Newsletter statt Blog: Warum er keine Lust mehr hatte & wie er komplett bei 0 startet (mit Dennis Paulus)


Warum sich Dennis für einen Wechsel vom Blog zum Newsletter entschieden hat.

Creatorway Interview mit Dennis Paulus

Dennis Paulus arbeitet als Personal Brand Manager bei Snocks, nebenbei bloggt er bereits seit 9 Jahren zu den Themen Musik, Festivals & Kultur, auf seinem Blog Blokkbeats . Jetzt hat Dennis sich dazu entschieden, mit dem Bloggen aufzuhören und voll auf einen Newsletter zu setzen.

Dennis berichtet, was seine Gründe dafür sind, seinen Blog aufzugeben und stattdessen einen Newsletter von 0 zu starten

Außerdem gibt einen Einblick, wie er bisher an sein Newsletter-Projekt rangegangen ist, welches Fazit er nach seinen ersten drei Ausgaben zieht und wie er seinen Newsletter weiter ausbauen will. 

Mehr zu Dennis findest du hier:

Hör dir das Interview jetzt in Folge #0052 des Creatorway-Podcasts an:

  • Uneditiertes Transkript der Podcast-Folge:

    Victoria Weber:

    Ja, Dennis, du bist in diesem Podcast mit einer steilen These. Du findest nämlich, Blog ist nicht mehr so cool. Du gehst lieber auf Newsletter. Wie kam es dazu und warum hast du diese These?

    Dennis Paulus:

    Ich kann mir gar nicht mehr so genau sagen, wann ich die Lust am Bloggen verloren habe. Ich blogge seit 2014, 2015 unter meinem aktuellen Projekt.

    Victoria Weber:

    Krass!

    Dennis Paulus:

    Ich habe davor unter diversen privaten Blogs, die ich heute niemand mehr zeigen möchte, Dinge ins Internet reingeschrieben, die man heute auch niemand mehr zeigen darf. Aber irgendwann habe ich über die Jahre die Lust verloren. Die Reichweiten sind eingebrochen auf der einen Seite, dann Werbekunden sind weggebrochen, es wurden keine Kampagnen mehr gebucht, dann DSGVO und irgendwelche anderen Gesetzeslagen, die sich geändert haben, die es dann halt einzelnen Bloggern und Bloggerinnen quasi immer das Leben immer schwerer gemacht haben. Und dann habe ich vor zwei, drei Jahren irgendwie gedacht, eigentlich gar keinen Bock mehr auf den ganzen Kram. weil es frisst ja auch extrem viel Zeit in der Freizeit, die eh schon knapp beim Messen ist und hat halt auch extrem viel Geld, so, irgendwie für Serverkosten oder diverse andere Kosten, die da noch anfallen können. Und jetzt in diesem Jahr habe ich, man muss auch echt sagen, nach über zehn Jahren, die ich jetzt unter diversen Blogs halt jetzt schon Dinge ins Internet schreibe, die erste Abmachung im Briefkasten gehabt. Ich klopfe auf Holz, dass es jetzt so lange gedauert hat, aber es ist dann natürlich super ärgerlich, wenn man dann eine hohe Geldforderung in den Briefkasten hat und dann irgendwie mit einer Frist, dass man drei Tage später irgendwie die Rechnung zu bezahlen hat, weil sonst ein Gerichtsverfahren eröffnet wird. Und das hat natürlich noch mehr reingehitted. mich noch mal darin bestärkt halt zu sagen, so ey weniger Fokus auf das Blog an sich, mehr Fokus vielleicht auf ein neues Projekt wie jetzt, den Newsletter, den ich so vor eineinhalb Monaten gestartet habe.

    Victoria Weber:

    Mhm. Also super spannender Punkt, weil ich bekannterweise, wer diesen Podcast hört, weiß ja, dass ich voll hart auf Bloggen gegangen bin und immer noch gehe. Das heißt, bei mir ist das ja ein Riesending. Deswegen fand ich es mega spannend und deswegen bist du auch hier eingeladen. Und was siehst du in Newslettern? Was jetzt, also bei Blog ist ja quasi auch noch so ein bisschen dieses Thema Entdeckung. Also ich weiß nicht, wie viel du so SEO-mäßig gemacht hast oder so, aber der Vorteil an Blog ist ja quasi auch so ein bisschen, dass es öffentlich ist. Also dass da quasi auch Leute einen finden können, die jetzt nicht sind. Und Newsletter ist ja eigentlich so was sehr geschlossenes. entschieden, quasi das jetzt so ein bisschen zu nehmen als Medium.

