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Schriftsteller werden: So baust du dir eine Karriere als Autor oder Autorin auf


Schriftsteller zu sein gehört bis heute zu den absoluten Wunschberufen und vor allem zu den Karrieren, von der niemand so richtig öffentlich zugibt, dass er sie anstrebt - aber in Wirklichkeit würde jeder gerne ein Buch schreiben. 

In diesem Artikel gucken wir uns an, was es eigentlich wirklich braucht, um als Schriftsteller durchstarten zu können und an welchen Problematiken die meisten scheitern. 

Eine Notiz vorab: Natürlich ist jede eigene Schriftstellerkarriere komplett außergewöhnlich, aber es gibt ein paar Sachen, die alle gemeinsam haben. 

Diese werden wir hier zusammen anschauen, damit du Inspirationen für deinen eigenen Weg als Schriftsteller oder Schriftstellerin finden kannst. 

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Die Voraussetzungen: Was du alles brauchst, um durchstarten zu können und welche Rolle Talent spielt

Interessanterweise sind die Werdegänge verschiedener Autoren komplett unterschiedlich. Das bedeutet, es gibt nicht den einen Menschen und du musst auch nicht Schriftstellertum beziehungsweise literarisches Schreiben studiert haben.

Wenn du allerdings möchtest, gibt es zwei sehr bekannte Ausbildungen, die klassischerweise oft Gewinner von Literaturwettbewerben hervorbringen, nämlich die in Leipzig und in Hildesheim. 

Aber nur weil du dort studiert hast, heißt das noch nicht, dass du ein Schriftsteller im Sinne des Wortes bist. 

Welche Rolle spielt Talent und was musst du eigentlich mitbringen?

Die Meinungen hier gehen total auseinander, denn viele Leute sagen, Schreiben ist etwas, was man von Anfang an können muss. Andere sagen, es ist ein Handwerk, was jeder erlernen kann und am Ende des Tages ist es vermutlich eine Mischung aus beiden. Unserer Schätzung nach würden wir sagen, dass es wahrscheinlich zwei bis fünf Prozent Talent sind und der Rest harte Arbeit, Disziplin und Durchhaltevermögen

Vor allem, wenn du einen Roman schreiben willst, ist das keine Sache, die man einfach mal so nebenher macht, sondern für die meisten Leute wirklich harte Arbeit, wenn das ein gutes Werk werden soll. 

Das bedeutet, du musst nicht unbedingt super perfekt schreiben können. 

Es gibt auch sehr viele Autoren, die sich selber als gar nicht die großen Stilisten bezeichnen, aber du musst das Durchhaltevermögen haben, wenn du in der Romanwelt erfolgreich werden willst, lange, lange Stunden an deinem Buch zu sitzen und es immer wieder zu überarbeiten, denn das ist auch das, was später im Lektorat und im Buchprozess auf dich zukommen wird. 

Wie fange ich an, meine Karriere als Schriftsteller aufzubauen?

Heutzutage hast du die Möglichkeit, dir durch eine eigene Plattform oder ein eigenes Publikum selbst ein Sprungbrett in eine Autorenkarriere zu bieten.

Wo es früher einfach die Verlage waren, die sich jemanden rausgepflückt hatten und ganz selten auf unangeforderte Manuskripte geantwortet haben, ist es heute oft so, dass sich Verlage auch angucken, welche Social-Followerschaft man dabei hat oder ob man schon irgendwo in Erscheinung getreten ist, ob man ein Publikum hat und so weiter. 

Artikeltipp: Diese Rolle spielt BookTok heutzutage in der Literaturwelt

Klar, vor allem in der Belletristik gibt es immer noch Leute, die aus dem Nichts zu kommen scheinen und deswegen ist es da nicht unüblich, dass auch Leute ohne eine sogenannte Audience sehr erfolgreich werden, aber nach wie vor hast du bei sehr vielen Verlagen ein besseres Standing, wenn du auch mit einer eigenen Website oder einer eigenen Social-Media-Präsenz aufwartest. 

Das bedeutet, wenn du schon gerade am Schreiben bist und selber noch nicht weißt, wohin sich das führt, ist es auf jeden Fall eine gute Idee, damit schon mal zu starten - wenn du dich denn damit wohlfühlst. 

