Hans Neubert: Cringe? Trotzdem posten!! 😎Trends bei Kurzvideos & LinkedIn-Fame-Erfahrungswerte
Hans Neubert ist auf vielen Standbeinen unterwegs, unter anderem als Co-Founder der Bundesgesellschaft für digitale Medien und als Head of Marketing von The Siss Bliss und Bliss Bang Capital.
Im Interview spricht er über die neuesten Trends bei Kurzvideos, warum Formate unverzichtbar sind, wie weit man bei LinkedIn mit reißerischen Headlines gehen kann und den Mut zu haben, sich mit unperfektem und nahbarem Content zu zeigen - auch wenn es im ersten Moment vielleicht cringe wirkt.
Übrigens: Diesen Artikel und Podcast gibt es auch als Video:
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Wer ist Hans Neubert?
Viele von uns kennen ihn von LinkedIn. Er ist Experte für digitales und innovatives Marketing und Autor des bald erscheinenden Buches „LinkedIn done Right“. Ebenso ist er Co-Founder der Bundesgesellschaft für digitale Medien, die sich dafür einsetzt Deutschland zum führenden Standort für digitale Innovationen und digitale Medien zu machen und die Herausforderungen des digitalen Wandels zu bewältigen und Chancen gemeinsam zu nutzen.
Weiterhin ist er der Head of Marketing von The Siss Bliss und Bliss Bang Capital, bei dem es um personalisierten Echtgoldschmuck aus recyceltem Gold geht und somit der erste nachhaltige, geschlossene Goldkreislauf der Welt geschaffen wird.
Er zeigt eindrucksvoll, dass es möglich ist mehrere Standbeine zu haben und diese zufriedenstellend zu bedienen. Vorbei sind die Zeiten der linearen Biografie, in der man einen Job nach dem anderen macht. Die digitale Welt macht es möglich!
Einblicke in die Influencerwelt – welche Größen passen zu welchem Ziel
Hans hat in den letzten Jahren seiner Karriere mit allen Arten von Influencern zusammengearbeitet und kann daher sagen, dass jeder seine Berechtigung hat. Je nachdem was du erzielen möchtest, benötigst du eine entsprechende Art von Influencern.
Überlege dir zuerst, welches Ziel du mit deiner Kampagne erzielen möchtest und erst danach wählst du den geeigneten Influencer aus.
Mit den großen Marken und Gesichtern kannst du maximale Aufmerksamkeit erzielen. Wenn du eine bestimmte Botschaft schnellstmöglich verbreiten möchtest und daher schnelle Wege unabdingbar sind, nutze namhafte Influencer. Dann kannst du auch die Streuverluste, die so große Marken hervorbringen, besser in Kauf nehmen.
Möchtest du hingegen eher auf den guten Content setzen und ist dein Budget eher klein, empfiehlt es sich auf kleine Influencer zu setzen. Auch damit erreichst du eine gute Streuung und kannst Erfolg haben. Gerade hier hat Hans beobachtet, dass junge Influencer – durch das tägliche Durchscrollen der Beiträge – genau wissen, was ankommt und dieses perfekt in den eigenen Beiträgen und Videos umsetzen. Dieses Potenzial kannst du nutzen, wenn dein Fokus auf gutem Content liegt!
Gerade bei Nano Influencern geht es hauptsächlich darum, seine Community zu unterhalten und ihnen zu gefallen. Das Engagement der Community ist hier aufgrund der wenigen Followerzahlen noch sehr hoch, sodass die Chancen gut sind, dass dein zu vermarktendes Produkt an Reichweite erlangt. Beachtest du zusätzlich, eine Nische zu wählen, die gerade sehr gefragt ist, lohnt sich eine Investition auf jeden Fall!
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob du den Influencer, seine Art oder seinen Content magst. Hier solltest du die Zahlen anstatt deinem Bauchgefühl sprechen lassen.
Hans hat beobachtet, dass gerade in Deutschland bei den Influencern und auch Brands noch ein großes Schwarz / weiß – Denken stattfindet. Entweder ist man perfektionistisch vorbereitet, ausgestattet und hat ein professionelles Auftreten oder eben so gar nicht. Ein dazwischen gibt es nicht.