    Dennis Paulus:

    Ja, zum einen, weil jetzt eben wie gesagt diese Abmahnung auf dem Tisch lag und ich halt gesagt habe so, hey, also zumindest in meiner Theorie und meiner Vorstellung habe

    Victoria Weber:

    Eigentlich gut, wenn es geschlossen ist.

    Dennis Paulus:

    ich halt, ja genau, und deswegen so in meiner Theorie habe ich halt so gedacht, ey, es ist die erste Abmahnung, da können definitiv weitere kommen. Ich bin ja auch mit diversen anderen Bloggern im Austausch, die mir auch schon gesagt haben, so, ey, keine Ahnung, die erste ist halt nur der Anfang, dann geht es halt weiter. Und das wird halt immer teurer von den Forderungen. Deswegen glaube ich halt, oder habe ich eine These, dass ich halt, wenn ich eine E-Mail-Liste habe, dass ich halt da mehr Kontrolle drüber habe, wer da drin ist. Und ich da halt auch mehr Kontrolle habe, wer das alles liest und vielleicht weniger die Gefahr habe, dass da nochmal eine Abmachung reinkommt.

    Victoria Weber:

    dass die ganzen Abmahnanwälte das alle abonnieren.

    Dennis Paulus:

    Genau, da habe ich, glaube ich, mehr Kontrolle darüber. Das, was du sagst mit dem Thema Sichtbarkeit, Auffindbarkeit, ist natürlich ein großes Problem beim Newsletter. Aber anderer Grund ist auch, dass ich gesagt habe, ich habe super viel Bock auf dieses ganze Thema Newsletter, weil das ist ja gerade voll das wichtige Thema. Ich glaube halt auch, natürlich.

    Victoria Weber:

    Uh, hast du dir angehört?

    Dennis Paulus:

    Und auf jeden Fall.

    Victoria Weber:

    Ah, sehr gut.

    Dennis Paulus:

    Ich glaube ich habe da sehr stark an dem Kanal und will einfach den Kanal verstehen, weil ich in meinen ganzen Arbeitsprojekten auch noch nie was mit E-Mails zu tun habe. Ich sehe da den großen Vorteil, dass wenn ich ein privates Projekt starte, dass ich mir da für meinen Dayjob noch Kompetenzen anleiten kann.

    Victoria Weber:

    Du kannst ja vielleicht an dieser Stelle noch mal kurz ein bisschen tiefer reinführen, was dein Dayjob und was quasi das Nebenprojekt ist, einfach, dass man auch thematisch, ich meine, ich habe dich ja schon ein bisschen angeteasert, aber dass du noch mal so ein bisschen genau erklärst, was so die beiden Sachen sind, also quasi dein Hauptjob und dein Nebenprojekt, was jetzt auch der Newsletter wird oder ist.

    Dennis Paulus:

    Ja, genau. Also vielleicht zum Datejob zuerst. Ich bin Personal Brand Manager bei Snox in Mannheim und kümmere mich bei uns im Haus um das Thema Newsletter, Entschuldigung, Newsletter, das Thema Podcast und mache da so die ganzen Podcasts, Organisationen, Strategie, quasi alles, was nicht mit Aufnahme und Schnitt zu tun hat, quasi all das Technik. und macht mein lieber Kollege Lawrence. Ich mache quasi all das, was drum herum anfällt. Schreibe auch Short-Video-Skripte für unseren Gründer hier im Haus. Das ist mein Date-Job. Und in meiner Freizeit habe ich, wie gesagt, seit mehreren Jahren schon Musikblog, wo ich über Hip-Hop, über Haus, über elektronische Musik schreibe, über Festivals. Ich fahre im Sommer immer viel auf Festivals, mache Fotos vor Ort. versucht da halt so ein bisschen so lifestyle Themen abzudecken und ja, das ist es eigentlich im Wesentlichen.

