7 Newsletter-Tipps aus der Praxis: Wie gehen persönliche (B2B-)Newsletter?
Für dich haben wir hier konkrete Tipps , wie man einen Newsletter überhaupt konzipiert und schreibt, wie er wächst UND wie man damit Geld verdient. 💰
Victoria (Host des Creatorway-Podcasts) war diese Woche zu Gast auf einer der größten Digital-Konferenzen Europas, nämlich der re:publica 2024 in Berlin. Dort durfte sie zusammen mit vier weiteren Email-Creators über das Thema Newsletter sprechen und das Gespräch moderieren. 📣
Es gibt ein Video dazu, das du hier angucken kannst:
Aber wenn du Typ “Text” bist, dann findest du hier in schriftlich auch alle Takeaways aus dem Panel. ✉️ ✉️ ✉️
Es gab dazu soo viele spannende Impulse und Tipps, die wir dir natürlich nicht vorenthalten wollen. Deshalb bekommst du hier in diesem Artikel nicht nur die 7 wichtigsten Learnings aus unserem Gespräch, sondern auch noch einige hilfreiche Tools und Insiderwissen.
Mit dabei waren:
Anne-Kathrin Gerstlauer: Ihr Newsletter “Texthacks” hat 10.000 Abonnenten. Darin gibt sie coole Tipps, wie du nie wieder mittelmäßige Texte ins Internet schreibst.
Laura Lewandowski: Lauras Newsletter “Smart Chiefs” dreht sich um das Unternehmertum und finanzielle Freiheit. Damit erreicht sie aktuell 7.000 Abonnenten.
Alexander Mrozek: Sein Newsletter trägt den Namen “Digitale Optimisten”. 12.000 Abonnenten informiert er regelmäßig mit neuen Geschäftsideen und Tipps, um sie erfolgreich zu machen.
Lennart Schneider: Er ist Abo-Spezialist und verschickt seinen Newsletter “Subscribe now” an 1.100 Abonnenten.
Unseren Newsletter “Creatorway” kennst vielleicht schon und du zählst (hoffentlich 😉) zu einem der Abonnenten. Creatorway ist ein Teil der Email-Liste, die insgesamt aktuell 8.500 Leute zählt.
Und jetzt auf zu den Learnings!
Wie hoch ist der Aufwand für einen Newsletter?
Klarerweise hängt die Zeit, die du für eine Newsletter-Ausgabe brauchst, von deinem Inhalt und deinem Stil ab. Du musst zu deinem Thema recherchieren, den Text schreiben und das Ganze noch über dein Newsletter-Tool an deine Abonnenten hinausschicken.
Vergleichsweise brauchst du aber dafür sicher weniger Zeit, als wenn du ein Reel für Instagram produzierst.
Außerdem erreichst du die Menschen direkter. Natürlich kann dein Reel schnell mal viral gehen und du hast über Nacht 30.000 Views. Ob diese Menschen aber trotzdem deine Produkte kaufen oder sich generell für deinen Inhalt interessieren, ist aber damit nicht fix...
Mit einem Newsletter hast du eine tiefere Verbindung zu deinen Lesern. Du siehst die Öffnungsrate und hast - unabhängig, ob eine Social-Media-Plattform schließt oder dein Konto gehackt wurde - immer den Kontakt über die persönliche E-Mail-Adresse.
Newsletter-Content kannst du übrigens auch ziemlich smart gestalten: Nimm die wichtigsten Learnings oder die Kurzversion aus bereits von dir produzierten Inhalten heraus und bereite sie für deinen Newsletter auf. Hast du beispielsweise einen Podcast, kannst du deine neue Folge mit kurzen Infos zum Inhalt in deiner Newsletter-Ausgabe anteasern.
Im Durchschnitt kannst du etwa 1,5 - 3 Stunden pro Ausgabe einplanen. Zusätzlich gibt es bereits einige KI-Tools, mit denen du Prozesse optimieren und so noch mehr Zeit sparen kannst.
Wie soll ich den Inhalt meines Newsletters gestalten?
Stell dir deine Zielgruppe vor und versetze dich in sie hinein.
Welche Probleme haben deine Leser?
Wie kannst du ihnen dabei helfen?
Was finden sie cool?
Was interessiert sie?
Die Frage nach dem Nutzungsversprechen gibt dir die top wichtige Information darüber, wie du deinen Newsletter konzipierst und welche Inhalte du wann und wie einfügen solltest.
Versuche, den richtigen Tone of Voice bei deinen Lesern zu treffen und eine Bindung aufzubauen. An den Insights siehst du, ob sich deine Abonnenten für die Inhalte interessieren. Sinken deine Öffnungsraten oder steigt die Anzahl der Abmeldungen, musst du herausfinden, wie du deine Zielgruppe noch besser ansprechen kannst.
Sprache: Welche Sprache soll mein Newsletter haben?