Klar sollte dein Brand definiert, deine Zielgruppe genau abgesteckt und dein Format wiedererkennbar sein. Aber alles andere bedarf einfach einem Ausprobieren. Was kommt gut an, was will deine Community sehen. Noch so oft kannst du denken, dass du sie durchschaut hast. Es wird immer wieder Momente geben, in denen die Zahlen und Klickraten einen anderen Weg einschlagen. Hier gilt es nur testen, testen, testen und anhand der Auswertung reagieren!
Auch wenn du denkst, der Content ist nicht gut genug, weil die Qualität oder der Schriftzug nicht passt. Lade lieber mehr hoch als zu wenig, bevor du das Potenzial, welches du selbst gar nicht gesehen hast, verspielst. Mit der Zeit kannst du filtern und auf die gut laufenden Posts weiter aufbauen.
Die neuesten Trends bei Kurzvideos und warum Formate unverzichtbar sind
Während auf Instagram einem noch das perfekte, fehlerfreie Leben vorgegaukelt wird, kommen mit TikTok immer mehr Videos auf den Markt, die echt sind, aus dem Leben, einfach herrlich unperfekt. Genau das ist das Erfolgsgeheimnis:
Sei nahbar, echt und unperfekt!
In dem die Firmen die Briefings zu den einzelnen Kampagnen immer offener gestalten und den Influencern somit mehr Freiraum gewähren, kann Content erschaffen werden, der sich so gar nicht werblich anfühlt. Deine Community möchte Content aus dem Alltag sehen. Tägliche Updates aus deinem Leben. Nimm sie mit, lass sie teilhaben und sei authentisch!
Diese Vorgehensweise kannst du dann auch auf andere Social Media Kanäle oder darüber hinaus, unter anderem, auf den Newsletter übertragen. Deine Community möchte eine E-Mail, wie von einer Freundin, erhalten. Geschichten, die wirklich passiert sind und Aktionen, die für Exklusivität stehen.
So hat beispielsweise The Siss Bliss 4x im Jahr in ihrem Newsletter eine Aktion laufen, in der exklusiv für Newsletter Abonnenten Haarklammern angefertigt und verkauft werden und diese teilweise nach nur 22 Minuten – ohne dass sie im Shop online gestellt wurden - ausverkauft waren.
Denke neu und über die üblichen Social Media Kanäle hinaus. Nutze die Marketingkanäle, die dir zur Verfügung stehen und mache es anders als der Großteil!
Wie verhält man sich auf LinkedIn und was kann passieren, wenn man sich etabliert hat?
Angefangen hat Hans mit LinkedIn, weil er in einem Interview gehört hat, dass viele das Potenzial von LinkedIn noch nicht erkannt haben. Er hat es, mit 1x die Woche posten, probiert und ist damit nach einem Jahr einer der führenden Größen bei LinkedIn.
Sein Tipp ist: Dranbleiben. Über einen längeren Zeitraum regelmäßig posten. Disziplin ist das A und O. Darüber hinaus gilt es ein für sich passendes Format zu finden, welches einen Wiedererkennungswert schafft. Mit einem immer wiederkehrenden Set-up wissen deine Nutzer, was sie zu erwarten haben und erkennen sich bestenfalls darin wieder. Das ist das Ziel.
Nimm dir beispielsweise an den Influencern „Frechundfruchtig“, „Jo Semola“ oder „Kira Marie Krämer“ein Beispiel. Sie sind diejenigen, die in wirklich kurzer Zeit viele Follower, Impressionen und Views erreicht haben. Und das durch ein eindeutiges Branding, ein eindeutiges Thema und das Posten von kontinuierlichen, strikten Formaten. Dieses Format kannst du in 1.000 Richtungen weiterspinnen und aktuelle Themen und Anlässe mit einfließen lassen.