    Victoria Weber:

    Random Nebenfrage, warst du schon mal beim Rostkille-Festival?

    Dennis Paulus:

    Leider nicht, aber das ist die drittgrößte dänische Stadt, glaube ich.

    Victoria Weber:

    Das ist das große Dänische.

    Dennis Paulus:

    Die zweitgrößte dänische Stadt, wenn das immer stattfindet, soweit ich das richtig in Erinnerung habe.

    Victoria Weber:

    Also es ist ein Riesending. Ich meine, ich bin ja in Kopenhagen hier und Roskilde ist so eine Institution und ich dachte, dass alle Festiveinteressierten da auf jeden Fall schon einmal waren.

    Dennis Paulus:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Deswegen muss ich das kurz zwischenfragen.

    Dennis Paulus:

    Es steht ganz oben auf meiner Liste, leider noch keine Zeit gehabt.

    Victoria Weber:

    Okay, aber das war nur so ein einfaches Interesse. Aber das heißt, du bewegst dich in einem breiten, tauglichen Bereich. Also nicht nur so B2B-mäßig wie jetzt bei mir, sondern da könnten theoretisch auch Musikinteressierte, Privatmenschen auch unter anderem. Oder hat es auch einen Business-Hauch oder ist es wirklich rein um die Musik?

    Dennis Paulus:

    Ne, genau, es geht rein um die Musik und vielleicht noch als Hintergrund. Also ich würde mich jetzt auch irgendwie nicht als, keine Ahnung, journalistisch tätig oder so betiteln. Ich würde auch eher sagen, dass ich eher so ein Kontentkurator bin. Ich schreibe halt wenig selbst. Also ich suche mir halt da immer irgendwie Themen zusammen, die ich halt cool finde. Und stell das halt dann quasi bis jetzt noch im Blog halt vor. Und jetzt halt verstärkt halt auch auf dem Newsletter dann quasi vor, dass ich halt irgendwie so... meine Lieblingsmucke quasi vorstelle, Lieblingsfestivals, irgendwie spannende Artikel aus der Musik- und Unterhaltungsbranche vorstelle, irgendwie neue Entwicklungen und so weiter.

    Victoria Weber:

    Voll gut, da gibt es bald noch eine Solofolge dazu, quasi Kurator versus andere Modelle, aber das ist ja auch mega gefragt, vor allem weil viele Leute ja auch einfach gar keine Zeit haben, sich aus tausend Sachen ihre Dinger zu suchen und wenn sie merken, dass du einen coolen Geschmack hast oder so, das triffst, was die Leute interessiert, dann ist das ja auch richtig, richtig gut. Aber dann erzähl doch mal dein Newsletter, der ist ja jetzt noch super fresh und deswegen fand ich das auch so cool, da mal drüber zu reden, weil in Zukunft werden wir auch einige Leute hier mit Podcasts haben, die kann dann so super große Reichweite und wow und überhaupt. weil du bist ja, ich sag es mal noch, sehr am Anfang und die Leute finden es ja immer so total unglamourös, wenn man mit seinen, keine Ahnung, 12 Abonnenten, wie ich am Anfang auch angefangen habe, da so startet. Und wenn man dann von den ganzen großen 1000 Zahlen und 10.000 und 100.000 hört, dann ist man ja oft so ein bisschen so, okay, wenn ich jetzt hier anfange mit meinem Mini-Newsletter. Deswegen erzähl doch mal so ein bisschen, wo stehst du gerade und du bist ja noch super fresh, wie ich das mitbekommen habe.

    Dennis Paulus:

    Ich bin aktuell ganz transparent und habe 41 Abos in meinem Substack drin stehen. Mehr oder weniger Friends and Family aktuell noch und auch schon ein bisschen darüber hinaus. Ich versuche alle zwei bis drei Wochen einen neuen Dienstwetter herauszuhauen. Ich bin aktuell noch in der Erfindungsphase, was die E-Mail-Länge angeht, was die Betreffzeilen angeht, was die Gestaltung der einzelnen Ausgaben an sich angeht. Ich habe jetzt drei Ausgaben verschickt. Bei der letzten Ausgabe, die diese Woche online ging, habe ich gemerkt, man kann Mail-Limit erreichen. Ich habe viel zu viele in die Mail gepackt. Ich musste wieder kürzen.