Ein spannender Gedanke ist auch, deinen Newsletter auf Deutsch UND Englisch zu versenden. Ca. 1,5 % der Menschheit spricht Deutsch, aber 25 % verstehen Englisch. Beim Anmeldeprozess könnten deine Leser wählen, ob sie deinen Newsletter auf Deutsch oder Englisch erhalten möchten. Wenn du eigene Produkte anbietest, brauchst du dann natürlich diese auch in beiden Sprachen. Zusätzlich musst du an deine anderen Kanäle denken und sie mehrsprachig betreuen.
Wachstums-Booster für deinen Newsletter
Du hast bereits die ersten 10 oder 50 Subscriber, jetzt kommen aber keine weiteren Abonnenten dazu. Was kannst du machen? Wir haben ein paar Strategien zusammengewürfelt, die uns beim Wachstum helfen.
Social Media
Mit der richtigen Strategie ziehst du über die sozialen Media viele neue Abonnenten für deinen Newsletter ans Land. In unserer “Expertenrunde” haben wir vor allem festgestellt, dass LinkedIn hier zurzeit ein wahrer Gamechanger ist.
Anne-Kathrin schwört darauf, dass klassische Postings à la “Hier ist mein neuer Newsletter - abonniert ihn!” nicht mehr ziehen. Eine viel bessere Variante ist es, die komplette Ausgabe auf LinkedIn zu posten. Sie sagt, so sehen die Leser, was sie bekommen und wollen die Inhalte der nächsten Ausgabe vielleicht gleich direkt aus dem Newsletter konsumieren.
Gastbeiträge
Auch Gastbeiträge funktionieren (immer noch) sehr gut.
Du kannst eine Gastausgabe in anderen bekannten Newslettern schreiben und so neue Subscriber gewinnen. Generell sind Gastbeiträge im gleichen Medium immer eine tolle Möglichkeit, zu wachsen.
Willst du deinen Podcast boosten? Dann tritt in anderen Podcasts auf und zieh so die Aufmerksamkeit auf dein Projekt.
Meta-Anzeigen
Wenn du Ahnung von Ads hast, kannst du über Facebook und Instagram Werbung für deinen Newsletter schalten. Aber Achtung: Pass auf, dass du dabei nicht unnötig Geld verbrennst und hol dir stattdessen im Zweifel Hilfe von Meta-Ads-Profis. Du musst dir dabei genau Dinge überlegen, wie welches Bild poste ich? Welche CTA´s packe ich rein? Welches Target habe ich? Versuche, zu verstehen, was funktioniert. Alex ist hier ein ziemlicher Profi. Für einen Subscriber benötigt er durchschnittlich nur € 1,50. WOW!
Podcastfolgen-Tipp: Welche Meta-Ads für Email-Listen gerade gut laufen
Bei Meta kannst du dir in der Ads Library die Werbung von anderen erfolgreichen Newslettern wie The Hustle oder Morning Brew ansehen und so herausfinden, was die machen und warum es funktioniert (und bei deinen Ads anwenden 🤭).
The Hustle hatte eine ziemlich erfolgreiche Kampagne. Zu sehen war dabei ein trauriger Mann mit blauen Augen und der Slogan: My boss thinks I'm smart, but I'm not. Because I read The Hustle, and he doesn't know it exists.
Dieses Visual funktionierte einwandfrei und hat ihnen wahrscheinlich einige tausend Subscriber gebracht.
Recommendation-Funktion
Bei einigen Newsletter-Toos wie Beehiiv gibt es eine Funktion, bei der du dich mit anderen Newsletter-Creators zusammenschließen kannst und ihr euch so gegenseitig pusht.
Wenn sich nun ein Leser für deinen Newsletter anmeldet, bekommt er eine Nachricht - sowas wie: “Wenn dir mein Newsletter gefällt, dann wird dir bestimmt auch der Newsletter von XY (Name deines Newsletter-Buddies) gefallen.” Die Leser sind erstaunlich oft bereit, dann weitere Newsletter zu abonnieren, solange die Themen zueinander passen.
Weiterleitungen
Überleg dir Inhalte, die so gut bei deinen Lesern ankommen, dass sie automatisch (oder auf Anstoß von dir 😉) deine Newsletter weiterleiten. In den letzten Jahren konnte man in den USA öfters beobachten, dass Tools wie SparkLoop für professionalisierte und monetarisierte Weiterempfehlungen eingesetzt werden.
Sogenannte Referral-Marketing-Programme sind allerdings beim Thema Newsletter in Deutschland noch nicht ganz so gut angekommen. Vor allem die Einbindung in den laufenden Newsletter kann deine bestehenden Abonnenten irritieren. Wenn du überlegst, so ein Tool zu nutzen, binde es am besten noch gleich am Anfang deiner Newsletter-Karriere ein.
Die richtige Nische finden
Laura sagt es so schön: In der Nische liegt das Gold. Und das stimmt wirklich. Sie hat uns nämlich von einem Newsletter-Creator für Ferrari-Liebhaber erzählt, der nur 3.000 Abonnenten hat und damit trotzdem 15.000 - 20.000 Dollar monatlich verdient. Also such dir eine Nische, die zu dir passt und für die du brennst.