Wenn nicht, gibt es natürlich immer noch die Option, dich über sichtbare literarische “Leistung” (in Anführungszeichen!), hervorzutun - indem du zum Beispiel an Wettbewerben teilnimmst oder gleichzeitig an Wettbewerben teilnimmst und schon ein längeres Werk schreibst. 

Wie gehe ich meinen Roman an?

Es gibt ganz verschiedene “Methoden” verschiedener Schulen, die einem sagen, wie man bestimmte Romane schreiben soll.

Darin geht es meistens um das Inhaltliche, also nicht wirklich, wie man die Karriere eines Schriftstellers startet, sondern vor allem um die Texte selber, um die Romane, um die Figuren, um die Plots, um die du dich kümmern musst. 

Das heißt, wenn das dein Knackpunkt aktuell ist, dann kannst du hier in diesen Buchtipps nachlesen, wie du das am besten anstellst:

  • “Bird by Bird” von Anne Lammott

  • “Die Geschichten in uns” von Benedict Wells

Darin geht es teilweise um die Motivation, teilweise aber auch um die konkreten Schritte und Überarbeitungsmethoden von Romanen.

Wie viel lässt sich als Schriftsteller verdienen?

Wenn du in einem Verlag Bücher veröffentlichst, ist das meistens keine allzu lukrative Sache, wenn du nicht zu den wenigen Prozent der Bestseller-Autoren gehörst.

Im Durchschnitt bekommst du je nach Taschenbuch oder Hardcover-Ausgabe 8 bis 12 oder ganz selten auch 15 Prozent des Netto-Ladenverkaufspreises, was bedeutet, dass du vom Buchpreis noch die Mehrwertsteuer abziehen musst und davon dann wiederum ein paar Prozent abbekommst. 

Aus diesem Grund gehen immer mehr Autoren direkt auf Self-Publishing-Plattformen sowie Amazons eigene oder betätigen sich anderweitig, denn es ist sehr sehr schwer von Büchern reich zu werden, wenn man nicht zu den oberen Prozent der verkauften Bücher gehört. 

Deswegen musst du dir ganz genau überlegen für deine Karriere als Schriftsteller, wie du das Ganze machen möchtest:

  • Willst du nur Romane schreiben - oder kannst du nebenher auch journalistische Texte schreiben?

  • Hast du einen Haupt-Job, der es dir ermöglicht, in Ruhe an deinem längeren Roman zu arbeiten? (So arbeiten sehr viele Autoren - viele auch, nachdem sie schon sehr viel veröffentlicht haben.)

Es ist absolut keine Schande, auch “kommerzielles” Schreiben zu Geld zu machen. 

Schreiben ist nach wie vor eine sehr lukrative Tätigkeit in Domänen wie Ghostwriting oder Content Marketing. Dagegen ist es nicht unbedingt garantiert, dass du mit literarischem Schreiben Geld verdienst. 

Wenn du des Englischen mächtig bist, können wir hier übrigens die Arbeit von Nicholas Cole empfehlen, der sehr viel darüber spricht, wie man sowohl im Fiction- als auch im Non-Fiction-Bereich Bücher verkaufen oder auch “nur schriftstellerisch aktiv” werden kann und damit Geld verdient. Allerdings muss das natürlich auf Englisch für dich kein Problem sein. Im deutschsprachigen Raum gibt es noch nicht so viele Leute. 

Mein Text ist fertig: Was mache ich mit meinem Romanentwurf?

Die Chancen, deinen Roman als unverlangtes Manuskript veröffentlicht zu bekommen, stehen leider deutlich schlecht. 

Aber du kannst natürlich die Dinge machen, die sich langsam aus den USA auch in den deutschsprachigen Raum bewegt haben. 

Der Klassiker darunter ist, dir eine Literatur-Agentur zu suchen. 

Agenten sind in stetigem Austausch mit Verlagen und sind eine Art Vorfilter in der Verlagsbranche geworden. Das bedeutet, Agenten schauen sich diverse Manuskripte von neuen oder alten Autoren an und bieten sie den Verlagen an, für die sie passend erscheinen könnten. 

Sollte es zu einem Vertrag kommen, bekommen Agenten dafür typischerweise einen Anteil deines Honorars. Das bedeutet, von den wenigen Prozent, die du als Autor vom Buch verkauft für dich bekommst, bekommen die Agenten auch noch einen Teil ab. 

