35.000 Follower in 3 Monaten: Die smarte organische Wachstums-Taktik von Unicake 🎂 (mit Luisa Gallardo Leon)

Luisa Gallardo Leon ist Gründerin und CEO des E-Commerce Kuchen Start-ups Unicake und verrät mir in unserem Gespräch, wie sie das Unternehmenswachstum rein organisch und ziemlich erfolgreich über Social Media angekurbelt hat.

Luisa erzählt wie sie es geschafft haben, innerhalb von nur wenigen Monaten eine Community von 35.000 Followern aufzubauen. Sie verrät welche Content-Strategie sie verfolgen und warum Storytelling dabei eine so wichtige Rolle spielt.

Außerdem verrät Luisa welche Pläne sie bei Unicake in diesem Jahr und langfristig verfolgen. 🙀🙌

Inhaltsverzeichnis:

    Übrigens: Diesen Artikel und Podcast gibt es auch als Video:

    Oder du hörst dir den Podcast in deiner Lieblings-App an:


    Der Weg zum eigenen Start-up

    Luisa träumte schon während der Schulzeit davon, ihr eigenes Start-up zu gründen. Trotzdem hängte sie aus Vernunftsgründen nach dem Abi erstmal ein Studium in Ernährungswissenschaften dran - das kommt ihr heute zugute.

    Der Startschuss

    Gegen Ende des Studiums wurde Luisa schwanger und hatte während der Elternzeit richtig viel Zeit, darüber nachzudenken, was sie eigentlich machen möchte. Auf Instagram fand sie eine Influencerin, die eine Kuchenbox geschickt bekam und war direkt Feuer und Flamme für diese Idee.

    So fand Luisa ihre Nische und das war der Startschuss für Unicake.

    Gründen mit Kleinkind - ääh, what?!

    Dass Luisa mit einem Kleinkind aus der Elternzeit heraus gründete, fanden natürlich nicht alle gut. Eine Selbständigkeit ist ja nicht sicher und so. 

    Aaber Luisa stand ja nicht alleine da, sondern hatte ihren Mann an ihrer Seite. Der blieb erstmal in seinem Vollzeitjob, um die Familie zu finanzieren und stieg später voll bei Unicake mit ein.

    So konnte Luisa erstmal an der Marketingstrategie feilen und sich voll und ganz auf das Business konzentrieren. Klar ist das mit Kleinkind nicht ganz so einfach, weil man zeitlich nicht so flexibel ist. Aber wenn man sich organisiert, klappt das ziemlich gut. 


    Social Media als Marketing-Kanal

    Luisa und ihr Mann haben am Anfang überlegt, wie sie ihr Unternehmen am besten vermarkten können. Und was liegt da am nächsten - klar, Social Media! 

    Aber ganz so einfach war’s dann doch nicht

    Social Media floppte

    Das kriege ich auch hin!”, dachte sich Luisa, als es darum ging, ihr Start-up in den sozialen Medien sichtbar zu machen. Denn als regelmäßiger Konsument von Instagram & Co. kriegt man ja eigentlich mit, worauf es ankommt und hat das Gefühl, dass alles super easy ist.

    Und doch scheiterte es irgendwie an der Umsetzung. Wenn man dann abliefern muss, ist Social Media Content nämlich auf einmal gar nicht mehr so einfach.

    Also probierte sich Luisa durch, lud Videos hoch und testete verschiedene Strategien aus. Als nichts funktioniert hat und der Frust immer größer wurde, hängte Unicake Social Media erstmal für ein paar Monate an den Nagel.

    Die Pause nutzten Luisa und ihr Mann, um sich erstmal zu sortieren und zu finden. Sie haben sich gefragt, was die Leute überhaupt sehen wollen und wie sie es schaffen, ihren Content authentisch zu gestalten. 

    Irgendwann fanden die Beiden dann ihren Weg zur erfolgreichen Social Media Strategie.

    Storytelling ist der Schlüssel

    Was erwarten die Leute, wenn sie Social Media durchscrollen? Richtig - sie wollen unterhalten und mitgenommen werden. Deshalb funktioniert das Storytelling im E-Commerce auch einfach am besten.

    Also fingen Luisa und ihr Mann an, authentische und natürliche Videos zu drehen, die sie lieber unperfekt als gar nicht hochgeladen haben. Innerhalb kürzester Zeit bauten sie sich so eine riesige Community auf.

    Manchmal vertont Luisa auch ein Video und erzählt dabei etwas, das wenig bis gar nichts mit den Bildern im Video zu tun hat. Sie hat einfach gemerkt, dass die Kunden eine Geschichte hören und nicht unbedingt das Produkt sehen wollen.

    Außerdem hat sie sich angewöhnt, auch Versprecher und kleine Fehler in den Videos zu lassen, weil diese einen nahbar machen. Mit dieser Strategie hat Unicake es geschafft, sage und schreibe 35.000 Follower auf den verschiedenen Plattformen für sich zu gewinnen.


    Zwischen Business und Bürokratie

    Auf ihrem Weg in die Selbständigkeit musste Luisa einige Hürden nehmen, die vor allem der deutschen Bürokratie geschuldet waren. Unter anderem waren die Voraussetzungen für das Lebensmittelgeschäft eine krasse Barriere.

    Voraussetzungen erfüllt

    Mal eben ein Gewerbe anzumelden, um Kuchen zu verkaufen, stellen sich die meisten wahrscheinlich ziemlich easy vor. Einfach ab zum Gewerbeamt, den Wisch ausfüllen und fertig, oder?

    Ääh, nope! I’m sorry to disappoint you, aber in Deutschland darf man tatsächlich nur Kuchen verkaufen, wenn man Bäcker- oder Konditormeister ist. Oder wenn man, wie Luisa, Ernährungswissenschaften studiert hat. Dann bekommt man mit etwas Glück eine Sondergenehmigung.

    Bei Luisa hat das glücklicherweise super gut funktioniert, aber der Lebensmittelverkauf ist in Deutschland auch noch an andere echt krasse Bedingungen geknüpft. Die alle im Auge zu behalten, ist oft gar nicht so einfach.

    Ausgebucht!

    Trotz der vielen Hürden sind Luisa und ihr Mann drangeblieben und haben Unicake immer weiter vorangetrieben. In ihren Videos legen sie viel Wert darauf, das Unternehmen so zu präsentieren, wie es nun mal ist: ein kleines Start-up, das alles noch selbst macht. Sie verzichtet bewusst darauf, Unicake größer zu machen als es ist, um kein falsches Bild zu erschaffen.

    Genau durch diese ehrliche und authentische Darstellung haben sie es nach kurzer Zeit geschafft, für mindestens 4 Wochen im Voraus ausgebucht zu sein. Dabei achten sie immer darauf, nicht zu viele Kunden anzunehmen, um ihr Versprechen auch wirklich halten zu können.

    Es wird Zeit für neue Räume

    Um den vielen Kundenanfragen gerecht zu werden, muss Unicake über kurz oder lang in neue Räume umziehen und mehr Personal einstellen. Allerdings gibt es auch hier wieder extrem viele Auflagen, die erfüllt werden müssen, um in den Hallen Lebensmittel herstellen und verpacken zu dürfen. 

    Außerdem werden Luisa und ihr Mann bei der Suche nach einem neuen Firmensitz oft mit den typischen Vorurteilen konfrontiert. Denn viele Vermieter können sich nicht vorstellen, dass ein so junges Start-up mit so jungen Inhabern auch die Miete für die Gewerbefläche zahlen kann.

    Aber auch bei diesem Thema denken die Beiden gar nicht ans Aufgeben und suchen fleißig weiter, um ihren Service weiter ausbauen zu können. 💪


    Learnings

    Auf dem Weg zum erfolgreichen Business gibt es natürlich auch einige Dinge, die man erst mit der Zeit lernt. Luisa hat ihre Learnings aus dem Business-Aufbau mit mir geteilt: 

    Selbstsicherheit: Glaub an deine Idee und sei dir bewusst, dass deine Strategien funktionieren. Lass dich nicht von anderen kleinreden und vergleiche dich auch nicht ständig mit anderen Unternehmen. 

    Geduld: Erfolg kommt nicht über Nacht, auch wenn das echt cool wäre 😄. Deshalb muss man auch in Zeiten, in denen es nicht so gut läuft, auf jeden Fall dranbleiben.

    Wachstum beobachten: Am Anfang kann es einem zwar gar nicht schnell genug gehen, aber ein zu krasses Wachstum ist meistens eher kontraproduktiv. Wachse lieber langsam, aber stetig.

    Ich bin auf jeden Fall von Unicake überzeugt und gebe bestimmt auch mal eine Bestellung auf. 


    Und wenn du jetzt auch richtig Bock auf Kuchen-Content hast, dann hör dir die GANZE Geschichte von Luisa im Podcast an:

    👉 Suche jetzt in den gängigen Podcast-Apps nach CREATORWAY, Folge #0103!

    • Uneditiertes Transkript der Podcast-Folge:

      [00:00:00.240] - Victoria Weber

      Heute im Creatorway Podcast zu Gast ist Luisa von Unicake. Und Unicake ist ein cooles Startup im Bereich Kuchen. Das heißt, da kannst du Kuchen an Leute schicken lassen, frisch gebacken, super lecker und ich habe die Seite gerade offen und das ist echt schwer, sich das anzugucken, ohne sofort bestellen und essen zu wollen. Von daher schwieriges Gespräch, aber super spannend. Denn sie hat zusammen mit ihrem Partner dieses Startup gegründet, nebenher übrigens auch noch ein Kleinkind dabei und als mögliche, also richtig krass und hat das über Social Media angekurbelt. Und sie hat es geschafft bzw. Sie haben es geschafft, 35.000 Follower über verschiedene Plattformen hinweg innerhalb von drei Monaten zu bekommen, nachdem einiges anderes gescheitert ist. Das heißt, sie haben am Anfang ein paar Sachen probiert, ihren Job zu promoten, hat alles nicht so gut geklappt. Und das, was geklappt hat, darüber reden wir in dieser Folge. Ich persönlich finde es super, super spannend, denn es gibt auch noch so ein paar Punkte, die wir mit angucken, z. B. Was denn eigentlich auch so die Schwierigkeiten sind von physischen Produkten, was die Begrenzungen sind und wo man vielleicht dann auch manchmal so ein bisschen dieses berüchtigte SHINE OBJKT Syndrom bekommt.

      [00:01:05.440] - Victoria Weber

      Von daher Bühne auf für Luisa und ich weiß, es wird schwer sein. Es wird die ganze Zeit Kuchen gehen. Aber wenn du schon mal bestellen willst, dann auf Juni-Cake. De kannst du dir das angucken. Das ist wirklich richtig cool. Und schau dir unbedingt auch den TikTok Account an. Wir verlinken alles in den Shownotes, denn das ist wirklich sehr, sehr cool vom Content her, wie sie das machen und wie sie das machen. Darum geht es jetzt. Du hörst den CreatorWaste Podcast mit mir, Victoria Weber. Hier geht es Unternehmer-Tum, Online-Marketing, spannende Profile in der Creator Economy, Geschäftsideen, Trends und regelmäßig Behind the Scenes von mir und meinen illustren Gästen. Schön, dass du zuhörst. Luisa, wir steigen direkt ein mit der Hintergrundgeschichte. Erzähl uns doch mal, wie es zu Unicake kam und wieso ihr in die Kuchenbäckerei eingestiegen seid.