Mache also Formate, die dir Spaß machen, die schräg und vielleicht auch peinlich sind. Locke mit Überschriften, wie in der Bildzeitung! Aber bleibe dabei realistisch. LinkedIn ist eine Newsplattform für Deutsche. Deshalb solltest du den Unterschied zwischen Nachrichten und Boulevard kennen und den Bogen nicht zu weit überspannen. Das kann sich schnell negativ auf deine Zahlen auswirken.
Sei dir bewusst, was sichtbar sein bedeutet. Du bist bereit gesehen zu werden und deine Meinung zu teilen. Du teilst mit, was für dich funktioniert und was nicht. Und du bist fein damit, dass andere dieses über dich wissen. Bleibe immer nah an der Wahrheit und übertreibe es nicht. Finde eine gute Mischung und finde deinen Weg.
(Ein Tipp, wenn dir die Ideen zum Posten fehlen: Berichte darüber, was dir zum ersten Mal passiert ist oder was du zum ersten Mal gemacht hast!)
Und wohin der Erfolg bei LinkedIn dich bringen kann, wenn du dich an die Tipps hältst, sieht man an Hans Neubert. Er wurde vor kurzem bei einer Onlinekonferenz als Fake-Speaker angepriesen, obwohl er dort gar nicht teilgenommen hat. Das spricht doch nun wirklich für ihn und seine Marke!
Diese Tipps und Learnings hat Hans für dich, wenn du dich in der Influencerwelt etablieren möchtest:
# Bau dir ein Format auf, dass dich wiedererkennen lässt
Suche dir eine Nische, die klein ist und dennoch genügend Reichweite hat. Überlege dir, wie du ein Format schaffen kannst, das dich wiedererkennen lässt, sich von der Konkurrenz abhebt und zu deinem Thema passt. Womit sollen deine Follower dich in Verbindung bringen? Wofür möchtest du stehen? Werde kreativ!
# Sei ruhig mal cringe!
Mache dir keine Gedanken darüber, was andere von dir denken könnten. Sei einfach mutig! Es wird immer jemanden geben, dem deine Posts nicht gefallen. Das ist im wahren Leben auch so. Du kannst es nicht jedem recht machen. Hier muss jeder für sich eine Art finden, mit den – wirklich wenigen - negativen Nachrichten umzugehen. Die Hauptsache ist, es macht dir Spaß und du schaffst es deine Follower mit deiner Art zu begeistern.
# Unperfekt ist das neue Perfekt – Persönlichkeit muss rüberkommen!
Mache dir nicht zu viele Gedanken, ob dein Post, das Format, die Schrift gut genug ist. Vergleiche dich nicht mit der Konkurrenz. Meistens sind es die Posts, die in deinen Augen völlig schräg und ungenügend sind, die bei deinen Followern besonders gut ankommen. Probiere aus und mache dir nicht zu viele Gedanken. Die Hauptsache ist, du bist ehrlich, authentisch und unperfekt. Das macht deine Persönlichkeit aus und deine Follower werden es lieben!
# Consistency is Key!
Bevor du anfängst regelmäßig zu posten, überlege dir genau, wie oft du es realistisch schaffen kannst zu posten. Kalkuliere dein Zeitaufwand für das Erstellen deines Formates mit ein. Höre nicht auf die anderen. Die dir sagen, wie oft du posten musst, um erfolgreich zu sein. Schätze dich und deine Zeit gut ein und bleibe dann kontinuierlich an dem festgelegten Postingplan dran. Es wird sich auszahlen!
# Nimm die TikTokisierung anderer Kanäle in Angriff
Baue auf den Learnings von TikTok auf: kurze, knackige Formate aus dem Alltag. Unperfekt und echt. Nutze dieses und verbreite es auf den anderen Social Media Kanälen. Und denke über den Tellerrand hinaus. Wo kannst du diese Art des Contents noch verwenden? Im Newsletter? In deiner Werbung? Auf Youtube? Werde auch hier kreativ und denke anders als deine Mitstreiter!
Hör dir die komplette Geschichte von Hans Neubert zum Thema Kurzvideos und LinkedIn jetzt im Podcast an:
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