    Victoria Weber:

    Wie viele Zeichen ist das bei Substack?

    Dennis Paulus:

    Die haben das in Kilobyte angegeben.

    Victoria Weber:

    Weißt du das ungefähr?

    Dennis Paulus:

    Ich glaube, wenn ich es richtig im Kopf habe,

    Victoria Weber:

    Okay.

    Dennis Paulus:

    112 Kilobyte darf die Mail maximal groß sein. Ich habe es ein bisschen übertrieben. Es war auf jeden Fall auch ein Learning, dass ich es nicht so lange machen sollte, weil es dann wahrscheinlich auch wieder schlecht für die Spamfilter und so. Kann ich mir vorstellen. Ja, genau. Also ich bin, wie du raus hörst, noch in der Findungsphase.

    Victoria Weber:

    Voll gut, aber das heißt, wenn du so viel Material hast, kann es ja sogar auch sein,

    Dennis Paulus:

    Genau.

    Victoria Weber:

    dass du dann einfach die Frequenz verdoppelst und das Ding einfach in zwei aufsteilst, wenn es jetzt nicht so top aktuelle Sachen sind. Von daher ist das ja vielleicht auch ganz nice. Aber was würdest du denn jetzt so sagen, wenn du jetzt sagst, du startest, ist jetzt der Fokus erst mal darauf, dass du guckst, was die Leute auch öffnen oder schaust du auch schon so ein bisschen darauf, wie du jetzt das Ding vergrößerst und wie du so ein bisschen neue Leute gewinnst oder ist es eine Mischung aus beidem?

    Dennis Paulus:

    Ähm, ja, aktuell würde ich sagen, mache ich es mehr oder weniger noch für mich selbst. Einfach um herauszufinden, so, okay, kann ich die Frequenz halten mit alle zwei bis drei Wochen. Perspektivisch kann ich mir schon vorstellen, wie du auch gesagt hast, das ganze Ding vielleicht zu splitten, dass ich halt auf wöchentlich gehe oder, keine Ahnung, alle zehn Tage oder so, dass ich einfach einen schnelleren Rhythmus habe, weil ich glaube, das könnte halt auch ganz cool kommen. Und ich hab mir so das Ziel gesetzt, ey, fünf Ausgaben verschicken und danach guckst du dir die Zahlen an. Ich gucke aktuell noch gar nicht auf die Zahlen. Klar, man guckt natürlich auf Abo-Entwicklung und so, wie das natürlich steigt.

    Victoria Weber:

    So mit dem einen Auge Linz, du drauf.

    Dennis Paulus:

    Es ist ja auch... Genau, es ist dann doch ein kleiner Ego-Push, wenn du merkst, wieder drei mehr oder so. Das freut einem am Anfang umso mehr, natürlich. Aber auf Öffnungsraten oder so, muss ich ehrlich sagen, habe ich bisher noch gar nicht geguckt. Aber da habe ich gesagt, nachdem ich fünf Ausgaben verschickt habe, möchte ich das dann auf jeden Fall angehen. Und dann halt natürlich auch gucken, wo kann ich mich noch verbessern. So ich habe jetzt aktuell zu jeder Ausgabe einen LinkedIn-Post gemacht. Ist natürlich viel zu wenig. Merke auch, dass die Inhalte dazu auf LinkedIn noch nicht so gut angekommen sind. Vielleicht müsste ich da irgendwie einen anderen Spin noch überlegen. Für Instagram Promotion quasi. Da müsste ich mir auch nochmal irgendwie was anderes überlegen. Aber wie gesagt, das wollte ich alles so nach den fünf Ausgaben machen. Ich habe schon verschiedene Ideen. Guck mir natürlich auch viel ab. So ein Video-Anzeigen, ganz interessant, um das Ding noch zu promoten. Genau.

    Victoria Weber:

    Also mir wurde ja gerade das Konto gesperrt. für die Newsletteranzeigen, wobei die meiner Meinung nach komplett harmlos waren.

    Dennis Paulus:

    Oh!