      [00:02:03.880] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, also dafür muss ich vielleicht so ein bisschen zurückgehen. Ich habe relativ früh schon großes Interesse gehabt für Start-ups. Also schon während der Schulzeit auf dem Gymnasium, da gab es dann so Start-Ups wie MyMüsli. Das fand ich super spannend. Das hat mir super gut gefallen und ich wusste auch schon relativ früh, dass ich in die Richtung gehen möchte. Aber nach dem Abi steht man halt da und denkt sich gut, ich möchte eigentlich ein Start-Up machen, aber irgendwie keine Idee und irgendwie vielleicht doch erst mal studieren. Hab dann studiert Ernährungswissenschaften, weil mich das zu dem Zeitpunkt einfach interessiert hat. Und dann genau bin ich schwanger geworden gegen Ende des Studiums und war dann in der Elternzeit und hatte dann sehr viel Zeit, mir Gedanken zu machen, was ich denn eigentlich machen möchte. Und tatsächlich war es dann so, dass ich was gesehen habe auf Social Media, auf Instagram, und zwar in England, wo eine Influencerin eineKuchen Box geschickt bekommen hat. Und dann habe ich gedacht: „Hey, das ist ja voll cool. Warum gibt es das hier nicht? Und das war irgendwie so der Startschuss. Also dann habe ich angefangen zu recherchieren. Ich habe geguckt: „Okay, was gibt es denn für Anbieter?

      [00:03:12.100] - Luisa Gallardo Leon

      Kann man Kuchen online bestellen? Wie sieht das aus? Sind die auf Social Media? Was kann man noch rausholen? Und habe dann sehr schnell gemerkt, dass da eigentlich eine sehr große Marktlücke ist und dass da sehr viel Potenzial ist.

      [00:03:24.480] - Victoria Weber

      Kann ich nur so bestätigen. Ich habe ja schon im Vorgespräch dir ganz kurz erzählt, dass ich persönlich auch immer vier Leuten Kuchen schicke und da gibt es echt so ganz wenige Anbieter. Und ganz oft habe ich persönlich auch immer gedacht, irgendwie, ich kann denen auch nicht immer das Gleiche schicken, das geht nicht. Von daher finde ich das sehr, sehr gut und ich werde definitiv auf jeden Fall in Zukunft, jetzt habe ich es natürlich schon verraten, aber ich werde definitiv in Zukunft auch mit Unicake was verschicken. Und was ich total spannend finde, dass du auch mit Ernährungswissenschaften ja dann quasi auch was Fachliches in die Richtung gemacht hast. Und eigentlich gibt es ganz viele Sachen, die dich in dieser Sache spannend finden. Also erstens, dass du schon während der Schulzeit das wusstest, das finde ich sehr spannend. Ich persönlich war genauso jemand. Ich wusste schon mit 13, 14, ich werde was gründen und alle denken, ja komm, mach erst mal die Schule fertig und so. Ich habe dann ein bisschen ein paar Schlenker genommen, aber ich habe auch mit 23 mein Unternehmen gegründet. Aber bei dir ist es natürlich noch krasser, weil du hast dann auch direkt ein Kind in so einem super jungen Alter gekriegt, sozusagen sehr unter dem Durchschnitt altersmäßig.

      [00:04:21.920] - Victoria Weber

      Und da hätten einem wahrscheinlich die meisten Leute erst mal abgeraten, alles gleichzeitig zu machen, oder?

      [00:04:26.550] - Luisa Gallardo Leon

      Absolut. Also ich persönlich würde das auch niemandem raten. Ich hätte das jetzt auch anders geplant, wenn ich es geplant hätte. Tatsächlich glaube ich aber, dass das irgendwie auch ein bisschen zusammenhängt. Ich glaube, wenn ich jetzt nicht Mama geworden, hätte ich vielleicht noch einen Master gemacht, ich hätte irgendwo ein Praktikum gemacht. Ich hätte wahrscheinlich doch auch erst mal angefangen zu arbeiten. Und dadurch, dass ich dann aber wirklich mit 23 in der Elternzeit saß, es war Corona und ich hatte irgendwie so viel Headspace. Ich hatte so viel Zeit, mir Gedanken zu machen und ich finde, wenn man in so einem Trott drin ist, auch von dem Bildungssystem her, dann macht man sich ganz oft gar nicht so Gedanken, sondern man geht einfach den nächsten Step und den nächsten Step. Und deswegen glaube ich, es war zwar schwer, aber es war auch eine Chance.

      [00:05:11.730] - Victoria Weber

      Voll gut. Das ist total lustig, dass du gesagt hast, mit dem nächsten Step und nächsten Step. Bei mir war es nämlich genau so. Ich dachte erst okay, erst mal schulfertig machen, okay, erst mal Bachelor, okay, erst mal Master. Und im Master, als ich mir dann gedacht habe, so Moment mal, jetzt Stopp! Als nächstes kommt ja dann erster Job, erste Förderung, erstes dies und das. Ich breche diesen Zyklus jetzt hier auf und mache diesen Master noch als meinen letzten offiziellen Stempel fertig, sozusagen. Und im Master selber habe ich es dann auch schon quasi gewagt. Weil ich hatte genau das gleiche, weil man von außen ist ja immer so der Weg, wo klar ist, wo es hinführt und immer noch so hier, dann das. Aber das führt einen ja im Prinzip am Ende bis zum bis zum Tod. Wenn du sagst immer so jetzt der nächste typische Schritt und es gibt nie den perfekten Zeitpunkt. Von daher. Ja, ich glaube sogar.

      [00:05:51.490] - Luisa Gallardo Leon

      Umso länger man den Weg geht, umso schwerer ist es dann auszusteigen.

      [00:05:56.080] - Victoria Weber

      Das war nämlich genau meine Motivation, wo ich gesagt habe, wenn man sich erst mal an dieses Gehalt gewöhnt hat, dann wieder zurückzugehen zu diesem studentischen Status, quasi erst mal nichts zu verdienen, ist natürlich viel schwieriger, wenn man von einer höheren Fallhöhe kommt. Und das gleiche ist, glaube ich, auch mit den Kindern der Fall. Ich glaube, du hast ziemlich viel auch richtig gemacht, ohne dass du es geplant hast.

      [00:06:14.080] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, ich denke auch. Genau. Ich habe halt ehrlicherweise auch nie Vollzeit gearbeitet. Also ich arbeite aktuell Vollzeit, aber ich war nie Vollzeit angestellt. Vielleicht muss man es so sagen. Dadurch habe ich nie, ich habe nie ein volles Gehalt gehabt und habe einen super niedrigen Lebensstandard. Also das hat sich einfach durchgezogen seit dem Studentensein hat sich da nicht so viel verändert. Und ich glaube, das ist eigentlich eine sehr gute Voraussetzung fürs Gründen, weil da hat man, kann man sich den Lebensstil meistens auch nicht so leisten.

      [00:06:44.000] - Victoria Weber

      Nee, kann man nichtAlso am Anfang, also das fand ich auch am Anfang, man sieht dann halt so, gerade wenn man jetzt noch weiter studiert oder so und die Masterleiter, die kriegen dann alle diese ganzen krassen, teuer bezahlten Jobs. Man denkt sich so, war das so smart, was ich hier mache? Weil das ist ja dann eher so ein bisschen langfristig. Der, der die Upside ist erst langfristig, von daher. Aber das ist schon. Das ist schon echt so eine Sache, was, was wenn man, wenn man auf einem Lebensstandardniveau anfängt, wo man so mega weit nach oben geflogen ist, dann ist man da glaube ich auch so ein bisschen wagenmutiger. Von daher. Aber das ist so ein Nebenthema. Das wollte ich nur kurz erwähnen, weil ich das mega spannend fand. Und das ist natürlich auch eine Geschichte. Ich meine, du hast ja das Ding nicht alleine gegründet. Wie kommt das dazu? Weil mit Paares Gründung Partner, das finden manche Leute ganz schlimm. Manche sagen, es ist das Beste, was man machen kann. Was ist dein Tag dazu?

      [00:07:30.280] - Luisa Gallardo Leon

      Also ich muss sagen, ich finde auch, dass das Beste ist, was man machen kann. Also vorausgesetzt, man hat irgendwie eine schöne Partnerschaft und es passt. Aber letztendlich ist es halt so, dass mein Mann und ich gemerkt haben Okay, wir wollen irgendwo das Gleiche im Leben erreichen. Wir sehen uns halt beide an dem gleichen Punkt in fünf zehn Jahren und irgendwie können wir da zusammen darauf hinarbeiten. Und das finde ich irgendwie super cool. Und ich könnte mir auch gar nicht so richtig vorstellen, wenn ich das jetzt ganz alleine machen würde und er würde irgendwie, sage ich jetzt mal, normal seine Arbeit machen und normal seine Karriere machen wollen. Ich weiß gar nicht, ob ich so viel mit ihm darüber reden könnte. Und so ist er halt, steckt er halt voll mit drin, sitzt mit im Boot und also bisher hat es auch wahnsinnig gut geklappt tatsächlich.

      [00:08:15.650] - Victoria Weber

      War es bei ihm auch so, dass er direkt reingewipst ist oder hat er schon vorher bei ihm woanders gearbeitet?

      [00:08:19.940] - Luisa Gallardo Leon

      Nee, eigentlich. Also unsere Tochter kam zur Welt und er hat dann noch seinen Master gemacht und hatte dann eigentlich auch noch einen Plan gehabt, halt irgendwie ja dann in ein größeres Unternehmen zu gehen, in bestimmte Richtungen dann zu gehen und hat auch als Werkstudent gearbeitet. Und ich glaube, ich habe aber immer mehr so ihn so ein bisschen angefixt und habe gesagt Guck mal, so können wir das doch machen. Und dann haben wir die Möglichkeiten und dann haben wir später die und die Freiheiten und wie das einen erfüllen kann. Und er war da schon auch sehr offen für und war dann auch relativ schnell, wo er gesagt hat Ja, er glaubt an die Idee und er hat da an sich auch schon Lust drauf und hat tatsächlich dann auch seine Master Thesis über unser Geschäftsmodell geschrieben. Genau das war dann so eigentlich auch für ihn den Status, wo er dann so mit rein ist. Also er ist dann auch ganz lange nicht operativ mit rein, weil er halt dann doch Vollzeit gearbeitet hat, uns überhaupt zu finanzieren. Aber so mental war er schon drin. Auf jeden Fall.

      [00:09:19.920] - Victoria Weber

      Cool. Das ist natürlich auch noch mal eine Sache, wenn man da drüber quasi die Arbeit schreibt, dann kann man sich ja wahrscheinlich auch noch mal analytisch vor sich selber noch besser rechtfertigen. Okay, eigentlich ist das schon ziemlich cool, was wir da machen. Ja, schon. Ja, dann hat man das noch mal so schriftlich schwarz auf weiß. Aber cool. Das heißt, ihr seid jetzt quasi beide Kuchen-Bäcker sozusagen von Woof, was ich mega cool finde. Also das ist ja auch so ein bisschen der Traumjob. Und ich habe mir vor diesem Interviews total viele TikToks angeguckt und das ist ja eine der Sachen, was du auch eben gesagt hast, das machen halt ganz, ganz viele nicht, dass man einfach sagt Okay, was passiert hinter den Kulissen? Ihr habt ja auch ganz bewusst euch dazu entschieden zu zeigen, so ihr seid klein, ihr seid also so ein bisschen die Hintergrundgeschichte. Du bringst auch deine Gründer-Stories immer sehr viel rein, was ich auch super spannend finde. Das heißt, wir müssen jetzt erst mal so ein bisschen über diese organische Taktik reden, weil ich muss mal ganz kurz hier öffnen, ich habe das offen. Ihr habt bei YouTube schon über 20.000 Abonnenten, quasi bei Instagram 7000 und bei TikTok 8.900, was im Prinzip aber auch egal ist, weil eure Videos, also hier ist zum Beispiel eins, was eine halbe Million Leute erreicht hat bei TikTok, also crazy Zahlen für ein Startup, was jetzt echt noch nicht super alt ist.

