Einblicke von Kim Torster – Teil 1: Pressearbeit und Tipps für deinen Pitch
Kim Torster ist Redakteurin und Podcast-Host bei Gründerszene.
Bis zu ihrem Wechsel im Juni war sie bei Business Insider für den Schwerpunkt "Creator Economy und Influencer" verantwortlich. Creatorway hat mit ihr gesprochen und einige Insider-Tipps für euch gesammelt.
In diesem ersten Artikel geht es darum, wie das mit der Pressearbeit von Unternehmen so funktioniert. Und wie du deine Chancen, bei Nachrichtenportalen wie Business Insider gefeatured zu werden, deutlich erhöhen kannst.
Im zweiten Artikel Als Creator journalistisch(er) arbeiten schauen wir uns dann etwas näher an, wie du als Creator journalistischer arbeiten und damit mit der Reichweite deiner eigenen Kanäle verantwortungsvoller umgehen kannst.
Bevor wir direkt ins Thema einsteigen, hier aber erstmal etwas Info, damit du direkt weißt, wer Kim Torster überhaupt ist.
So kam Kim Torster zum Thema „Creator Economy“
Bei vielen Leuten kann man schon aus ihren früheren Berufserfahrungen lesen: Okay, da hat sich jemand echt schon sehr mit dem Thema beschäftigt.
Für Kim stand fest: Journalismus, das sollte es sein. Sie arbeitete eine lange Zeit als freie Journalistin, vor allem für Wirtschafts- und Arbeitsthemen, unter anderem auch für Business Insider. Bis sie dann bei eben jenem Medium entdeckte, dass es dort eine Stellenausschreibung für jemanden gab, der sich komplett auf Influencer und die Creator Economy spezialisieren sollte.
„Und habe dann ein bisschen recherchiert und habe gemerkt: Es gibt in Deutschland keinen Redakteur oder keine Redakteurin, die nur diesen Schwerpunkt bearbeitet”, so Kim. „Das fand ich super spannend, weil ich dachte, dann kann ich mich da vielleicht als Expertin etablieren.”
Genau wie wir hier bei Creatorway fand auch Kim, dass das Thema Creator Economy ein spannendes Gebiet ist: “Ich finde, es ist ein super relevantes Thema, was auch zu wenig beobachtet wird."
Seit Juni berichtet Kim nun für Gründerszene (Teil von Business Insider) - und trotz anderem Schwerpunkt sind die Überschneidungen deutlich. Damit sitzt Kim heute also am Schnittpunkt zwischen Creators und Unternehmern.
Eine Auswahl spannender Artikel von Kim über die Creator Economy
Seit zwei Monaten ist Kim zusätzlich Co-Host des Gründerszene-Podcasts, den du dir hier anhören kannst:
Sehr spannend ist es auch, Kim auf LinkedIn zu folgen - dort hat sie nicht nur ein super Banner 😊, sondern postet auch regelmäßig über spannende Inhalte. Hier folgen!
Jetzt sehen wir uns also Kims Tipps an, wie du mit deinem Business leichter “in die Presse kommen” kannst.
Denn durch ihre Position bei den großen Online-Wirtschaftsmedien Business Insider Deutschland und Gründerszene bekommt sie natürlich viel auf den Tisch. Und weiß genau, was nicht funktioniert.
Durch Pressearbeit die Bekanntheit erhöhen
Warum Presse heute überhaupt immer noch relevant für dich ist? Egal, ob du noch frisch im Game oder schon am “Hochskalieren” bist:
Eine der großen Herausforderungen insbesondere junger Unternehmen und Startups ist oft: Fehlende Bekanntheit. Und da wenden sich viele dann mit Pressemitteilungen an etablierte Print- und Online-Medien wie zum Beispiel Gründerszene.
Das bestätigt auch Kim: „Startups sind ja auch immer darauf bedacht, irgendwie bekannt zu werden, bei Google aufzutauchen und so weiter. Das ist ja der Grund, wieso wir so gut mit Startups zusammenarbeiten können. Weil die ja auch ganz oft auf uns zukommen und gerne in die Medien wollen, weil Bekanntheit immer ein riesengroßer Punkt ist.“
Da ist die nächste Frage natürlich: Wie genau soll das gehen?