    Victoria Weber:

    Aber ich werde berichten, was da dann passiert. Mir wurde auch schon letztes Jahr mal ein anderes Ad-Konto gesperrt. Dann wurde es nach fünf Monaten oder so wieder entsperrt. Also man hat ja da kein, also ein nicht existierender Kundenservice bei Facebook.

    Dennis Paulus:

    Ach, krasse.

    Victoria Weber:

    Deswegen bin ich sehr gespannt, was ich da noch tun werde. Das ist nur so ein kleiner Nebeneinschub. Aber also hat mega gut funktioniert, bis es dann gesperrt wurde vor kurzem. Mal gucken, ob wir es wieder entsperrt bekommen. Aber was ich halt an dem so cool finde, erzählt, dass das einfach so ein Schritt ist, was halt viele auch übergehen, so ja, erst mal gucken, ob die Leute es überhaupt cool finden und vor allem aber noch einen Schritt davor, erst mal gucken, ob ich das überhaupt cool finde, weil jetzt gerade einfach alle Newsletter starten wollen und es gibt so einen ganzen Friedhof an Newslettern, wo alle dachten, ich schreibe jetzt mal was und nach drei Wochen merken, so, boah, voll anstrengend. Ich habe zwar hier schon die große Welle geschoben, aber eigentlich habe ich überhaupt keinen Bock, weil das Ding ist ja wirklich hart. Also gerade wenn man jetzt so, ich sag jetzt mal, die Promotion noch nicht so eine riesen kleine Mini-Abonnenten. Da muss man schon echt ganz schön diszipliniert sein, dass man da auch weiter macht. Von daher finde ich das eigentlich einen guten Ansatz, dass man sagt, zuerst mal gucken. Also ich schreibe den Newsletter jetzt erstmal für meine quasi näheren Bekannten und für mich selber und nach fünf Ausgaben sage ich dann, okay, das ist ungefähr das Format, so mache ich weiter und dann erst zu gucken, okay, wie kriege ich das Ding groß. Also, finde ich einen coolen Ansatz.

    Dennis Paulus:

    Genau. Und vor allem, ob ich noch Bock habe, das so weiterzumachen, irgendwie in dem zweiwöchigen oder zehntägigen Rhythmus, so auf jeden Fall, das schreibe ich voll.

    Victoria Weber:

    Ja, ja, und vor allem, genau, das coole ist ja auch bei dir, dass du das nicht Vollzeit machst, dass du das so nebenher machst. Das heißt, du musst ja dann auch mit deiner Zeit und mit deiner Energie uns ein bisschen haushalten. Das ist ja auch so ein cooler Punkt. Und ich glaube auch, dass sehr viele Hörer in diesem Podcast erst sowas nebenher machen würden. Also ich glaube, die wenigsten sagen, ich mache jetzt hier Vollzeit-Newsletter, weil bis da das Geld reinrauscht, dauert das bei so einer Sache natürlich auch ein bisschen. Deswegen sehr, sehr cool.

    Dennis Paulus:

    Wenn sie überhaupt reinrauschen, das ist natürlich auch ein anderes Thema. So Akquise für Werbekunden ist auch wieder ein anderes Thema.

    Victoria Weber:

    Ja, wobei man kann ja auch, also es gibt ja immer zwei Wege. Man kann ja einfach sagen Werbekunden, aber man kann ja auch andere eigenes Zeug oder Affiliatesachen oder solche Sachen verkaufen oder Beratungen oder was weiß ich.

    Dennis Paulus:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Also das ist ja immer so ein bisschen verschiedene Wege, wie man das monetarisieren kann. Also mein Newsletter hatte zum Beispiel noch nie Werbung bis jetzt. Das wird in Zukunft anders sein, aber also ich habe ja noch mein Haupt-Crader-Business. Da war immer nur Werbung für mich selbst oder mal für Affiliatesachen oder so. Von daher. Was ist noch, was ich noch spannend fand als Frage? Und ich weiß nicht, wie viel du da so ein bisschen auf quasi du auch teilen willst, zahlst du deinen Blog vorher? Weil du auch gesagt hast, du hast sieben Jahre, also den einen Blog jetzt gemacht. Hast du da drauf geachtet oder war das auch nur so ein bisschen eher so nebenher?