      [00:10:27.220] - Luisa Gallardo Leon

      Wie.

      [00:10:28.480] - Victoria Weber

      Kam es dazu mit diesem Marketing? Du hattest wahrscheinlich auch schon ein paar andere Sachen probiert. Also wie kamst du so dahin zu sagen okay, wir gehen jetzt voll auf diese auf diese Video Schiene?

      [00:10:38.800] - Luisa Gallardo Leon

      Am Anfang, also ganz am Anfang haben wir gesagt, ja, wir machen Social Media. Irgendwie sagt jedes Startup so Ja, eure Marketingstrategie, ja Social Media irgendwie uns da zeigen, Beiträge machen und so weiter. Und wenn man auch/ man ist ja selber jahrelang Konsument und denkt dann relativ schnell ach das kriege ich hin. Ich sehe das ja immer bei anderen, das kriege ich hin. Aber tatsächlich, wenn man dann wirklich mal da sitzt und da abliefern muss, merkt man, dass es unglaublich schwer ist und dass man eigentlich gar keinen Plan davon hat. Und so war es bei uns am Anfang auch. Social Media hat am Anfang überhaupt nicht funktioniert. Also gar nicht. Und dann natürlich frustet es auch. Du kriegst dann auf ein Video 100 Aufrufe. Ja, macht nicht wirklich Spaß. Wir haben dann tatsächlich auch eine kurze Zeit mit einer Agentur zusammengearbeitet für Paid Social Ads, weil wir dachten Gut, vielleicht irgendwie müssen wir das mal machen. Das macht ja irgendwie auch jeder im E-Commerce. Haben dann aber festgestellt, dass das auch nicht funktioniert hat für uns und haben dann glaube ich in erster Linie geguckt Was machen denn andere und warum funktioniert es bei anderen? Und haben das halt super krass analysiert und geschaut, wie wir das für uns nutzen können.

      [00:11:51.380] - Luisa Gallardo Leon

      Und haben dann gemerkt Storytelling ist es. Wir müssen was erzählen. Wir müssen die Leute mitnehmen. Wir müssen halt. Ich versuche auch in jedem Video eigentlich eine Geschichte zu erzählen. Wir müssen ganz viel filmen, also so viel es geht und gucken, was wir davon benutzen können. Und das hat dann eigentlich sehr schnell sehr gut funktioniert. Also der, der sag ich mal/ Die Lernkurve war sehr steil und das hat dann auch schnell gezündet.

      [00:12:19.540] - Victoria Weber

      Voll gut. Mir ist auch zum Beispiel aufgefallen, dass das mega smart gemacht ist, teilweise bei den TikToks, das ist ganz oft so eine Story und dann fängst du mit so einem Satz an, der offen ist und der hängt dann nahtlos zusammen mit dem, was du wieder am Anfang sagst. Das ist ja bei TikTok so, wenn es so diese Dauerschleife ist. Und ich habe mir die Videos auch angeschaut. Ja, genau dieser Loop und diese Sachen, die sieht man ganz viel bei so, ich sage jetzt mal, Leuten, die halt so Influencer sind oder so, die den ganzen Tag so was machen. Aber dass wirklich jemand aus so einem Unternehmen und einem Startup wirklich auch so diese Hintergründe mit den Storys filmt und das auch so strategisch macht, finde ich, sieht man trotz allem immer noch selten in diesem, in diesem Stil sozusagen. Und bei euch ist es natürlich auch richtig cool, weil dadurch, dass ihr wirklich was habt, wo was passiert, kann man da auch einfach wirklich viel filmen. Weil das ist eine der Geschichten, was ich mit einigen Leuten rede, wenn man halt so ein Büro Ding hat, einfach so Computerarbeit oder so, dann ist halt immer so ein bisschen begrenzt, was man machen kann.

      [00:13:14.200] - Victoria Weber

      Aber alles was mit Händen und wo wirklich auch was. Da ist ja Backen natürlich super dankbar, vor allem weil ihr da auch alle möglichen Sorten habt. Ihr habt Farben, ihr habt Packaging, alles. Gleichzeitig gibt es aber natürlich auch viele Unternehmen, die das auch alles haben und es trotzdem nicht machen.

      [00:13:26.720] - Luisa Gallardo Leon

      Auf jeden Fall. Ja, ja, auf jeden Fall.

      [00:13:30.270] - Victoria Weber

      Von daher, du hast eben schon ein bisschen da so rein ge/ also so einen kleinen Einblick geben, so alles erst mal filmen. Gibt es da so eine bestimmte quasi/ Habt ihr das schon so ein bisschen gestreamlinen mit den Content? Weil ich kann mir vorstellen, alles filmen und dann zusammen schreiben und so weiter. Das nimmt wahrscheinlich auch sehr viel.

      [00:13:44.260] - Luisa Gallardo Leon

      Zeit einTatsächlich, ich glaube, viele stellen sich das so vor, dass es bei uns sehr geskriptet ist und dass wir wirklich einen Plan haben, wie wir jedes einzelne Video machen. Aber eigentlich ist es ein bisschen chaotischer. Also mein Mann und ich, wir sind beide sehr kreativ, was auch sehr gut harmoniert. Also er schneidet auch meistens die Videos. Ich schneide aber auch manchmal Videos. Also wir machen eigentlich beide das alles irgendwie. Das ist, glaube ich, auch irgendwie ein Talent, was wir haben. Und ganz oft ist es so, okay, wir machen ein Video zum Thema. Aber das war es dann auch schon. Und dann machen wir beide, machen wir aber beide irgendwie was und es kommt immer was Gutes bei rum. Also ich glaube auch, was eine große Stärke ist, dass es alles sehr authentisch ist und eben nicht zu professionell. Das ist halt auch eine ganz große Sache bei Social Media und eine ganz große Sache, die viele, viele Unternehmen meiner Meinung nach völlig falsch machen, weil die denken, die müssen unglaublich professionell rüberkommen. Aber es sind die sozialen Medien und da ist halt Authentizität, Natürlichlichkeit. Man darf auch Fehler eingestehen, man darf auch sagen, irgendwas lief nicht.

      [00:14:47.850] - Luisa Gallardo Leon

      Man darf auch einen Sprechfehler mal haben. Das ist gar nicht so schlimm, sondern das macht eher Naba. Und das macht dann auch eine Community am Ende aus, dass die Leute sich da irgendwie verbunden mit fühlen. Und das ist halt genau das, was wir machen wollen. Eine Community aufbauen.

      [00:15:03.600] - Victoria Weber

      Und heißt ja auch Unica. Das heißt, es ist ja auch so dieses Uniting. Und ich finde das auch genau das ist mir nämlich aufgefallen, dass das alles so wenig gestaged gewirkt hat. Natürlich ist es alles dann so ein bisschen zusammengeschnitten, aber man merkt schon, dass da auch quasi nicht der perfekte Schnitt dahinter ist, im positiven Sinne. Und das ist übrigens auch eine Sache, die ich bei diesem Podcast gemerkt habe. Es gibt ja auch viele, die machen das so, die schneiden das dann so perfekt im Sinne von, da gibt es keine Versprecher, da ist alles super. Und ich habe mich auch selber immer mehr in der Vergangenheit dabei ertappt zu überlegen, wenn ich Sachen cool finde, warum finde ich die echt cool? Und am Ende des Tages kommt immer rüber, dass das halt einfach so ungefiltert wirkt oder halt einfach so echter als andere Sachen. Und deswegen finde ich das bei euch auch sehr spannend, weil ihr, was ich auch am Anfang gesagt habt, ihr spielt ja auch total mit diesem wir sind noch jung, wir sind ein Startup, wir haben eine Obergrenze, was an Bestellungen geht. Es gibt reelle Begrenzungen in unserem Startup Alltag. Und das ist ja wirklich komplett das Gegenteil von, was ihr auch hättet machen können.

      [00:15:58.410] - Victoria Weber

      Oh, wir sind ein professioneller KuchenJob. Wir sind ein Riesenteam. Bei uns gibt es Hochglanz Bilder und alles toll. Und das ist ja im Prinzip genau das Gegenteil, was ihr macht.

      [00:16:07.790] - Luisa Gallardo Leon

      Genau. Ich glaube, das ist auch irgendwo das Geheimnis hinter dem Ganzen.

      [00:16:12.870] - Victoria Weber

      Du hast gesagt, das ist dann relativ schnell auch lief bei den Sachen, die ihr gemacht habt. Habt ihr da auch viel getestet am Anfang mit Formaten? Also gab es da welche, die besonders gut funktioniert haben? Oder habt ihr einfach erst mal so ein bisschen fröhlich zusammengeschnitten? Weil es hat sich ja wahrscheinlich irgendwann so ein bisschen gezeigt, in welche Richtung das geht, oder?

      [00:16:26.860] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, wir haben sehr, sehr schnell gemerkt, dass die Leute das Produkt möglichst wenig sehen wollen. Das wäre auch so einer meiner größten Tipps, wenn es Social Media geht und Unternehmen, die versuchen, da ein bisschen Fuß zu fassenorganisch. Versucht das Produkt möglichst nicht zu zeigen. Das ist vielleicht gar nicht so einfach, aber das hat einen riesen Effekt. Wir haben dann gemerkt, dass die Leute am meisten interessiert daran sind, eine Geschichte erzählt zu bekommen, was... Oder zu sehen, was dahinter steht. Auf Kommentare einzugehen kommt immer super gut an. Am Anfang haben wir auch gezeigt, wie wir halt so eine Box, eine Bestellung fertig machen. Das wollen die nicht unbedingt sehen, sondern eher das, was dahinter steht. Warum machen wir vielleicht Sachen? Ganz oft sind es auch Sachen, wo man vielleicht im ersten Moment denkt Okay, das interessiert jetzt vielleicht gar nicht. Zum Beispiel warum sieht unsere Verpackung so aus? Das ist ja erst mal vielleicht gar nicht/ Hört sich jetzt nicht so spannend an, aber letztendlich interessiert es dann doch viele Leute. Weil die Leute wollen ja auch nicht das Gefühl haben, die kriegen was verkauft, sondern die werden ein bisschen Education und so weiter.

      [00:17:36.070] - Victoria Weber

      Ja. Es ist ja auch so bei vielen Leuten, die ich hier interviewe, dass es nicht so ein physisches Produkt gibt. Und das heißt, ihr habt da auch ganz viel Material, was man auch wirklich so in die Hand nehmen kann. Und dieses Box auf den Boden schmeißen ist ein mega gutes Beispiel zum Thema. Ja, man hat halt auch was zu zeigen und kann so unterbewusst diese Käufer Motive aufgreifen. Was also hast du auch schon mal so Momente gehabt, wo du dachtest so boah, das Produkt ist vielleicht schwierig. Ich meine natürlich, dieses Verpackungsthema ist eine Sache. Aber es gibt natürlich bei E-Commerce und vor allem bei frischen Produkten wie ihr, habt ihr wahrscheinlich auch ziemlich viele Schwierigkeiten, oder?

