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Einblicke von Kim Torster – Teil 2: Als Creator journalistisch(er) arbeiten

Kim Torster ist Redakteurin und Podcast-Host bei Gründerszene. Bis zu ihrem Wechsel im Juni war sie bei Business Insider für den Schwerpunkt "Creator Economy und Influencer" verantwortlich. Creatorway hat mit ihr gesprochen und einige Insider-Tipps für euch gesammelt.

Im ersten Artikel ”Pressearbeit und Tipps für deinen Pitch” geht es darum, wie das mit der Pressearbeit von Unternehmen so funktioniert. Und wie du deine Chancen, bei Nachrichtenportalen wie Business Insider gefeatured zu werden, deutlich erhöhen kannst.

In diesem zweiten Artikel schauen wir uns nun an, wie du als Creator journalistischer arbeiten und damit mit der Reichweite deiner eigenen Kanäle verantwortungsvoller umgehen kannst.

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Reichweite bedeutet auch: Verantwortung!

Als Creator ist es keine Seltenheit, dass du auch mal ein paar Zehntausende, Hunderttausende oder auch Millionen Follower hat. (Wir interviewen sehr oft solche Leute für den Creatorway Podcast.)

Dass einzelne Personen mehr Leser als deutschlandweite Tageszeitung haben können, ist historisch gesehen noch absolut neu.

Dadurch ergeben sich in der Creator Economy super Möglichkeiten. Aber natürlich hat das Ganze auch Probleme mit sich gebracht.

Schleichwerbung zum Beispiel. Hatten viele eine Weile so gar nicht im Griff - wohl auch, weil es einige Personen gab, die in Nullkommanix zu Instagram-Ruhm kamen und gar nicht wussten, wie sie welche Art von Kooperation denn nun kennzeichnen mussten.

Kim Torster, die sich lange intensiv mit dem Thema beschäftigt hat, beobachtet, dass das Schleichwerbungsthema bei Influencern – was in den vergangenen Jahren immer wieder große Wellen schlug – inzwischen abgeflacht ist. Die meisten hätten das im Griff.

Auch “Clickbait” (was wohl eher Online-Magazine betrifft, aber natürlich auch in Social Media Posts immer wieder auftaucht) wird nach Kims Einschätzung weniger.

Was sie allerdings zunehmend beobachtet: Creators und Influencer unterschätzen die Verantwortung, die eine große Reichweiten mit sich bringt.

Eine gute Möglichkeit, mit seiner Reichweite verantwortungsvoll umzugehen, ist, sich anzuschauen, wie “echte Journalist” arbeiten und welche Prinzipien dabei wichtig sind.

Und auch wenn das hier natürlich nur ein erster und in keiner Weise ein umfassender Einblick ist, kann es ja nicht schaden, sich die folgenden Grundprinzipien einmal näher anzuschauen.


Drei Tipps von Kim, wie du als Creator journalistisch(er) arbeiten kannst


#1: Informationen prüfen

Grundsätzlich solltest du immer kritisch sein und wenn möglich überprüfen, ob die Dinge stimmen, die Leute sagen, schreiben oder behaupten. Oder auch, wenn du Fakten findest, auf jeden Fall mehrere Quellen dazu prüfen.

Oft ist nämlich als Creator das Problem vorhanden, dass das „zweite Paar“ Augen fehlt. Dabei ist das Vieraugen-Prinzip ein wichtiges Werkzeug zur Qualitätssicherung bei der Arbeit in Redaktionen. 

Diese Möglichkeit hast du als Creator oft nicht. Trotzdem ist es natürlich wichtig, dass die von dir weitergegebenen Informationen überprüft wurden und richtig sind.


#2: Alternative: Konjunktiv setzen

Tatsache ist: Manchmal ist es schlichtweg nicht möglich, alles zu überprüfen, was du verwendest. Ob nun jemand etwas live gesagt hat oder es einfach nicht nachweisbar ist.

Dann gibt Kim den Tipp, mit dem Konjunktiv zu arbeiten. Dadurch wird klar, dass das nur eine Aussage und nicht unbedingt ein überprüfter Fakt ist.

Kim nennt hier als klassisches Beispiel aus der Startup-Welt, dass jemand erzählt, er hätte bestimmte Investoren an Bord geholt. 

„Dann ist es entweder unsere Aufgabe, das wirklich zu verifizieren, also die Investoren anzuschreiben und zu sagen: Hallo, stimmt das, könnt ihr das bestätigen? Oder wir schreiben halt: Start-up XY oder Gründer XY sagt, er habe diese Investoren für sich gewinnen können. Und dann benutzt man den Konjunktiv, wenn man es nicht prüfen kann - oder keine Zeit dafür hat.


#3: Meinung und Information unterscheiden

Und auch noch richtig wichtig: Für den Zuhörer oder Zuschauer sollte immer vollständig klar sein, was (geprüfter) Fakt – und was deine eigene Meinung ist.

Hier kann man den Leuten aber durchaus zutrauen, das der Kontext einbezogen wird. Dazu Kim: „Menschen sind auch schon in der Lage, eine Meinung zu hören und dann zu sagen: Nee, sehe ich aber ganz anders.“



Fazit: Je größer deine Reichweite, desto wichtiger ist es für dich, dich mit solchen Dingen zu beschäftigen

Wenn du diese sehr grundlegenden Tipps beachtest, kommst du der journalistisch ordentlichen Arbeit schon einen großen Schritt näher. 

Und in der Regel hast du ja auch Zeit, in deine Rolle als Creator hineinzuwachsen:

„Am Anfang hat man oft noch nicht so die riesengroße Reichweite und dann kann man auch nicht so viel Schaden anrichten,“ so Kim.  

Wir hoffen, dass es dir mit diesem kleinen Einstieg in Zukunft ein bisschen leichter fällt, deine Veröffentlichungen journalistisch(er) zu prüfen. Fake News gibt es ja online schon zuhauf, da kannst du dich durchaus positiv abheben, wenn du anders arbeitest. 😊

Mehr zu Kim und ihrer Arbeit findest du hier.


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