    Dennis Paulus:

    Es war eigentlich immer so ein Nebenherrding, weil ich auch irgendwie gesagt habe, ich finde es irgendwie cool, meine Meinung da ins Internet reinzuschreiben und ich fand es dann auch irgendwie schön, dass es auch mal Leute interessiert hat. Ich habe dann auch vor Jahren dann eigentlich irgendwann schon mein Google Analytics und alles rausgeworfen, weil ich schon immer große Angst vor Abmahnungen hatte. Ich hatte mal, als ich noch Analytics drin hatte, in der Hochphase, wo ich dann auch irgendwie drei, vier RedakteurInnen hatte, waren das mal so zweieinhalbtausend, dreieinhalbtausend Leser pro Monat, was jetzt auch nicht die Welt ist, so muss ich sagen, aber war für mich auf jeden Fall dann doch immer ganz cool, vor allem weil ich halt auch nie irgendwie das Kurs verfolgt habe, das Ding irgendwie so groß zu promoten, irgendwie groß zu pushen, irgendwie Anzeigen geschaltet habe oder sowas. Deswegen war das schon irgendwie ganz schön. Ja. Deswegen, aber wie aktuell die Zahlen sind, kann ich dir leider gar nicht sagen, weil wie gesagt, ich hab Analytics seit ein paar Jahren schon abgeschaltet. Und, ja.

    Victoria Weber:

    Aber krass, dass du dann auch mit mehreren Leuten gearbeitet hast. Das heißt ja, dass da schon was los war.

    Dennis Paulus:

    Es gab auch mal so ein Blog-Ranking, ich weiß nicht, vielleicht kennt ihr das noch, mit Teats Blog-Ranking hieß das, glaube ich. Die haben dann immer so eine Art Chartliste rausgehauen,

    Victoria Weber:

    Sag mir gar nichts!

    Dennis Paulus:

    wo du dann so Blogs raussuchen konntest. Du konntest so einen Pixel integrieren auf deiner Webseite. Da war ich auf jeden Fall in der Top 3 der deutschen Musik- und Lifestyle-Blogs mal drin. Das war auf jeden Fall schon mal ein sehr großer Evo-Push damals.

    Victoria Weber:

    Respekt!

    Dennis Paulus:

    Ja, also auch vor so einer Liste mit so anderen großen Branchenblocks aus dem Musikbereich. Das war auf jeden Fall schon immer schön zu sehen, aber da war eine andere Zeit.

    Victoria Weber:

    Wird dein Blog jetzt eigentlich schon komplett abgeschaltet oder ist der noch...

    Dennis Paulus:

    Das ist auch so ein Ding. Ich kann mich generell schlecht von Dingen trennen. Und wenn man dann halt da irgendwie schon so 7, 8 Jahre an dem Projekt hängt und so viel Geld schon reingesteckt hat und so viel Zeit und Herzblut reingesteckt hat, fällt es halt auch irgendwie schwer auf den Löschbutton quasi zu klicken oder auf den roten Knopf zu drücken. Deswegen tue ich mir noch ein bisschen schwer den Absprung zu schaffen. Ja, aber Plan ist auf jeden Fall schon da, dass ich halt langfristig da immer weniger Energie reinstecke und es halt jemanden auslaufen lassen möchte. Aber nur insofern sich das auch mit der These, dass der Newsletter funktioniert, dann hat auch bewahrheitet. So, das ist der Plan.

    Victoria Weber:

    Ja, es ist sowieso so, dass... Vielleicht wird dich ja sogar jemand nach dieser Folge dann drauf anquatschen, weil wenn du einen Domain hast, die 8 Jahre alt ist, das ist ja dann auch seomäßig schon normalerweise gut gereift, hat gute Links, hoffentlich von irgendigen die Leuchten bekommen und so. Das heißt, da ist ja dann schon auch ein Wert allein.

    Dennis Paulus:

    Ja.

    Victoria Weber:

    Also, falls du hier zuhörst und eine Webseite hast, nicht einfach immer zumachen. Erst versuchen, das Ding zu verkaufen, weil die Domains sind teilweise richtig wertvoll, wenn man so 8-10 Jahre im Game ist. Also, es ist krass, was sich da teilweise ansammelt. Und das tut mir... also, ich meinte das auch manchmal in der Siedelwebe.