      [00:18:08.110] - Luisa Gallardo Leon

      Absolut. Also wenn ich auch gewusst hätte am Anfang, was da alles auf mich zukommt, hätte ich das wahrscheinlich gar nicht gemacht. Bin ich ganz ehrlich, weil auch in Deutschland allein von den Ämtern her ist das unfassbar schwierig. Also das ist ja auch/ ich finde es ja auch gut, dass in Deutschland so ein großer Verbraucherschutz ist und dass das alles auch vom Gesundheitsamt überprüft wird und so weiter. Aber es ist einfach wirklich brutal. Also klar, du brauchst da die Räumlichkeiten für. Du musst halt alle möglichen Richtlinien einhalten. Es ist auch schwer mit Personal, mit allem möglichen. Es ist wirklich, wirklich schwer. Wir haben auch tatsächlich öfter überlegt, die ganze Produktion abzugeben, das outzusourcen und das von jemand anderem machen zu lassen. Aber haben da auch nicht so richtig jemanden gefunden, mit dem wir das machen wollten und haben dann auch irgendwie ja auch wo es dann mit Social Media losging gemerkt, das gehört irgendwie so ein bisschen auch zu unserer DNA dazu. Das gehört irgendwie zu Unicake dazu, dass wir das selber machen. Und wenn das jemand anderes macht, ist ja auch so ein bisschen, ja dann fällt auch so ein bisschen die Content Creation weg oder wir müssen uns irgendwie was anderes suchen, was vielleicht gar nicht so gut klappt.

      [00:19:18.260] - Luisa Gallardo Leon

      Und dann haben wir zwar die Produkte dann da und müssen uns nicht darum kümmern, dass gebacken wird, aber dann haben wir vielleicht gar keinen Abnehmer. Und genau deswegen ist Stand aktuell das für uns die beste Lösung, auch wenn es natürlich viele, viele Pain Points gibt. Also gerade auch was Skalierung angeht und so weiter. Da sind wir auch echt mit am Kämpfen.

      [00:19:36.910] - Victoria Weber

      Und wir sind gerade. Ja, seid ihr denn gerade zu zweit am Backen? Oder habt ihr da auch ein Team schon?

      [00:19:42.130] - Luisa Gallardo Leon

      Nee, wir haben schon ein bisschen Personal. Wollen das auch weiter aufbauen mit einem Team, müssen dafür aber halt auch umziehen. Also die Räumlichkeiten, die wir jetzt gerade haben, werden halt zu klein. Da gibt es dann auch wieder von Gewerbeämtern gibt es da auch wieder bestimmte Vorschriften, wenn du so und so viele Personen dann drin hast und gerade im Bereich mit Lebensmitteln, ja dann mit Bauämtern und so weiter. Also da wird es einem.

      [00:20:06.750] - Victoria Weber

      Nicht einfach. Klingt sehr cool.

      [00:20:08.440] - Luisa Gallardo Leon

      Aber genau das ist auf jeden Fall der Weg, den wir dann gehen möchten, dass wir das Team erweitern und das ein bisschen genau ein paar Maschinen noch dazu holen, dass wir auch die Nachfrage irgendwie handeln können.

      [00:20:20.730] - Victoria Weber

      Also zu der Nachfrage und so kommen wir gleich noch. Aber das finde ich auch einen spannenden Punkt. Ich glaube, ich habe gerade das, dass es dann wahrscheinlich, wenn diese Folge rauskommt schon ein bisschen her, aber ich habe auch gerade eine Folge dazu aufgenommen, dass man ich glaube, dass jeder, der irgendein Unternehmen gründet, kriegt dann irgendwann so dieses Gefühl, man guckt sich andere an und hat das Gefühl, bei denen läuft alles einfacher. Weil die haben dann einfach. Also wenn man und bei mir ist es ganz lustig, weil ich habe jetzt schon so verschieden. Ich war schon in verschiedenen Bereichen, wenn man im E-Commerce ist, dann denkt man sich so, oh Logistik und dann die Sachen und dann läuft hier was ab und dann gibt es da Regularien und dann dieses Verpackungsgesetz hier und da. Dann ist man bei den digitalen Produkten, dann schlägt man sich mit so bestimmten irgendwelchen neuen Gesetzen rum, die dann sonst wo kommt. Und am Ende des Tages denkt man immer, das Gras ist grüner woanders. Aber am Ende des Tages hat man halt über irgendein blödes Zeug, mit dem man sich quasi in Anführungszeichen rumschlagen muss.

      [00:21:08.500] - Victoria Weber

      Und gleichzeitig ist es ja auch, je schwieriger das ist, desto schwieriger ist es auch für andere, das dann nachzustellen. Das heißt, wenn es irgendwas gibt, wo einfach jeder sofort einsteigen kann und was einfach ohne Probleme reibungslos läuft, dann ist es wahrscheinlich auch Geld. Also wird das wahrscheinlich schnell auch ein sehr, sehr wettbewerbsintensiver Markt werden. Von daher ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn ihr merkt, okay gar nicht so einfach.

      [00:21:29.520] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, ja, ne, tatsächlich. Es ist auch witzig, dass du das sagst, weil wir kriegen unfassbar viele Nachrichten von Leuten auf Social Media, die sagen Oh wie cool, die würden das auch super gerne machen, wie wir das alles gemacht haben und wie wir auch diese ganzen Vorschriften einhalten. Weil zum Beispiel auch Kuchen zu verkaufen in Deutschland muss man eigentlich einen Konditormeister haben oder einen Bäckermeister. Das habe ich nicht. Aber ich habe zum Glück durch mein Studium eine Sondergenehmigung erhalten, dass ich das darf. Aber ganz viele würden das super gerne machen, aber haben dann schon was anderes gelernt und denken dann auch gut, jetzt müsste ich die Ausbildung machen und den Meister machen, bis ich das machen kann. Und das ist natürlich auch eine riesen Markteintrittsbarriere, die uns sehr zugute kommt, dass das nicht so einfach gemacht werden kann.

      [00:22:15.920] - Victoria Weber

      Das ist interessant. Da hätte ich absolut gewusst, dass man nicht Kuchen verkaufen kann. Also einen simplen Mama Kuchen zum Beispiel dürfte man nicht einfach verkaufen nach der ganzen Richtlinie. Okay, das ist krass. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Okay, wow. Na dann. Da gibt es dann schon Sachen. Okay, das ist wow. Das schockt mich jetzt gerade tatsächlich ein bisschen. Aber okay, man muss immer so sehen, dass das natürlich was Gutes hat. Und das ist natürlich immer die Sache, die immer passiert, dass die Leute dann wissen wollen, wie hast du es gemacht, wie geht es? Und deswegen landen ja viele am Ende auch bei Infoprodukten, wo dann die Leute wissen wollen oder wo man so Workshops macht oder so was. Das stimmt. Das ist natürlich auch ganz spannend. Aber ja, ihr habt ja jetzt wahrscheinlich erst mal genug zu tun mit eurem Hauptgeschäft. Und das ist im Prinzip auch schon direkt der Übergang zu meiner nächsten Frage. Ihr habt, das hattest du bei einem LinkedIn Post geschrieben, 35.000 Follower oder in der Bio oder irgendwo 35.000 Follower in drei Monaten. Das ist ja schon echt ein Ding. Vor allem in Zeiten, wo alle meckern, das funktioniert alles nicht mehr, alles blöd, man kann nicht mehr wachsen und so weiter.

      [00:23:12.270] - Victoria Weber

      Vielleicht kannst du ein bisschen was über diese Story sagen, wie ihr das... Wie ihr das hingekriegt habt.

      [00:23:15.910] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, genau. Wir hatten, das hatte ich jetzt auch gar nicht erzählt, aber wir hatten einen kleinen Relaunch gehabt. Das heißt, wir hatten Ende letzten Jahres so eine kleine Pilotphase gestartet. Das war auch die Zeit, wo wir dann Social Ads probiert hatten, was alles nicht so funktioniert hat. Und dann haben wir auch gedacht, irgendwie ist das Produkt vielleicht auch nicht noch nicht so marktreif, wir müssen noch Sachen anpassen und haben uns dann noch mal so ein bisschen rausgenommen, sind noch mal offline gegangen und haben gesagt Gut, wir nutzen jetzt echt noch mal so ein paar Monate, das jetzt noch mal richtig, richtig gut zu machen und noch mal Geld in die Hand zu nehmen und eine geile Verpackung zu machen und so weiter. Und dann noch mal rauszugehen. Und das ist voll aufgegangen. Also wir sind dann wieder online gewesen im Sommer, was eigentlich würde man ja auch denken, die aller schlechteste, der allerschlechteste Zeitpunkt ist für einen Onlinekuchenversand. Also wir waren da wirklich auch wir dachten Oh Mann, da war es über 30 Grad und wir dachten Oh Gott, das bestellt doch niemand. Aber es hat sehr, sehr gut funktioniert. Wir haben dann einfach angefangen mit den Videos, da halt die Leute da auch in der Küche mitzunehmen und so weiter.

      [00:24:25.320] - Luisa Gallardo Leon

      Und die haben dann schon sehr schnell sehr viele Views bekommen und wir haben halt einfach immer weiter gemacht. Wir haben... Wir haben wirklich gesagt, ich weiß nicht alle drei Tage, jetzt müssen wir Video hochladen. Da hatten wir halt auch noch die Zeit, das zu machen. Da kann ich auch gerne noch mal später darauf zurückkommen, warum jetzt so wenig Videos kommen. Und TikTok ist am schnellsten gewachsen am Anfang. Und da hatten wir auch die größte, die größte Hoffnung. Also wir haben die größte Hoffnung in TikTok gesetzt, dass wir da richtig viel Reichweite bekommen und haben dann die gleichen Videos aber auch auf Instagram und auf YouTube Shorts hochgeladen. Also ganz viele Leute denken immer, wir würden verschiedenen Content auf verschiedenen Plattformen machen. Nee, wir laden das gleiche Video auf allen Plattformen hoch und haben dann aber auch, also so wie YouTube dachten wir, da passiert wahrscheinlich gar nichts. Wir hatten ganz lange irgendwie 100, 200 Follower, haben trotzdem die Videos hochgeladen. Da ist wirklich ganz, ganz lange gar nichts passiert. Und dann ist tatsächlich bei YouTube innerhalb von einer, ein bis zwei Wochen sind die 20.000 Follower gekommen. Und wir wissen gar nicht warum. Es wurde auf einmal ist ein Video irgendwie viral gegangen, also wo wir über eine Million Aufrufe bekommen haben.

      [00:25:32.090] - Luisa Gallardo Leon

      Und dann hat YouTube unsere ganzen Videos gepusht, die alle so viele Aufrufe bekommen haben. Und das war natürlich verrückt, auch was die Bestellung dann anging. Also da waren wir gar nicht darauf vorbereitet, weil bei Instagram und bei TikTok sind wir so stetig gewachsen, haben wir das auch gut gemerkt, da konnten wir das ganz gut steuern. Und dann kam irgendwie YouTube und ja, war irgendwie richtig verrückt.

      [00:25:56.340] - Victoria Weber

      Das ist ja wirklich irre, dass das erst, wenn man so bei so ein paar 100 Leuten so vor sich hin ist. Und das ist ja auch wirklich eine Sache, wenn man eben ein Produkt hat, was mit einer Begrenzung arbeitet, also wo man auch nicht die Manpower sozusagen hat, da so schnell noch 30.000 Kuchen zu produzieren oder so, sondern einfach erst mal sagt okay, hier, wir sind hier so ein paar Leute, wir müssen das alles noch selber machen. Das ist dann natürlich auch schwierig, so dieses Wachstums-Ding. Wie händelst du das bzw. Wie händelt ihr das denn im Alltag, dieses Konstante? Eigentlich wollt ihr wachsen, aber ihr habt immer so diese Begrenzung. Also es ist wahrscheinlich ein permanenter Kampf, oder?