Konkrete Tipps für deinen Pitch bei Gründerszene und Business Insider
„Wir berichten nicht über alles, was bei uns im E-Mail-Postfach landet“, sagt Kim. „Das soll schon eine Fallhöhe haben und irgendwie interessant sein.“
Was irgendwie interessant ist?
Schwierig, das auf eine Sache oder zwei runterzubrechen.
Trotzdem hat Kim ein paar Tipps, wie du deinen Pitch verbessern und die Chancen auf einen Artikel oder ein Feature erhöhen kannst:
#1 Spannender Einstieg
Überlege dir gut, wie dein Anschreiben den Empfänger direkt abholt. Typische langweilige Pressemitteilungen funktionieren nicht so gut bis gar nicht.
Das Ganze muss innerhalb kurzer Augenblicke klar machen: Worum geht es hier? Warum sollte ich weiterlesen?
Überlege dir deswegen immer: Wie kannst du den wichtigsten Punkt so zur Geltung bringen, damit jemand neugierig wird, der täglich viele Mails bekommt?
#2 Das Wichtigste nicht verstecken (schon gar nicht in PDFs)
Schwierig findet Kim es auch immer, wenn einem einfach ein PDF im Anhang gesendet wird, ohne dass vorher in der Mail kurz zusammengefasst wird, worum es geht. “Wenn das jeder machen würde, müsste ich theoretisch jeden Tag 20 Seiten PDFs lesen”, sagt Kim. “Wenn es mal stressig ist, öffne ich das PDF dann erst gar nicht – oder überfliege nur den ersten Absatz.”
Stattdessen lieber wirklich das Wichtigste in ein, zwei Sätzen zusammenfassen.
Die Details kommen dann erst danach.
Beantwortet am besten die Fragen: Weswegen sollte über euch berichtet werden? Was ist das Besondere daran?
Ein Tipp von Kim: “Konzentriert euch darauf, was euch von eurer direkten Konkurrenz abhebt. Was macht ihr wirklich anders als andere? Werdet dabei so konkret wie möglich. Phrasen wie “Wir revolutionieren die Branche!” stehen in jeder zweiten Mitteilung – haben dadurch ihren Wert verloren – und sind auch einfach nichtssagend.”
#3 Belegbare interessante Fakten hervorheben
„Bei uns läuft tatsächlich ganz, ganz viel über Zahlen, Daten, Fakten“, gibt Kim als weiteren Tipp. „Also wenn Startups neue Finanzierungen abgeschlossen haben, insbesondere wenn die hoch sind, dann ist das natürlich immer ein Ding. Oder wenn Leute investiert sind, die bekannt sind - und hier kommen natürlich auch wieder Creators und Influencer ins Spiel.“
Natürlich überprüfe die Redaktion noch einmal, ob das nicht „totaler Mist“ sei. Aber wenn alles stimme, dann sei das auch immer ein Grund, darüber zu berichten.
#4 Pitch-Decks ziehen (fast) immer
Wenn Investorengelder eingesammelt wurden, interessiert das richtig viele Leute. Insbesondere: Wie genau hat das Start-up Investoren überzeugt?
„Start-ups wollen da oft nicht so gerne Einblicke geben,“ so Kim. Aber gerade deshalb veröffentlicht Gründerszene gerne spannende Pitch-Decks - das wird regelmäßig viel gelesen.
Die sind damit eine gute Möglichkeit, in die Berichterstattung reinzukommen.
#5 Absolutes No-Go: Dubiose Angebote machen
„Ich kriege immer wieder E-Mails, wo Leute mit mir quasi einen Deal machen wollen und sagen: Ja, was kostet denn bei euch so ein Artikel? Und dann sage ich immer: Ich bin Journalistin, es kostet gar nichts, aber du kommst hier nicht rein“, sagt Kim.
„Das finde ich manchmal wirklich erschreckend. Dass viele anscheinend einfach nicht kapieren, dass wir natürlich nicht käuflich sind. Damit würden wir unseren ganzen Credit verspielen.“
Deswegen: Don’t do it!
Wenn du Creator bist und selbst Tipps für journalistische Arbeit brauchst, lies Teil 2 dieser Artikelreihe.
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