    Dennis Paulus:

    Also ich bin auch...

    Victoria Weber:

    Ich denke, so Leute machen das zu. Ich so, nein, versucht doch wenigstens das an den Mann zu bringen.

    Dennis Paulus:

    Das war's für heute.

    Victoria Weber:

    oder an die Frau.

    Dennis Paulus:

    Also wenn hier jemand zuhört und...

    Victoria Weber:

    Also wenn dann sagst du Bescheid, dann genau, wenn jemand zuhört und das kaufen will, dann sag Bescheid, wenn jemand irgendeinen Musikblog oder sowas aufmachen will, weil dann Dennis lässt sich auch eine Verhandlung ein, kann ich hier hören.

    Dennis Paulus:

    Die Ems sind offen.

    Victoria Weber:

    Wenn ihr genug bietet, dann kriegt ihr das Ding.

    Dennis Paulus:

    Genau.

    Victoria Weber:

    Okay, aber zurück zum Hauptthema. Also der Newsletter ist ja jetzt im Prinzip erst mal so in dieser Supertestphase. Und meine Frage ist so ein bisschen von der, ich meine jetzt bist du ja noch super fresh und so, aber hast du schon so ein bisschen überlegt, wie du das Ganze in deinen Alltag einbaust? Weil wenn du Kurator bist, dann kann man ja auch so ein bisschen dahin verfallen, dass man den ganzen Tag jetzt nur noch nach so Zeug sucht. Hast du da irgendwie so, arbeitest du mit bestimmten Notiz-Apps, wo du dir dann die Sachen zusammensuchst? Oder bist du der Super-Notion-Freak, der sich da die perfekten Boards zusammenstellt? Also hast du da irgendeine Struktur, dass du jetzt das ganze Zeug zusammensammelst? Weil gerade bei Kuratorsachen, das sehe ich ja selber bei mir, da kann man ja auch an tausend verschiedenen Orten sich so Notizzettel digital oder nicht zusammensuchen und das dann gar nicht mehr so richtig finden.

    Dennis Paulus:

    Ich habe so das Gefühl, dass ich so das ziemlich anti Beispiel bin, also das volles oldschool Beispiel bin. Ich habe halt einen RSS-Reader, den ich da nutze, wo ich meine ganzen Webseiten abonniert habe, wo ich halt dann noch mal gucke, so, hey, ja, ich mache das schon ziemlich lange

    Victoria Weber:

    Das ist wirklich sehr oldschool.

    Dennis Paulus:

    und ja, das ist halt der Workbook, den ich mir seit... keine Ahnung wie viele Jahre ich angeeignet habe. Also wie gesagt, aus Feedreader. Und dann machen wir halt Taps auf und lassen halt einen separaten Browserfenster halt immer dieses Browserfenster offen und öffnen da halt ein Tab nach dem anderen.

    Victoria Weber:

    Und es hat dann so 137 Taps bis es zusammen bricht.

    Dennis Paulus:

    Und, und... Genau, ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich habe schon alle Apps durchprobiert. Irgendwie Notion, Evernote, Asana, ich hatte einen Tiktok, äh, einen Tiktok, ich hatte ein Trello-Board, ich hatte keine Ahnung, eine Notizen-App auf dem Handy, alles nicht funktioniert. Das beste bei mir ist einfach Taps öffnen und dann alles abarbeiten, ein Newsletter einpflegen, Tab schließen, fertig.

    Victoria Weber:

    Also wenn es funktioniert. Ich finde das immer so spannend, weil das ja oft, ganz oft sind das die Sachen, die am Ende die Leute daran hindern, so was zu machen. Einfach so diese täglichen kleinen Sachen. Wie mache ich das denn eigentlich? Wie kriege ich es hin, dass ich es im Alltag mache? Und ich meine, wenn du sagst, du hast ein Fenster, das ist quasi dein, ich sage jetzt mal dein Notionfenster, das speichert die ganzen Dinge für dich und du hast dann Workflow, das ist doch, also wenn es funktioniert. Ich finde das super. Ich mache manche Sachen auch so, wenn das jemand sehen würde, denke ich manchmal so. Und das Ergebnis landet bei den Leuten und das ist ja das einzige, was zählt.