      [00:26:26.440] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, es ist ein Wahnsinnskampf und es ist auch ich finde es auch so spannend, weil du hattest ja auch gesagt, man guckt immer bei anderen, was machen die denn? Und du glaubst nicht, wie oft ich dann gucke, auch gerade bei anderen E-Commerce-Lern, weil wir sehen uns als E-Commerce Start-Up, auch wenn wir jetzt, sage ich mal, was Handwerkliches machen und Kuchen machen. Und ganz oft sind ja E-Commerce Start-ups, die alles auslagern, die produzieren nicht, die machen keinen Full-Filment, die machen Homeoffice die ganze Zeit und ich denke so oft, das wäre jetzt auch mal angenehm, aber bei uns geht es halt nicht so leicht. Und wir haben tatsächlich in unserem Onlineshop ein Tool, mit dem wir die Bestellungen begrenzen können pro Tag. Das heißt, wir haben dann am Anfang mussten wir das erst mal austesten. Also wir haben am Anfang auch mehr Bestellungen pro Tag reinbekommen, als wir überhaupt eigentlich bewältigen konnten. Das war dann auch echt ein bisschen chaotisch gewesen. Und dann haben wir irgendwann gemerkt okay, da ist das Limit und da setzen wir es dann auch, weil sonst irgendwie die Qualität leidet, unsere Gesundheit leidet. Also der Tag hat natürlich auch nur 24 Stunden und wir haben noch ein Kind.

      [00:27:31.350] - Luisa Gallardo Leon

      Und genau dementsprechend haben wir das erst mal limitiert, was natürlich auch blöd war für uns jetzt. Aber wir haben jetzt halt große Wachstumsziele wie einen Umzug und mehr Personal, die Maschinen und wir müssen das halt Stück für Stück machen. Wir können halt nicht nicht schnell wachsen.

      [00:27:47.190] - Victoria Weber

      Ja, und das ist wiederum aber auch eine Sache. Verknappung, und zwar nicht nur künstliche Verknappung, sondern reale Verknappung ist natürlich auch eine Sache, die das total auch Hypt, dass die wollen. Also das sagt ja immer keiner so offiziell. Aber es ist ja schon so, wenn man wirklich weiß, okay, da ist wirklich ernsthaft real und bei euch auch wirklich glaubhaft, weil es geht halt einfach nicht mehr. Da ist eine Knappheit quasi von diesem selbst gemacht Produkt. Das ist natürlich auch eine Sache, dass man dann wirklich als Zuschauer so denkt, so oh Mist, ich muss mich da wirklich beeilen.

      [00:28:14.720] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, ja, total. Also wir hatten dann auch viele, die uns dann geschrieben haben, weil wir haben halt so einen Bestell Kalender, da kann man halt ein Wunsch Lieferdatum angeben. Aber es ist tatsächlich auch verpflichtend eins anzugeben. Also und das ist dann so gewesen, als wir das mit YouTube hatten, da waren wir wirklich vier Wochen im Voraus komplett ausgebucht. Also du konntest erst wieder für einen Tag einen Monat später bestellen und es haben trotzdem Leute gemacht und wir haben trotzdem auch E-Mails bekommen, wo die gesagt haben Oh, aber meine Tante hat Geburtstag und können wir das nicht irgendwie früher verlegen oder so. Und dann muss ich halt auch sagen, es tut mir total leid, aber wir müssen halt irgendwo den Cut setzen, weil wir halt nicht mehr schaffen. Und ja, es hat uns aber auch sehr viel gezeigt und auch sehr viel Mut gemacht, dass das so was möglich ist.

      [00:28:59.920] - Victoria Weber

      Also ganz lustig. Ich habe auch gerade tatsächlich vor ungefähr drei Wochen auch so was bestellt, was mit einem Lieferdatum ich glaube nächste Woche oder so was ist. Also quasi im Voraus da schon diese ganzen Geschenk Geschichten und so was gemacht. Das heißt da glaube ich schon, dass wenn man vor allem wenn man selber für sich selber testet und jetzt nicht ein GeburtsTag hat, dann ist man da wahrscheinlich auch ein bisschen offener, das so in die Zukunft zu machen. Aber das ist natürlich krass einen Monat quasi ausgebucht und das schon sozusagen vorverkauft, das ist natürlich mega mega cool. Habt ihr denn jetzt noch einen Fokus? Also weil du gesagt hast mit TikTok ist es jetzt am Anfang, ihr hattet die größte Hoffnung und so weiter, guckt ihr schon am ehesten so bei TikTok, was auch bei anderen gut läuft und holt ihr euch so die Trends und Inspirationen auch meistens bei TikTok? Oder ist dann eher schon YouTube, wo du jetzt sagst so, da passiert auch richtig viel, dass ihr eher so in die Shorts Richtung guckt? Oder tut sich das eh alles nicht viel und das ist eigentlich egal?

      [00:29:45.400] - Luisa Gallardo Leon

      Ähm, also ich würde sagen, also wir setzen jetzt die größte Hoffnung oder uns ist YouTube am wichtigsten, würde ich sagen. Aber das liegt auch daran, dass das wissen wahrscheinlich viele, die den Podcast auch hören, also die Follower auf YouTube einfach am meisten wert sind. Die sind halt viel mehr wert als TikTok und auch noch mal mehr wert als Instagram. Die TikTok Follower sind letztendlich am wenigsten wert. Man muss aber sagen, TikTok ist definitiv in den sozialen Medien ein Taktgeber. Also wenn du es auf TikTok schaffst, schaffst du es eigentlich auch auf den anderen. Also TikTok ist wirklich, da hast du echt die krassste Konkurrenz und die Leute sind da wirklich, also wenn du die nicht unterhältst, dann hast du da keine Chance, würde ich sagen. Ich finde TikTok schon hart und deswegen würde ich auch sagen, was Inspiration und so weiter angeht, ist das für uns die größte Quelle.

      [00:30:40.260] - Victoria Weber

      Genau da kommen wir jetzt auch schon direkt in das Nerd Thema herein, nämlich so auchso auch so Taktiken. Weil du sagst ja, man muss sofort die Aufmerksamkeit sozusagen bündeln. Ich finde das mega interessant bei euren Videos, weil es gibt ganz, ganz viele Videos, wo man sofort sieht, okay, das wurde so krass geschnitten, da hat sich jemand drei Stunden lang Gedanken über die Hook gemacht und so weiter. Und bei euch, ich finde, das wirkt zwar, es ist natürlich, es passiert natürlich relativ viel und schnell und man kann viel gucken und so weiter, aber trotzdem hat das irgendwie alles noch eine angenehme Ruhe. Kommt mir das nur so vor, oder? Oder? Also wie geht ihr da so ran? Und wie plant ihr auch diese Schnitte sozusagen?

      [00:31:14.320] - Luisa Gallardo Leon

      Puh, das ist eine gute Frage. Also ich würde wirklich sagen, dass es gar nicht mal so stark durchdacht ist. Also mein Mann macht meistens so den groben Schnitt, der kann das auch gut mit den Loops zum Beispiel. Und ganz oft ist es auch so tatsächlich, dass er ein Video schneidet und sagt dann Ja, verton es mal! Und was wir auch gemerkt haben, ist das, was man auch erzählt, muss nicht immer über das sein, was man wasgeschaut wird. Also ganz oft ist auch gerade bei TikTok oder generell bei Social Media. Die Leute wollen was angucken, was irgendwie Satisfyning ist. Und das ist zum Beispiel auch beim Backen kriegt man das halt sehr gut hin und wollen dabei halt irgendwie, ja, irgendwie ja irgendwie sich was anhören, was vielleicht ganz interessant ist oder irgendwie spannend ist. Und insofern ist es ganz oft irgendwie tatsächlich einfach ein etwas Spontanes irgendwie. Also ich habe dann halt ein Video, ich überlege mir, was ich dazu sage. Ich verändere dann auch ein paar Sachen auch, schnall vielleicht noch ein paar andere Sachen rein, je nachdem, was ich halt auch sage. Und dann zeige ich es ihm, dann hat er vielleicht noch mal Feedback.

      [00:32:22.690] - Luisa Gallardo Leon

      Und ja, wir sind beide auch sehr viel auf Social Media unterwegs und sehen halt auch beide sehr viel. Also ich glaube auch, wenn man da irgendwie gut drin sein möchte, muss man halt auch gucken, was andere machen. Das ist halt/ Ich weiß auch, es ist natürlich, kann man auch sagen, es ist eine Zeitverschwendung. Aber es ist halt auch viel Learning by doing.

      [00:32:43.880] - Victoria Weber

      Also in eurem Fall ist es auf jeden Fall keine Zeitverschwendung, weil das funktioniert sehr, sehr gut, was ihr macht. Aber ich meine, was du eben gesagt hast, das habe ich auch bei deinen Videos ein bisschen gesehen, dieses, was du auch sagst, eine Story zu erzählen, dass man quasi ein Video hat und dann da drüber eine Story legt, die aber nicht unbedingt genau das Video eins zu eins beschreibt, also nicht so totalMetorials-Stil, sondern wirklich: Was machst du jetzt zum Beispiel ganz viel mit dem, dass man sieht, was so passiert? Und dann redest du zum Beispiel über die, dass du schon immer diesen Traum hattest. Also du hast ja immer wieder dieses Gründer-Thema und dass du das so quasi immer so schon vorhattest. Wo ich mir auch dachte, mega spannend, weil man würde auch bei so einem Thema oft denken: „Okay, wir müssen jetzt darüber reden. Erst werden hier drei Eier reingemacht, dann kommen hier fünf Gramm Mehl oder keine Ahnung. Und bei dir ist es ja ganz oft so, dass das noch ein Level viel höher ist. Einfach, dass du diesen Storytelling-Traum quasi und das große Ganze mit diesen sehr praktischen Videos umsetzt, so ein bisschen verknüpft.

      [00:33:33.930] - Victoria Weber

      Und das fand ich mega spannend, wie das so zusammengesetzt war. Deswegen habe ich mir auch so viele TikTok-Videos angeguckt. Oh, spannend.

      [00:33:41.600] - Luisa Gallardo Leon

      Hast du sehr gut gesagt. Das stimmt. Ja.

      [00:33:46.610] - Victoria Weber

      Also dass man quasi zwei so Inhaltsebenen dann übereinander legt. Aber es passt natürlich, weil das eine fordert quasi das andere und deswegen ist das natürlich auch sehr, sehr cool. Ist es denn so, dass ich meine, du hast schon eben so ein bisschen rein schnuppern lassen in die Richtung, was ihr noch so vorhabt. Also ihr wollt natürlich jetzt umziehen, mehr Leute und so weiter. Ist es so, dass ihr habt eine relativ, ich sage jetzt mal, enge Produktpalette, was ja auch innerhalb der Kuchensachen habt ihr natürlich eine Sache, aber ist natürlich diese Kuchen in so einem bestimmten Box und so weiter. Gibt es da Pläne oder auch Fragen von der Community, da auch andere Sachen zu machen? Weil ich könnte mir vorstellen, dass auch ein großer, nicht Gefahr, aber ein großer Punkt ist, wo man so denkt, man müsste noch und man könnte noch und man könnte noch in 80 Richtungen diese Kuchensachen weiterentwickeln. Vielleicht kannst du so ein bisschen durchdie, durch die, vielleicht auch Planung nehmen. Wir sind jetzt, wo wir das aufnehmen, sind wir am Ende des Jahres, was ja auch so vorhabt, in welcher Reihenfolge auch, weil Produktentwicklung dann das Ding erst mal überhaupt größer zu machen und so weiter.

