uns auch gepostet bei LinkedIn. Genau, und da war tatsächlich, das war eine coole Kampagne, weil es ging einfach so ein bisschen darum, wie finde ich meinen Traumjob? Und dann aber, wie gesagt, auch über LinkedIn einfach dieses... Ja, diese Awareness zu schaffen, das war jetzt ein aktuelles Beispiel, aber wie gesagt, Newsletter in dem Fall noch nicht.

    Victoria Weber:

    noch letzte Frage. Wir haben über TKP und so weiter geredet. Ist LinkedIn ähnlich oder ist es teurer, weil man sich eher in diesem Businessumfeld bewegt?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ähm, also ich... Ja, das ist eine gute Frage. Also, tatsächlich würd ich sagen, so für LinkedIn sind noch keine fixen Preise irgendwie...

    Victoria Weber:

    Es ist noch der wilde Westen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    ja... so ungefähr, genau. Also, ich würd sagen, das ist noch superschwierig. Aber es ist ja meistens so, dass die Creator, die da aktiv sind, auf irgendeiner Plattform schon aktiv sind. Sei es jetzt Instagram, TikTok oder so. Und ja, einfach LinkedIn dafür nutzen, um über ihr Creator da sein. zu erzählen oder darüber natürlich auch noch mal einen anderen Kanal zu haben, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Aber deswegen, ich würde sagen, es richtet sich nach den Instagram-Preisen oder je nach Bekanntheit der Person. Aber ich könnte jetzt nicht sagen, wie jetzt bei dem TKP, was ich eben genannt hatte für Instagram, dass das jetzt der feste Preis ist. Das tatsächlich nicht.

    Victoria Weber:

    Okay, aber es ist ja auch eine gute Gelegenheit, dass wenn da noch nicht so fixe Sachen sind, dass sich da auch eine große Spanne ergeben kann. Das ist ja früher bei Instagram und so genauso gewesen, wo alles noch keiner wusste genau und so und manche haben es für gratis gemacht und andere haben einfach gut verhandelt und dann einen mega Gagenwert erzielt.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Quiet.

    Victoria Weber:

    Von daher ist es ja dann auch spannend, wie sich das bei LinkedIn entwickeln wird.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Und ich sehe immer mehr Leute, die jetzt auch so anzeigenmäßig was posten und solche Sachen und wie jetzt jede Plattform so ihre eigenen Formate auch hat, weil natürlich ein LinkedIn-Post

    Laetitia Marie Ecklé:

    Mhm.

    Victoria Weber:

    ist, also da wird man ja nicht das TikTok-Video raushauen. sondern da muss man dann nochmal ganz anders auch in Textformen und so weiter reden.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Nein.

    Victoria Weber:

    Deswegen super, super spannend. Vielleicht so ein bisschen zum Abschluss von dir.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Das ist jetzt eine sehr große Frage, das heißt du kannst sie groß oder klein beantworten, wie du möchtest. Wir reden ja sehr, sehr viel über das Thema Create Economy. Influencertum ist ja so ein Bereich, wo es auch darum geht, quasi eine Reichweite zu vermarkten und so weiter. Siehst du generell einen Trend, auch was so andere jetzt so Businessmodelle angeht, weil es gibt ja jetzt auch zum Beispiel den Trend, dass viele ihre eigenen Marken machen, dass man sich so ein bisschen breiter aufstellt. Gibt es vielleicht, ich sag jetzt mal, ein, zwei, drei Trends, die du insgesamt für diese gesamte Branche so siehst, wo du sagst, ja, das geht deiner Meinung nach in die Richtung?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, also ich glaube, wieder dieses People-Business-Community-Building, also ich glaube, dass das einfach jetzt wieder mehr in den Fokus rückt und dass wir auch in Zukunft so ein bisschen mehr Abstand von diesem reinen Performance nehmen würden, weil ich glaube, es war so Influencer-Marketing oder Creator-Marketing, kannte irgendwie noch keiner, dann wurde es professionalisiert, dann ging es nur noch um Performance. Und jetzt bewegen wir uns aber eher so in die Richtung langfristig Zusammenarbeit auf Augenhöhe, gemeinsam was schaffen, eine Marke gründen, ja, dass man einfach wieder sich so bewusst wird, OK. worauf kommt es wirklich an und man möchte sich für langfristig Ambassadors irgendwie suchen, weil natürlich auch die Creator immer professioneller werden. Also es gilt jetzt nicht nur für die Marken, sondern die Creator natürlich auch sagen, ich möchte nicht mehr für alles Werbung machen, sondern ich stehe wirklich klar zu meinen Werten und zu den Marken, mit denen ich agiere. Und ich glaube, ein super Beispiel ist natürlich auch Kamuschka, also Carmen Kroll, die natürlich so ihr eigenes Universum aufgebaut hat, also die ja auf der einen Seite über Instagram groß geworden ist. dann aber ja auch The House of Kamuska gemacht hat, was so ein bisschen in die Richtung Germany's Next Top Model geht, wo man irgendwie neue Creator identifiziert. Dann ist sie aber auch super aktiv, was das Thema Investieren angeht, hat selber in Start-ups investiert. Also ich glaube, das wird sich einfach nochmal viel mehr rauskristallisieren. Welche Creator können sich wie weit breit aufstellen und nicht mehr nur auf eine Plattform zu setzen, sondern wirklich sich bewusst zu werden, ich bin Unternehmer und wie kann ich das am besten? ja auch mein Geld letztendlich anlegen und so einfach auch in Zukunft, wenn vielleicht irgendwann Instagram abgelöst wird von einer anderen Plattform, TikTok vielleicht abgelöst wird von einer anderen Plattform, trotzdem so ein Imperium aufgebaut haben. Also ich hoffe, du weißt oder ihr wisst, wie ich das meine. Und ich hoffe, es kommt rüber. Aber ich glaube, das ist einfach so ein bisschen das, was wir oder was ich denke, was für die Zukunft kommen wird.

    Victoria Weber:

    Cool, und da kommen ja dann auch gleich wahrscheinlich super viele quasi Ideen und Zweitkanäle für euch raus oder auch als Agenturgeschäftsmodelle, die man vielleicht heute gar nicht auf dem Schirm hat, deswegen...

    Laetitia Marie Ecklé:

    Absolut. Ja, oder auch das Thema künstliche Intelligenz, das darf man natürlich auch nicht außen vor lassen.

    Victoria Weber:

    Es bleibt spannend!

    Laetitia Marie Ecklé:

    Das ist gerade für uns als Branche, glaube ich, würde sich da auch noch super viel tun. Ja, deswegen, wir sind offen. Man muss immer up to date bleiben und da natürlich offen sein für alles.

    Victoria Weber:

    Richtig cool. Vielen, vielen Dank. Wir werden natürlich sämtliche Links, die jetzt hier in irgendeiner Form erwähnt oder besprochen wurden und natürlich auch den Link zu euch unter dem Interview, unter den Show Notes posten. Gibt es irgendeinen Hauptkanal, wo man jetzt mit denen Kontakt treten will und sagt, hey, Lety, ich habe XYZ, wum würdest du am liebsten kontaktiert werden?

    Laetitia Marie Ecklé:

    Also tatsächlich haben wir auf unserer Webseite ein Kontaktformular und das zeigt ganz gut, bist du eine Brand, kannst du dich hier melden, bist du ein Influencer, kannst du dich hier melden. Ich glaube vielleicht macht es Sinn, dass wir das einfach an die Show Notes packen, dann kann sich jeder ganz individuell bei uns melden.

    Victoria Weber:

    Perfekt machen wir. Ja stimmt, ihr habt ja natürlich sehr verschiedene Arten von Menschen, die sich anfragen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Oder so Podcast-Menschen wie ich. Das ist dann aus der Kategorie ich. Das zählt wahrscheinlich als PR. Von daher, cool. Vielen, vielen Dank für den tollen Einblick.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Genau.

    Victoria Weber:

    Und ja, wie gesagt, es bleibt spannend. Ich bin gespannt, was sich da tut.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Ja, danke auch.

    Victoria Weber:

    Und ich meine, ihr seid ja sehr breit aufgestellt mit den verschiedenen Unternehmen. Von daher, das wird schon laufen.

    Laetitia Marie Ecklé:

    Hoffentlich. Fingers crossed. Danke.

    Victoria Weber:

    Danke, ciao.

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