Nischen sind vor allem auch für Firmen interessant, die Werbung bei dir schalten möchten (wie du generell damit Geld verdienen kannst, klären wir gleich im nächsten Punkt). Je spezieller die Nische, desto mehr kannst du dich aus der Masse herausheben. Mega guter Content hilft dir natürlich dabei, zu wachsen und noch mehr Menschen anzusprechen.
So verdienst du Geld mit einem Newsletter
Es gibt eine Menge Wege, wie du mit deinem Newsletter Geld verdienen kannst. Ganz klassisch kannst du deinen Newsletter natürlich zum Bewerben deiner eigenen Produkte oder Services nehmen. Ein Lead-Magnet für € 0 hilft dir dabei, deine E-Mail-Liste zu füllen und deine Expertise zu beweisen. Mache in deinen Newsletterfolgen auf dein Produkt aufmerksam und versende Follow-up-E-Mails. Dazu kannst du dann zusätzliche Upsell-E-Mails versenden und so deine Umsätze weiter ankurbeln.
Du kannst aber auch Anzeigen platzieren oder mit direkten Sponsoren zusammenarbeiten. Kleiner Tipp von Lennart: Mit dem amerikanischen Tool “Who Sponsors Stuff” kannst du herausfinden, welche Unternehmen in welchen Newslettern Werbung gebucht haben und wie viel sie dafür grob geschätzt investieren. Das hilft dir, die Wettbewerbspreise einzuschätzen und Angebote zu legen.
Außerdem ist es leichter, Sponsoren, die bereits den Wert von bezahlten Newsletter-Anzeigen erkannt haben, dein Angebot anzubieten als Unternehmen, die noch nie etwas damit zu tun hatten. Der Markt für Newsletter-Anzeigen spricht übrigens nicht nur Unternehmen an, die bereits digital handeln. Denn auch für Firmen, die noch auf der analogen Schiene unterwegs sind, kann eine Newsletter-Anzeige interessant sein. Denn es ist wie bei der Printwerbung: Die Anzeige wird fix in deinem Newsletter platziert und wird für deine Leser sichtbar.
Dann gibt es noch Paid-Modelle (Leser zahlen für exklusive Inhalte) oder du legst deinen Newsletter hinter eine Paywall (Leser können deinen Newsletter nur sehen, wenn sie dafür bezahlen). Beides funktioniert in Deutschland allerdings eher nicht so gut und sollte gut überlegt sein.
Insgesamt ist aber immer die Erkenntnis: Der Mix macht es bei den meisten Leuten.
Was ist der Unterschied zwischen E-Mail-Marketing und Newsletter?
Da die Frage immer wieder kommt, was denn eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist, hier die sehr grobe Einschätzung für dich:
Mit E-Mail-Marketing wirbst du oft einfach (eher) straight für ein Produkt.
Newsletter gehen mehr in die redaktionelle Richtung und erzählen eine Story.
Man muss aber sagen, dass beides miteinander in der Praxis stark verschwimmt und diese Kombi auch total gut passt. Denn Produkte oder Anzeigen verkaufen sich leichter, wenn gutes Storytelling mit im Spiel ist.
Mehr Bindung durch personalisierte Inhalte
In a perfect world… wären Newsletter individuell an jeden einzelnen Leser angepasst. Und das ist bereits möglich. Zum einen kannst du schon von Beginn an deine Mailvorlagen anpassen und alles taggen. Je nachdem, woher dein Abonnent kommt bzw. in welche Zielgruppe er fällt, schickst du ihm vorgefertigte personalisierte E-Mails und Angebote.
Zu anderen gibt es bereits KI-Tools, die das übernehmen.
Wenn du aber gerade erst mit deinem Newsletter startest, ist die Empfehlung, einfach mal loszulegen und dir noch nicht zu viel Kopf über personalisierte Inhalte zu machen. Denn das kann anfangs ziemlich verwirrend sein und dich vielleicht bremsen. Also erst starten und gucken, wie sich deine Zielgruppe verhält.
So startest du deinen Newsletter:
👉 Plan dir Zeit ein (und überlege dir eine Frequenz, die du LANGE durchhalten kannst)
👉 Überleg dir, wie du den Inhalt aufbaust (und zwar so, dass er cool und abwechslungsreich ist, aber am besten einem Schema folgt)
👉 Finde die richtige Nische (denn Newsletter mit spitzer Zielgruppe und klarem Nutzungsversprechen haben es am leichtesten)
👉 Arbeite an deinem Wachstum (und zwar die ganze Zeit!)
👉 Monetarisiere deinen Newsletter (denk nicht nur an Anzeigen, sondern auch an eigene Produkte oder auch Services)
👉 Betreibe Storytelling (nur Werbung will keiner!)
👉 Personalisiere deine E-Mails (denn jeder meldet sich irgendwann ab, wenn der Inhalt nicht zu den Interessen passt)
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