      [00:34:40.830] - Victoria Weber

      Da gibt es wahrscheinlich so 50 Sachen in 80 Richtungen, die man machen könnte, wie man sich da begrenzt und wie ihr das so für die nächsten, sagen wir mal Monate vorhabt.

      [00:34:48.960] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, ja, das ist unglaublich spannend. Tatsächlich haben wir jetzt auch noch nicht. Also wir planen nicht wahnsinnig weit im Voraus. Ich weiß nicht, ob das andere Jungens Startups machen, weil irgendwie es passieren so viele Sachen und ganz oft hat man halt auf viele Sachen gar keinen Einfluss und dann bringt es irgendwie voll wenig, wenn ich sage in einem Jahr sind wir da und da und dann passieren Sachen, es kommt ganz anders. Was die Produkte angeht, würde ich sagen, wir sind jetzt erst mal ganz gut aufgestellt damit. Also man sagt ja auch Never change a running system. Deswegen würden wir da gar nicht zu viel rumprobieren. Was wir unglaublich gerne machen würden, ist halt immer wieder wechselnde Sorten zu machen. Das heißt zum Beispiel, ich weiß nicht, kennst du Crumble Cookies? Das ist ja in Amerika so eine riesen Cookie-Marke oder Brand und im Endeffekt ein Franchise System mit Cookies. Und die bieten immer nur fünf verschiedene Sorten an, aber die Sorten werden glaube ich jede Woche geswitcht. Und das ist ein Prinzip, was ich super cool finde und was auch Crumble Cookies so erfolgreich macht. Das wäre etwas, was ich mir auch unglaublich gut vorstellen kann.

      [00:36:00.430] - Luisa Gallardo Leon

      Aber da braucht man natürlich auch hinten dran, die ganze Organisation, dass das halt auch wirklich funktioniert. Und da braucht man halt die Manpower und alles mögliche. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

      [00:36:11.410] - Victoria Weber

      Und Job Ding dann quasi, dass man sagt so, jetzt kommt der Job mit den und den Sorten.

      [00:36:15.950] - Luisa Gallardo Leon

      Genau. Und wir würden auch unglaublich gerne noch viel, viel mehr die Community entscheiden lassen. Also dass wir sagen, wir wollen eine neue Sort machen, worauf hättet ihr Bock? So, ne? Das wollen wir in Zukunft auf jeden Fall auch viel, viel stärker noch angehen, dass wir vielleicht auch sagen Gut, es gibt eine WhatsApp Community, da kannst du dann irgendwie Einfluss nehmen oder so Sachen. Wir haben sehr, sehr viele Ideen. Also auch was zum Beispiel auch Non Food Produkte angeht, tatsächlich, weil wir halt auch wir sehen dann großes Potenzial, dass man eine Geschenkbox irgendwie machen möchte und vielleicht zu dem Kuchen noch was anderes kleines dazu legt. Das ist aber noch total in den Kinderschuhen. Also da genau fokussieren wir uns gerade aktuell gar nicht drauf, weil wir ja die Kuchen als unser Hauptprodukt haben. Und ich denke, wenn wir das erst mal richtig meistern und richtig etablieren, dann können wir von da aus auch noch mehr machen.

      [00:37:10.860] - Victoria Weber

      Ich habe auch gerade drüber nachgedacht. Ich bin zum Beispiel immer jemand, der übertrieben viel Geld für noch so eine Karte ausgibt, wenn noch eine Karte dazugelegt werden kann. Und das ist dann immer voll überteuert. Aber ich denke mir.

      [00:37:19.070] - Luisa Gallardo Leon

      So, ja ohne ist.

      [00:37:19.580] - Victoria Weber

      Halt auch doof.

      [00:37:20.090] - Luisa Gallardo Leon

      Aber das ist halt so Upselling, was dann halt Sinn macht.

      [00:37:23.000] - Victoria Weber

      Aber ich glaube, da ist noch richtig viel Marge dahinter, wenn man so eine Karte für X Euro verkauft, wo dann noch nicht mal handschriftlich, sondern so ein Ding, das da drauf drückt, das denke ich mir jedes Mal und ich kaufe sie jedes Mal wieder.

      [00:37:33.090] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, weil du es halt brauchst auch. Das ist ja das Schlaue ist ja, du willst es ja verschenken und die Person soll ja irgendwie auch wissen, von wem das ist. Und dadurch ist halt ist so ein großer Need, dass du dann gibst du halt auch drei, vier Euro aus für eine Karte.

      [00:37:46.390] - Victoria Weber

      Ja, ja, und sogar sogar oft noch mehr. Weil selbst wenn du eine Karte selber kaufst, dann kostet sie ja schon heutzutage 3 bis vier Euro. Das heißt, wenn du noch den Service hast, dass die Karte geschrieben wird. Ja, ich habe jetzt auch schon fünf oder sechs Euro Karten gesehen, mit die gar nicht so krass sind, ehrlich gesagt. Aber ja, was du auch eben gesagt hast, fand ich mega spannend. Dieses mit diesen wechselnden Kuchensorten. Also ich habe immer sofort schon den ganzen Content Apparat in meinem Kopf und dann so ein 2710, was dann natürlich auch mega cool ist, abgesehen auch von der Community, die man natürlich fragen kann, ist, wenn man so Drops hat, dann kann man ja auch quasi erstens natürlich thematisch zum zum Ja oder so, aber man kann ja auch mit anderen Leuten, dass die so ihre Signature, dass die dann, dass man mit anderen Leuten zusammenarbeitet. Es gibt so einen, da gibt es ja auch einige so, ich weiß gar nicht wie die heißen, es gibt so eine Salatkette auch in den USA. Die machen dann immer von irgendeiner, warum auch immer bekannten Person, die macht dann ihren Signature Salat oder so und alle rennen dann dahin und wollen wissen, wie die das zusammengestellt hat.

      [00:38:39.290] - Victoria Weber

      Das heißt, dann könnte man auch so eigene Kuchen Varianten von einzelnen Leuten oder sowas haben. Und das ist ja dann auch TikTok mäßig mega cool, so Stitch mäßig. Da würden mir wahrscheinlich gleich 20 Sachen einfallen. Also das ist richtig cool. Aber ich kann mir vorstellen, was du gesagt hast, die Logistik, dass man dann quasi diese Jobs, da müsste man ja wahrscheinlich Monate im Voraus schon die ganzen nächsten Jobs in der Pipeline haben und so und wenn dann ein richtig großer kommt oder so, das ist schwierig, schwierig in.

      [00:39:05.220] - Luisa Gallardo Leon

      Der Umsetzung. Genau. Also das ist auch wie du sagst, es gibt also bei dem Thema auch mit dem Kuchen und dem Kuchen Online Versand, es gibt so viele Möglichkeiten und es ist wirklich, da bin ich auch sehr dankbar für, dass es wirklich eine Content Maschine ist. Also ich glaube, man kann immer wieder was Neues zeigen und ich glaube, das ist ja auch schwer für Leute, die halt ein Produkt haben oder eine Produktpalette, aber die verändert sich halt nicht so schnell, weil man ja auch irgendwie, das geht ja auch gar nicht. Und dann ist es natürlich ermüdend, wenn du über Monate lang das gleiche Produkt irgendwie vermarkten musst oder irgendwie zeigen musst. Das ist halt sehr gut. Dafür haben wir natürlich andere Probleme. Ich glaube, es gibt halt dann bei jedem Geschäftsmodell halt immer ganz viel Pro und Contra und man muss halt das Beste irgendwie draus machen.

      [00:39:47.770] - Victoria Weber

      Ja, also Content mäßig habt ihr auf jeden Fall ein riesengroßes Pro euch erlangt gezogen. Das ist ja auch wirklich so ein Thema, wo also die Zielgruppe ist ja auch einfach unendlich gigantisch, dieser gesamte Geschenkemarkt. Und gleichzeitig wen gibt es bitte, der keinen Kuchen mag? Also ich wüsste, glaube ich niemanden. Es gibt immer so Bereiche, die sagen okay, es gibt ein paar, die keine Schokolade mögen, die keine Nüsse oder Allergie und so weiter. Aber ich habe noch keinen Menschen auf der ganzen Welt getroffen, der keinen Kuchen mag, also zumindest in irgendeiner Variante. Das ist natürlich sehr, sehr, sehr nice. Habt ihr denn schon gemerkt, so zielgruppenmäßig, ob es bestimmte Trends gibt? Also ich meine, klassisch ist ja immer so ein bisschen Altersgruppe und so weiter. Habt ihr da irgendwelche Trends schon so gesehen oder ist es eigentlich so, ne alle bestellen Kuchen bei euch?

      [00:40:27.420] - Luisa Gallardo Leon

      Nee, es gibt auf jeden Fall Trends. Also aktuell würde ich auch sagen, sind wir schon noch ein bisschen Nischiger unterwegs, womit ich aber auch völlig fein bin. Also ich bin auch davon überzeugt, dass es ganz viel Sinn macht, erst mal eine Nische einzunehmen und dann auf die breite Masse zu gehen. Und bei uns ist das tatsächlich sind das Frauen, die selber gerne backen. Also wir haben vor allem Frauen als Follower, auch als Kundinnen. Und ganz oft sehe ich guck mir dann auch manchmal die Accounts an, weil ich denke mir, wer folgt uns denn da? Und das sind ganz oft Frauen, die selber gerne backen. Die machen dann auch total die tollen Torten, wo ich immer denke, die.

      [00:41:05.380] - Victoria Weber

      Können das ja viel besser als ich.

      [00:41:07.080] - Luisa Gallardo Leon

      Die wirklich da Kunstwerke gestalten und die glaube ich oft dann auch denken Ah, das ist ja irgendwie auch eine schöne Sache, wenn jemand jetzt woanders wohnt und ich kann ja gar nicht jetzt für den selber einen Kuchen machen und dann nutze ich das für mich.

      [00:41:21.220] - Victoria Weber

      Mega, mega spannend, dass das so ist.

      [00:41:23.730] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, ich glaube auch tatsächlich, dass wir Männer noch viel, viel mehr erreichen könnten, weil Männer sich ja auch immer schwertun mit Geschenken und wir ja eigentlich der absolute No-brainer sind. Also deine Mama hat Geburtstag oder es ist Muttertag oder wie auch immer. Und viele Männer sagen dann doch auch Blumen schicken, die sind so teuer und die verwelken und die sind nicht so praktisch. Und da glaube ich, dass wir vielen Männern eigentlich sehr viel Arbeit abnehmen könnten und sehr viel vielleicht Frust auch bei der Geschenke Suche.