Dies ist zwar unangenehm, was das Finanzielle angeht, aber meistens sind Agenten einer der Hauptwege, überhaupt erst zu einem Vertragsverlag zu kommen. 

Deswegen sind Agenten heutzutage vermutlich die am häufigsten verwendete Art, zu einem Verlag zu kommen. 

Bei Agenten musst du unbedingt darauf achten, dass seriöse Agenten kein Geld im Voraus verlangen, sondern erst bezahlt werden, wenn wirklich Tantiemen fließen. 

Wenn du also einem Agenten begegnest, die für die Vermittlung vorab Festbeträge haben möchten: Lieber Finger weg.

Was muss ich machen, bevor ich mit meinem Buch an einen Verlag oder eine Agentin herantreten kann? 

Agenten müssen in deinem Roman neben deinem Stil bereits sehen können, worum es geht und ob du die “Geschichte über lange Zeit halten kannst”. 

Bei Sachbüchern werden ganz oft Bücher nur auf Basis eines Exposés und einer Leseprobe verkauft. Bei literarischen Werken wollen die meisten Agenten und die meisten Verlage dagegen gerne das gesamte Werk bereits vorliegen haben, denn nur so wird erkannt, ob die Geschichte in sie stimmig ist, ob der Plot auch ordentlich aussieht und so weiter. 

Wenn du ganz sicher gehen willst, dass dein Buch ordentlich ist, kannst du vorher mit jemandem zusammenarbeiten, der es mit zusammen lekturiert. Es gibt aber auch einige Agenten, die das Ganze lieber in der Rohform sehen wollen, um deine Fähigkeiten besser einschätzen zu können. 

Ohne oder mit Agent: Verlage möchten ein Exposé haben

Wenn du es ohne einen Agenten versuchen möchtest, musst ein ordentliches Exposé erstellen. 

Für viele literarische Autoren sind diese Exposés sehr schwierig, weil sie unter anderem erfordern, dass du sehr kommerziell über dein Buch nachdenkst:

Also welche Zielgruppe es hat, welches Genre das Ganze zuzuordnen ist und wie die Figuren zueinander stehen. 

Außerdem muss die Handlung in wenigen Stichpunkten auf den Punkt gebracht werden. 

Viele Autoren holen sich hier Hilfe, weil das Exposé oft nicht intuitiv richtig gemacht wird. Eine Anbieterin für Hilfe bei Roman-Exposés ist zum Beispiel Kati Herztsch von Greta schreibt.

Was sind Erfolgskriterien von Schriftsteller-Karrieren?

Selten passiert es, dass Schriftsteller direkt einen Volltreffer landen. Wenn du das schaffst, bist du einer der ganz wenigen Auserwählten. Die allermeisten anderen schaffen das jedoch nicht.

Deswegen solltest du dich für den letzteren Fall vorbereiten. 

Die einfache Antwort, wie gerade kommerzielle Autoren sehr lange im Game bleiben, ist, dass sie immer wieder neue Bücher veröffentlichen. Am besten in derselben Kategorie.

Das bedeutet: Sobald du erstmal etwas veröffentlicht hast, solltest du bereits am nächsten Werk sitzen. Das wiederum bedeutet auch, dass es deutlich besser ist, wenn du eher ein Jahr statt zehn Jahre pro Buch brauchst, da Leute so besser neue Sachen von dir lesen können. 

Es ist wirklich oft der Fall, dass Leute einen Roman eines Autoren entdecken und dann noch die gesamte Backlist (also das Archiv der “älteren Titel”) nachlesen. Das bedeutet wiederum, dass es für dich besser ist, wenn du mehrere Bücher in deinem Portfolio hast. 

Wenn du jetzt ganz am Anfang stehst, musst du natürlich erstmal mit dem Ersten anfangen, aber es ist auf jeden Fall, wenn du das Ganze als wirklichen Beruf aufbauen willst, meist nicht damit getan, einen einzigen Roman zu schreiben. 

Selbst große Schriftsteller, die erfolgreich sind, hauen Jahr für Jahr neue Bücher raus, denn dadurch haben sie ein immer größeres Portfolio, aus dem die potenziellen Leser und Leserinnen auswählen können. Das würden wir auch dir empfehlen.

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