    Dennis Paulus:

    Absolut. Wenn du dich damit wohlfühlst, ey, why not, dann mach das gerne so. Also, ja, und keine Ahnung, auch nochmal auf die Frage zurückzukommen, wie man mich das so im Alltag integriert. Also ich sammle dann halt die Links quasi in einem separaten Browserfenster und setze mich dann so einmal die Woche hin, sortiere dann die Links halt aus oder die Tabs dann aus, die ich dann eben nicht brauche oder nicht gut finde. Und dann setze ich mich mal einen Abend oder eine Nacht hin, schreibe den Newsletter. rutscht runter, plant ihn ein und jagt das Ding quasi raus. Das ist so der workflow bisher.

    Victoria Weber:

    Cool. Also ich finde das ein super Ding. Und vor allem, wie gesagt, weil das auch so deutlich nahbarer ist als jemand, der jetzt so 50 Trillionen Abonnenten schon hat, dass man einfach sich mal anhört, wie ist es denn im Chart. Deswegen werden wir das auf jeden Fall ein bisschen

    Dennis Paulus:

    Ja.

    Victoria Weber:

    weiter verfolgen. Kannst du denn noch mal kurz diktieren, wo man hin soll? Wir werden natürlich alles auch in die Show Notes schreiben, wo man da ein Newsletter und alles abonnieren kann. Aber es gibt immer Leute, die möchten das gerne noch mal ausformuliert hören. Schick die doch mal dahin, wo sie sich den Newsletter holen sollen.

    Dennis Paulus:

    Genau, da wir jetzt ja hier über Newsletter gesprochen haben, werde ich jetzt nicht meine Blog-URL sagen, sondern die Newsletter-URL, das ist dann blogbeats.substack.com. Blogbeats schreibt sich b-l-o-k-k b-e-a-t-s.substack.com. Ja, ich freue mich über Abos.

    Victoria Weber:

    Find ich gut. Also wir werden das auf jeden Fall beobachten. Und ich mein bei Substack ist ja auch das Coole, das können wir vielleicht noch als allerletzte Sache noch ein bisschen ansprechen. Da kann man ja auch, machst du irgendwas bezahlt, bis jetzt machst du alles gratis noch.

    Dennis Paulus:

    Genau, ich hab mir auch gesagt, mit 50 oder 40 Abos brauchst du halt noch nicht mit, gib mir euer Geld ankommen. Es muss zumindest dreistärbig sein und auch Mehrwert liefern.

    Victoria Weber:

    Mhm.

    Dennis Paulus:

    Oder dass ich sag, ich mach einmal pro Monat eine Special Folge, wo ich selber tief in die Recherche hebe, wo reingehe oder so. Dass es sich dann auch lohnt. Deswegen ist aktuell alles for free und will das auch so beibehalten. Aber wie du sagst, bei Substack kannst du das eigentlich ganz schön lösen durch die platformeigenen Monetarisierungsmöglichkeiten und so. Das ist schon ziemlich gut bei Substack.

    Victoria Weber:

    Ja, also du als Hörer, du musst da nichts bezahlen, du kannst dich einfach gratis anwenden, kannst es auch aus Recherchezwecken mitverfolgen. Aber bei Coop, also das ist ja auch ganz nett, bei Subsector sieht man ja ungefähr, wie viele Abonnenten die Leute haben, das heißt, man kann das auch von außen so ein bisschen theoretisch mitverfolgen und dann... sehr spannend, wie sich das entwickeln wird und wie gesagt, ein cooler Einblick auch mal, wie es ist, wenn man jetzt noch so ein bisschen am Anfang steht, aber trotzdem halt, du bist ja kein Neuling in dem Bereich, sondern du hast schon 7 Jahre dann Blog, 7 oder 8 Jahre waren das, einen Blog zu dem Thema gehabt, deswegen... Cooles Ding, cooles Ding! Vielen, vielen Dank, Dennis, für deine Zeit. Und ja, wir werden alles in die Shownow setzen und wer sich für Musik interessiert, der wird sich natürlich erstmal direkt anmelden. Danke für deine Zeit.

    Dennis Paulus:

    Ja, gerne doch. Danke für die Einladung.

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