      [00:41:55.510] - Victoria Weber

      Auf jeden Fall. Aber das mit denen, dass Leute, die selber backen, dass das quasi dann auch kaufen, das finde ich mega spannend, weil das hätte ich überhaupt nicht gedacht. Ich hätte gedacht, dass es so Leute sind wie ich, die nichts backen und die dann wollen, dass es quasi. Aber das ist natürlich auch super spannend, weil das ist dann natürlich auch die Zielgruppe, die hinterher dann das Unicake Backbuch kaufen werden und das Unicake Set für was weiß ich, was es dann wahrscheinlich in ein paar Jahren geben wird. Das ist natürlich richtig, richtig cool und natürlich auch spannend, weil das sind ja dann auch wirklich die Leute, die qualifiziert Input liefern können. Das heißt, wenn die dann was sagen, gerade so als die erste Gruppe und die wünschen sich XYZ, das sind ja dann auch wirklich Leute quasi vom Fach, die auch wissen, wovon sie reden und nicht sagen so, ich möchte gerne blaue Glitzer Donuts, sondern so, ja okay, wie machen wir das? Sondern die wissen ja dann auch wirklich, was geht und da kann man auch wirklich was mit einbeziehen. Mega cool. Also das finde ich ein sehr, sehr spannendes Ding. Cool.

      [00:42:43.610] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, das haben auch viele am Anfang nicht gedacht. Also ich muss sagen, jetzt im Nachhinein hatte ich ein sehr gutes Bauchgefühl bei den allermeisten Sachen und habe mich viel zu sehr verunsichern lassen von den Meinungen von anderen Leuten, weil ich mir schon gedacht habe, dass das irgendwie so ist. Aber ganz viele gesagt haben: Nee, aber die backen noch selbst. Aber ich glaube, letztendlich ist es ja auch der Content, den die sehen, interessiert die halt auch einfach. Und jemand, der jetzt vielleicht gar kein Interesse an Backen hat, der SWIPE uns ja vielleicht auch direkt weiter, weil er denkt, was soll ich mit Backen und da zeigen die Kuchen oder was auch immer.

      [00:43:15.370] - Victoria Weber

      Ja. Und das ist natürlich wahrscheinlich auch ab einem gewissen Zeitpunkt so ein bisschen das, nicht das Problem, aber das wird wahrscheinlich dann irgendwann so dieser zweite Hebel sein, dass am Anfang. Ihr habt ja jetzt ganz viel von diesem Content auch in diese Richtung gemacht. Das heißt, vielleicht muss man dann eher in diese Geschenke Richtung auch Content mäßig gehen, dass man halt diese diese Überraschungsmomente so Muttertag oder Vatertag oder was auch immer für Tage dann das gibt, dass die Leute dann diese Geschenke und so weiter. Das ist ja dann ganz spannend, dass das auch vom Content her ist es ja dann vielleicht irgendwann so, dass es dann geswitcht werden muss oder wie auch immer, wenn die Leute dann irgendwann so abgedeckt sind und dann so okay, jetzt kommt die nächste Welle, jetzt holen wir die ganzen Geschenke Leute ab, dann kommt wieder ein anderes Format dazu. Das ist natürlich auch mega spannend, ob das dann einfach so die erste ist. Aber es ist natürlich mega cool, wenn man so eine erste Gruppe hat, wo man merkt, die sind auch wirklich selber schwer begeistert und sind da drin. Das sind die Besten. Das sindwirklich die Besten.

      [00:44:02.510] - Victoria Weber

      Cool. Als nächstes bin ich eigentlich schon so ein bisschen. Ach ich glaube, ich habe immer während des Gesprächs immer so 20.000 Fragen. Aber ich glaube, eine Frage, die alle auch immer so ein bisschen sich stellen bei sowas ist. Gibt es Dinge, weil du eben auch gesagt hast, du hättest wahrscheinlich gar nicht angefangen, wenn du es gewusst hättest, gibt es vielleicht so, sagen wir mal so ein bis drei Sachen, wo du denkst, die hättest du echt gerne gewusst, die du erst später gelernt hast, was du anderen mit auf den Weg geben möchtest?

      [00:44:29.750] - Luisa Gallardo Leon

      Schwierig. Tatsächlich. Ich bin ja auch noch selber auf der Journey. Ich bin ja selber noch total viel am Lernen. Ich würde sagen, eine Sache, bei der ich sehr, sehr stark gewachsen bin über die, über diese Zeit, ist, Selbstsicherheit. Nicht jetzt im Sinne von ich bin jetzt irgendwie selbstbewusst oder so, sondern eher so im Sinne von ich weiß, was ich kann und ich weiß auch, dass meine Idee funktionieren kann und dass die Vision, die ich habe, funktionieren kann. Das ist ja auch ich habe es gerade eben schon so angeschnitten. Am Anfang fragt man ja auch Leute so wie findet ihr das? Oder habt ihr da irgendwie Ideen? Und jeder hat eine Meinung. Jeder und jeder denkt auch seine Meinung ist irgendwie das Richtige. Und die meisten Leute haben aber nicht so viel Ahnung von dem, sondern die sind selber in der in der Branche irgendwie drin oder in dem Startup Game oder so, aber die das war, also hatte ich ja keine Leute in dem Umfeld, die ich da fragen konnte zu dem Zeitpunkt. Und da würde ich sagen, worin ich sehr gewachsen bin, dass ich auch mittlerweile weiß Okay, ich denke, dass das wird so sein und ich denke, das wird so funktionieren und ich möchte das so machen und ich kann da halt auch dahinterstehen.

      [00:45:38.950] - Luisa Gallardo Leon

      Und am Anfang hat mich das so verunsichert, dachte ich mir so Oh Mann, vielleicht ist es doch falsch und irgendwie finden es doch vielleicht doch alle nicht so cool und vielleicht sollten wir es doch so machen. Und das hat glaube ich auch viel Zeit gekostet und ich glaube auch dadurch sind Fehler passiert, weil ich nicht so ganz bei mir war und nicht so bei meinem Bauchgefühl war. Und ich glaube, gerade auch wir Frauen machen uns manchmal so ein bisschen kleiner als wir sind. Gerade auch wenn man jung ist. Ich habe auch immer gedacht, ich habe ja irgendwie auch nicht die Arbeitserfahrung oder so. Ich habe studiert und will jetzt irgendwie ein Unternehmen gründen. Und ja, letztendlich wusste ich aber irgendwie schon total, was abgeht und habe das aber selber nicht sehen können. Genau das war so das erste. Ansonsten, ich glaube, Geduld ist ein riesiges Thema.

      [00:46:26.840] - Victoria Weber

      Also.

      [00:46:27.910] - Luisa Gallardo Leon

      Ich glaube, ich bin ganz oft mit so Erwartungen dran gegangen, dass ich dachte, dass das mache ich jetzt in dem und dem Monat, dann ist es fertig und dann starten wir und dann machen wir das. Und dann war ich ganz oft enttäuscht und das demotiviert ja auch, weil einfach alles so lange dauert. Also ich denke mal, es geht wahrscheinlich auch allen so. Aber ganz viele Sachen brauchen Zeit. Und ich glaube, wenn du von Anfang an da reingehst, dass du sagst okay, ich habe die Zeit, ich nehme mir die Zeit dafür, dann bist du weniger immer in dieser Frustration drin. Ja, und genau ansonsten. Ja, schwierig.

      [00:47:10.790] - Victoria Weber

      Ich kann da aber ganz kurz mal einhaken, weil das ist auch eine der Hauptthemen, die ich so feststelle, dass ich habe das vor kurzem irgendwo gelesen, jetzt habe ich natürlich hier keine gute Quelle, aber wo es darum ging, man muss so ein Unternehmen in Dekaden denken und nicht in Jahren. Ja, also in so zehn Jahren kann man was aufbauen, weil viel denkt man ja so in einem Jahr und in einem Monat, was man alles schaffen kann. Aber gefühlt dauert alles immer mindestens 30 bis 300 prozent so lang, wie man eigentlich dachte. Und das ist natürlich auch der Grund, warum viele dann relativ schnell frustriert oder unzufrieden sind. Weil alles, was es wert ist, auch wirklich langfristig zu bestehen, kommt halt nicht einfach so von null auf nichts.

      [00:47:46.450] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, das stimmt. Und auch gerade ich bin auch davon überzeugt, dass so sehr schneller, sehr schnelles Wachstum auch eigentlich meistens nicht so gut ist. Also auch für ein Unternehmen, dass es oft eher schadet.

      [00:47:58.980] - Victoria Weber

      Es ist halt, wenn du kein Fundament hast, ist halt das Problem. Ich meine, was du jetzt auch zum Beispiel sagst, wenn ihr jetzt zum Beispiel sagen wir mal eure Follower oder die Aufmerksamkeitszahlen würden sich jetzt plötzlich verzehen oder verhundertfachen. Das wäre eigentlich schon fast schade für diesen Zeitpunkt, weil das würde dann total verpuffen und ihr müsstet die alle wegschicken. Es wäre vielleicht... Das wäre vielleicht noch ganz cool, aber so ein Hype mit dieser Begrenzung kann man natürlich auch nur begrenzt zeitmäßig so aufrecht erhalten, bis die Leute, bis das Interesse dann wieder woanders hin wandert. Das heißt, man muss natürlich auch gleichzeitig mit der Aufmerksamkeit die Kapazität dann so ein bisschen nachschrauben. Ich hatte vor kurzem in diesem Podcast auch eine interessante Story. Das war kein Interview, sondern das war einfach so wie so eine Analyse. Da haben wir auch einen langen Artikel zu geschrieben und das können wir in diesen Shownotes auch verlinken. Da ging es das Startup Glossier, das ist so ein Make up Beauty Ding aus den USA. Das ist im Prinzip auch eine Creator Story, weil es aus dem Blog entstanden ist. Und die wurden über Jahre mega crazy gehypt. 2014 haben die angefangen und die sind 2023 im Oktober dann zum ersten Mal auch nach Deutschland gekommen.

      [00:48:54.470] - Victoria Weber

      Und wenn die das fünf Jahre vorher gemacht hätten, die haben das irgendwie nie gemacht oder hingekriegt. Ich glaube, das wäre einfach eingeschlagen wie Puh. Und so fand ich das total komisch. Das hat irgendwie alles so, so ja, die Leute, das ist jetzt halt einfach schon zehn Jahre her und die haben einfach über Jahre so eine unglaubliche Hypephase. Und jetzt ist es fast schon so ein bisschen so, so runter unter den Tisch gefallen und ich fand das total seltsam in den USA und so ist noch ein bisschen was anderes und es gibt manche Länder wo es ein bisschen mehr abgeht, aber auch in Deutschland war das Ding so gehypt und die Leute haben sich von Leuten, die in die USA geflogen sind, Sachen mitbringen lassen und so weiter. Und meiner Meinung nach war das einfach ein bisschen zu lange gewartet, wahrscheinlich mit gutem Grund, weil es logistisch nicht ging und so weiter. Aber dieses, dass man gleichzeitig so diesen, es muss eine Begrenzung geben, es muss ein Hype geben, es muss aber gleichzeitig auch so ein bisschen dieses Gefühl von Nee, alle kriegen es dann doch nicht und so weiter. Also das ist, glaube ich, so richtig so eine Kunst, das auch wirklich in Balance halten zu können.

      [00:49:44.180] - Victoria Weber

      Weil wie gesagt, wenn ihr jetzt plötzlich drei Millionen Follower hättet und alle wollen Kuchen, dann wäre das wahrscheinlich ein Riesenproblem für euch.

      [00:49:51.760] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, ja, auf jeden Fall.

      [00:49:55.020] - Victoria Weber

      Aber selbst in dem Rahmen, wo ihr jetzt seid, ist es natürlich schon mega krass, was ihr jetzt so an Wachstum da hingelegt habt. Von daher mega. Aber im Prinzip darf es jetzt gar keine weiteren Interviews mehr geben, dass ihr erst mal eure ganze Kapazität hoch schraubt und dass ihr dann wieder größer werdet.

      [00:50:10.650] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, auch wir haben auch wir würden voll gern Presse machen, ganz viel. Was wir auch unglaublich als Potenzial sehen, ist ja auch B2B, also Geschäftskunden. Gerade bei Weihnachtsgeschenke und so weiter. Aber ich komme gar nicht dazu, überhaupt auf irgendwelche Leute zuzugehen und irgendwie da groß zu akquirieren, weil wir einfach die Kapazität nicht haben, was irgendwie voll schade ist. Aber gut, im nächsten Jahr dann hoffentlich kann ich das dann machen.

      [00:50:39.550] - Victoria Weber

      Ja, du solltest gar nicht akquirieren, weil sonst... Ne, vor allem da kommen ja dann auch gleich so Volumen auf einen zu. Alsowenn da so ein großer Kunde mal bestellt, aber die wollen ja hunderte von Kuchen gleichzeitig oder so.

      [00:50:49.160] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, genau das war die Sache.

      [00:50:51.360] - Victoria Weber

      Ja, okay. Aber das ist doch cool. Wir halten fest gigantisches Potenzial, Probleme in der Skalierung, aber eigentlich gar nicht schlecht, weil dann können es die Leute nicht so schnell nachmachen. Und the Sky is the limit. Das ist doch mega cool. Vielen, vielen Dank, Luisa. Ich fand das richtig, richtig nice, was du alles erzählt hast und auch sehr ehrliche Einblicke. Gibt es irgendeine Frage, wo du dachtest, die fragt sie bestimmt, die ich nicht gefragt habe, wo du im Prinzip voll gerne was dazu sagen würdest?

      [00:51:22.100] - Luisa Gallardo Leon

      Nee, eigentlich hast du das ganz gut gemacht, würde ich sagen. Also ich überleg grad, ob ich noch.

      [00:51:26.150] - Victoria Weber

      Irgendwelche Fragen habe. Das war jetzt Phishing for Compliments. Danke, danke.

      [00:51:31.690] - Luisa Gallardo Leon

      Ich würde vielleicht eine Sache, die ich noch mitgeben würde an jetzt andere Leute, die auch wirklich jetzt versuchen was zu verkaufen, also Produkte zu verkaufen, jetzt wahrscheinlich eher eher physische Produkte, würde ich immer sagen, erst mal Product Market Fit und dann Skalierung. Weil ich habe das Gefühl, wir leben in so einer Zeit oder auch gut in der Startup Bubble, da geht es immer Skalierung und immer weniger Margen und irgendwie das perfekt skalierte Produkt und so weiter. Und ich denke, dass ganz oft vernachlässigt wird, ob das Produkt wirklich zu der Zielgruppe passt. Und wir haben jetzt auch die Erfahrung gemacht, dass man kann es im Nachhinein immer noch skalieren, man kann es immer noch größer machen und Sachen optimieren. Aber wenn das Produkt wirklich wie die Faust aufs Auge passt, dann ist die Nachfrage da und dann kann man auch irgendwie sehr mutig halt auch die nächsten Schritte gehen und so, weil man halt weiß, das wird halt nachgefragt. Das würde ich vielleicht noch als Tipp mitgeben, weil die Skalierung mich tatsächlich sehr lange auch viel beschäftigt hat. Aber auch wenn du am Anfang jetzt vielleicht ein Produkt hast, was nicht so skalierbar ist, mach es trotzdem.

      [00:52:39.950] - Luisa Gallardo Leon

      Das kann man im Nachhinein immer noch machen. Meistens zumindest. Genau.

      [00:52:46.130] - Victoria Weber

      Voll das gute Ding. Und das ist natürlich auch eine Sache, über die haben wir gar nicht so geredet. Aber dieses Startup Game ist natürlich auch/ Also ich bin jetzt knapp über 30 und da hatte ich vor kurzem auch so ein Gespräch. Ich glaube, das war hinter verschlossen. Ich glaube nicht, dass wir so einen Podcast hatten, wo ich auch so fand, dass man in der Startup Welt hat man teilweise das Gefühl, wenn man nicht mit 25 schon den Monster Exit und das krasse, was weiß ich hat, da ist man schon alt und ich dann so mein Gott, jetzt bin ich schon über 30. Und manchmal rede ich mit anderen Leuten, die sind dann irgendwie noch 10, 20 Jahre älter. Und dann gab es vor kurzem auch so einen LinkedIn Post, wo jemand geschrieben hat, ja, ich bin ja schon ältere Gründerin mit irgendwie 40 oder so und all sowas. Was ist denn jetzt heutzutage alt? Das heißt, dieses ganze komische Vergleichen, wer wie schnell was ist im Prinzip eigentlich total Banana, weil also das habe ich auch nämlich vor kurzem gelesen. Es geht ja nicht darum, wer am schnellsten irgendwas macht, sondern wer dann langfristig das auch auf den Weg bekommt.

      [00:53:35.240] - Victoria Weber

      Und gerade wenn man auch zum Beispiel ein paar Jahre mehr braucht oder so was, dann gibt es vielleicht irgendwelche Schritte, die einem noch gefehlt haben. Entweder in der persönlichen Entwicklung, entweder im, du hast doch gesagt, das Produkt Markt fit oder so was. Und ich meine, du bist ja jetzt natürlich eine von den sehr jungen Kandidaten hier, die auch schon sehr früh einsteigen. Aber selbst du hast wahrscheinlich irgendwie das Gefühl, es gibt schon einen 17-Jährigen, der hier schon Start-ups hat. Ja, total.

      [00:53:56.890] - Luisa Gallardo Leon

      Ich denke jetzt auch gut, ich werde nächstes Jahr, ich bin 26, aber ich denke halt auch immer so, okay, das wird auch noch dauern, bis das Unternehmen halt wirklich groß ist, sag ich mal. Dann denke ich auch schon immer, ach, na ja, es gibt schon noch die Anfang 20 jährigen, die dann schon irgendwie ein großes Team haben an Leuten und schon Millionen Umsätze machen gibt es halt auch. Vielleicht sieht man die ja auch nicht mehr.

      [00:54:19.890] - Victoria Weber

      Und genau, also wenn du jetzt zuhörst und denkst so mein Gott, das ist glaube ich eine Sache, die man echt allen mitgeben kann. Dieses Alters Game, zu welchem Alter man was erreicht haben muss, das ist glaube ich, was man sich echt von befreien muss, weil das macht einen irgendwie fertig. Und da gibt es auch wirklich/ Es gibt auch teilweise Branchen, wo das komplett umgekehrt ist, wo man als so junger Hüpfer quasi überhaupt nichts zu sagen hat und wo man eigentlich sich darauf freut, dass man erst mal so ein bisschen mehr Senior wird. Aber in dieser Startup Welt ist ja im Prinzip, je jünger, desto besser und am besten noch einen Millionen Exit und dann durch die Decke. Und da macht man sich total unnötig verrückt. Und es ist immer interessant, dass du mit 26 schon jetzt quasi so ähnliche Gedanken hast, wo du denkst, so wahrscheinlich dann irgendwas gegen 30 und so. Ja, ja.

      [00:54:59.880] - Luisa Gallardo Leon

      Wobei das Krasse ist, in der realen Welt wünsche ich mir oft, dass ich älter bin, aber dass ich ein bisschen mehr ernst genommen werde, weil zum Beispiel, wenn wir jetzt/ Wir haben uns halt Gewerbeflächen angeschaut, die halt wirklich sehr viel Geld kosten. Und es wurde halt überhaupt, also ich wurde überhaupt nicht ernst genommen. Also mir wurden wirklich auch Fragen gestellt, die total dreist waren, ob wir uns das denn leisten können und so weiter. Und das, glaube ich, ist dann schon auch auf mein Aussehen und mein Alter irgendwie zurückzuführen, wo ich auch dachte, so, jetzt hat er gar nichts zu sagen. Deswegen sind das auch irgendwie zwei verschiedene Welten.

      [00:55:35.740] - Victoria Weber

      Ja, ja, aber das ist natürlich so, die reale Welt hängt natürlich dieser Online-Welt so ein bisschen hinterher und ich glaube, es ist natürlich mega mega blöd und das ist glaube ich auch so eine Sache, die halt in vielen, also gerade so ich denke mal auch so konservativere Branchen sozusagen, da ist das wahrscheinlich einfach noch so, aber da wird glaube ich auch in den nächsten Jahren ein mega Wandel stattfinden, wenn die Leute erst mal merken okay, die, die mit den Hoodies oder den coolen was hast du, ein Sonn-T-Shirt, die dann da so reinkommen, die dann die ganzen Kuchen online verkaufen, die sollte man vielleicht auch mal ernst nehmen. Das ist glaube ich, etwas, was sich in den nächsten Jahr noch wirklich ändern wird, dass das einfach so diese traditionellen Sachen, dass man ein bestimmtes Alter haben muss oder auch bestimmte Aussehen muss oder so was, dass sich das alles gerade total aufweicht. Das ist ja genau das gleiche wie mit was, wo früher gab es immer so die Frage, so wenn man irgendwas Unternehmen macht oder so, ja wie viele Mitarbeiter hast du? Und darauf, da wurde dann immer darauf geschlossen, wie viel Umsatz zum Beispiel das Unternehmen macht oder sowas.

      [00:56:29.710] - Victoria Weber

      Und das ist ja heutzutage alles mit diesen ganzen Online Geschichten eigentlich klar. Jetzt zum Beispiel bei so Produkten, wo man noch Leute auch quasi haben muss als Mitarbeiter, die was backen und so weiter. Klar. Aber selbst das ist ja überhaupt nicht im Verhältnis zu dem, was halt der ganze Rest ist. Deswegen diese traditionellen Metriken, wie man Leute, Unternehmen oder was auch immer einschätzt, das ist ja alles heutzutage recht hinfällig.

      [00:56:51.410] - Luisa Gallardo Leon

      Das stimmt.

      [00:56:52.550] - Victoria Weber

      Finde ich immer ganz spannend. Aber ja, die wahre Welt muss halt erst mal noch ein paar Jahre nachziehen, bis ich das verstanden habe. Und zu dem Zeitpunkt, da schreibst du dann schon die riesen Fabrikverträge auf dem Land, weil in der Stadt nicht mehr genug Platz ist.

      [00:57:05.100] - Luisa Gallardo Leon

      Ja, mal gucken.

      [00:57:06.500] - Victoria Weber

      Voll gut. Wir werden das auf jeden Fall weiterhin verfolgen. Vielen, vielen Dank für deine Zeit. Und wir werden natürlich unten in die Shownotes alle Links setzen. Das heißt, wenn du jetzt zugehört hast und jetzt gedacht hast, die haben die ganze Zeit über Kuchen geredet, jetzt bestelle ich, dann tu es, denn du weißt ja nicht, wann wieder ausverkauft ist. Von daher. Vielen, vielen Dank, Luisa. Und weiterhin viel Erfolg euch.

      [00:57:25.900] - Luisa Gallardo Leon

      Dankeschön. Super.

      [00:57:37.440] - Victoria Weber

      Du hast bis zum Ende gehört. Das war es mit dem Creatorway Podcast. Noch mehr mehr in der Szene und ein paar Sachen, die nicht alle kriegen, aber alle wollen, gibt es auf Creatorway. De/newsletter. Bis zum nächsten Mal.

    Links & Shownotes auf der Podcast-Folge:


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